Kommunikation erst recht gefragt – wie die Coronakrise unser Agenturleben verändert

Kommunikation erst recht gefragt – wie die Coronakrise unser Agenturleben verändert

Die Welt befindet sich durch die Coronakrise im Wandel, darin sind Experten einig. Doch wie wird die Welt danach ausschauen? Derzeit stehen im medialen Diskurs vor allem negative Schlagzeilen im Rampenlicht – klar, wir sind ja mitten drinnen. Aber wie heißt es so treffend: Jede Krise ist auch eine Chance. Und deshalb stellt sich die Frage: Wie verändert die aktuelle Situation unser Agenturleben? Und da Kommunikation nun mal unser Tagesgeschäft ist, wollen wir näher beleuchten, wie sich die Coronakrise auf diesen Aspekt auswirkt.

Back to the roots? Into the future?

Der Zukunftsforscher Matthias Horx hat kürzlich einen Artikel veröffentlicht, in dem er meinte, dass sich durch die Coronakrise vieles ändern werde – nicht nur zum Negativen: Der Kontakt zu alten Freunden wird wieder geknüpft, die Höflichkeit erlebt eine Renaissance, digitale Tools wie Tele- und Videokonferenzen oder E-Learning erfahren breite Akzeptanz, das Homeoffice wird selbstverständlich, Menschen telefonieren verstärkt anstatt formlose E-Mails zu schicken – und Kommunikation wird dadurch wieder viel verbindlicher. Das klingt nach einer sehr optimistischen und schönen Zukunftsvision, oder?

Woche 5 im Homeoffice

Wir befinden uns jetzt schon in der fünften Woche im Homeoffice – und zugegebenermaßen mussten wir im ersten Moment umdenken, weil sich unsere kommunikativen Möglichkeiten während der Coronakrise geändert haben: Wir haben derzeit keine physische „Homebase“, in der man Kollegen im Vorbeigehen für einen Plausch trifft oder schnell mal einen Kaffee miteinander trinkt. Natürlich finden in Zeiten der Ausgangbeschränkungen auch keine Kundenmeetings vor Ort, persönlichen Interviews oder Pressegespräche statt.

Der Mensch ist ja ein sehr anpassungsfähiges Lebewesen – deshalb haben auch wir schnell gelernt, mit der neuen Situation umzugehen. Innerhalb von Stunden haben wir in den eigenen vier Wänden unsere Homeoffices aufgebaut. Unsere interne Kommunikation hat sich tiefgreifend verändert und neue Möglichkeiten aufgezeigt, die auch bleiben werden. Aber was genau hat sich hier getan?

Miteinander reden und einander zuhören

Zunächst vielleicht zu soziologischen Beobachtungen in der Coronakrise, die wir seit Woche eins gemacht haben: Menschen suchen vermehrt das Gefühl der Nähe, weil sie zuhause naturgemäß weniger soziale Interaktion haben (oder zumindest in einem kleineren Personenkreis) – das fördert das miteinander reden und einander zuhören. Interessant dabei: Die Menschen halten noch mehr zusammen und sind grundsätzlich konstruktiver, trotz (oder vielleicht sogar wegen?) der radikalen Einschränkungen. Menschen sprechen auch eher über ihre Ängste und rücken näher zusammen – nicht nur in der eigenen Familie, sondern auch im beruflichen Umfeld mit Kollegen und Partnern. Das zeigt sich auch im gesteigerten Kommunikationsbedürfnis. Und was bedeutet das nun konkret für unsere Arbeit?

Unser neues Daily Business

Zum Hörer, oder im Homeoffice besser gesagt zum Handy, zu greifen, das ist etwas, was wir in den letzten Wochen noch mehr als sonst getan haben – denn nichts ist wichtiger als die Kollegen, Kunden oder Journalisten zumindest persönlich zu hören, wenn man sich schon nicht sehen kann. Doch auch die digitalen Interaktionsmöglichkeiten haben wir noch mehr genutzt als sonst: Unsere internen Agentur-Jour fixes, aber auch Kundenmeetings finden nun über Onlineconferencing-Tools wie Zoom statt und tragen damit entscheidend zum Zusammenhalt und Austausch bei. Interviews werden telefonisch abgewickelt, TV Interviews werden teilweise ebenfalls aus dem Homeoffice selbst produziert, eine große Herausforderung! Die digitale Infrastruktur ist jetzt wichtig – aber noch viel mehr das menschliche Miteinander, die offene Kommunikation – kurz gesagt: das Authentische. Jedenfalls steigt durch die Coronakrise die persönliche Note in der Kommunikation enorm.

Was jetzt medial wichtig ist und warum Zusammenhalt jetzt zählt

Um über die aktuelle Lage informiert zu sein und auch weil es wieder mehr Zeit gibt, sich der Lektüre zu widmen, lesen die Menschen jetzt intensiver – wobei vor allem verlässliche und relevante Informationen gefragt sind. Onlinemedien und Social Media-Kanäle erleben einen Reichweiten-Aufschwung, genauso steigt der TV- und Radiokonsum. Journalisten sind natürlich weiterhin auf der Suche nach Geschichten, wobei werbliche Botschaften jetzt fehl am Platz sind – vielmehr wollen sie wissen, was wirklich Sache ist. Themen wie „Mit welchen Herausforderungen hat eine Branche zu kämpfen?“ stehen dabei im Mittelpunkt. Es geht nicht um konkrete Perspektiven nach der Coronakrise, sondern um das JETZT – wer fühlt sich gerade wie und wie geht er damit um? Das sind jene Dinge, die die Menschen gerade berühren!

Das sind schon einige Learnings, die wir aus den vergangenen, durchaus turbulenten Wochen mitnehmen – und die uns hoffentlich auch nach der Coronakrise erhalten bleiben. Nämlich, dass wir in der Kommunikation wieder die Glaubwürdigkeit, das Vertrauen und das Verbindliche in den Vordergrund stellen. Kundenbeziehungen, die jetzt halten, halten für ewig – denn der Zusammenhalt in Krisenzeiten schweißt zusammen. Jetzt zählt verlässliche Partnerschaft. Mehr denn je. Für alle.

 

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