Keine Panik trotz Panik!

Keine Panik trotz Panik!

Keine Frage: An den weltweiten Aktienmärkten geht es aktuell unruhig zu. Der sich fortsetzende Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China, die Furcht vor weiter steigenden Zinsen am amerikanischen Anleihemarkt und ein besorgter Internationaler Währungsfonds setzten den Kursen erneut zu und verstärkten damit die seit einigen Tagen zu beobachtende Abwärtsdynamik. Bei den Standardwerten und noch mehr im Technologiesektor stehen die Zeichen auf Ausverkauf. Lassen Sie mich einige Standpunkte kurz beleuchten:

Technologiesektor am stärksten unter Druck

US Technologieunternehmen sind grösstenteils verantwortlich für die positive Entwicklung des US Aktienmarktes im laufenden Jahr und wurden mit -8% in den letzten 5 Tagen besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Dies scheint allerdings angesichts der hohen Bewertungen auch angebracht zu sein, sind doch Nasdaq-Aktien auch jetzt noch mit einem KGV von 22 für das kommende Jahr klar höher bewertet als der breite US-Markt mit einem KGV von 17. Angesichts der eingetrübten Gewinnaussichten scheinen die erhöhten Bewertungen für Google, Facebook und Co nicht mehr angebracht zu sein. Das Gewinnwachstum von US-Technologieunternehmen lag nämlich gemäss Analystenerwartungen im vergangenen Quartal zum ersten Mal seit 2014 unter dem breiten Markt und dies dürfte in absehbarer Zeit so bleiben.

Internationaler Währungsfonds besorgt

Die Konjunkturexperten des IWF haben indes die Prognose für das weltwirtschaftliche Wachstum in ihrem am Dienstag publizierten Report auf 3.7% herabgesetzt. Das sind 0.2% weniger als noch im Frühjahr erwartet wurde. Zudem hat der IWF mit der Aussage "Die Wahrscheinlichkeit von weiteren negativen Schocks sei gestiegen“ zusätzlich verunsichert.

Handelskonflikt spitzt sich weiter zu

Vor dem Treffen der G-20-Finanzminister auf der indonesischen Insel Bali bahnt sich nun eine weitere Verschärfung des Streits zwischen China und den Vereinigten Staaten an. Der amerikanische Finanzminister Steven Mnuchin warnte Peking vor einer Abwertung der chinesischen Währung, um sich Handelsvorteile zu verschaffen. Laut Präsident Donald Trump ist die chinesische Regierung noch nicht bereit für eine Einigung, weshalb einige Treffen mit chinesischen Offiziellen abgesagt worden seien. Trump drohte nochmals mit zusätzlichen Sonderzöllen auf chinesische Waren im Wert von 267 Milliarden Dollar, was etwa dem gesamten Exportvolumen chinesischer Waren in die USA entspricht.

Solide Fundamentaldaten gehen vergessen

In hektischen Phasen werden die immer noch recht positiven Fundamentaldaten weitgehend ausgeblendet. Deshalb kurz zur Erinnerung: 1. Das makroökonomische Umfeld dürfte für die nächsten 1-2 Jahre positiv bleiben, weisen doch die meisten Konjunkturmodelle auf eine gewisse Wachstumsverlangsamung hin, sehen aber keine globale Rezession voraus. 2. Viele Unternehmen sind fundamental in guter Verfassung: Die positive Gewinndynamik ist immer noch gegeben und auch die Margen sollten auf vernünftigen Niveaus bleiben. 3. Die meisten Aktienbewertungen sind mit Ausnahmen (z.B. US-Technologiesektor) nach wie vor vernünftig.

An risikokontrollierter Anlagepolitik festhalten

Ich gehe davon aus, dass es noch für einige Zeit unruhig bleiben wird und es immer wieder zu Turbulenzen kommen kann. Wir haben heute in einer ausserordentlichen Anlagekomitee-Sitzung bewusst entschieden, keine voreiligen Transaktionen zu tätigen, sondern einen Rückgang der gegenwärtig hohen Volatilität abzuwarten.

Ich schliesse dabei nicht aus, dass sich bei einer abzeichnenden Beruhigung gewisse Opportunitäten öffnen könnten.

Mit besten Grüssen

Renato Flückiger, CIO Valiant

Pedro Rodriguez

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6 Jahre

Angsthase. Es gibt Firmen wie Nordex die werden steigen etwa 100% oder Leifheit aktuell mit etwa 6.5% Dividenden :) 

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