Kreativitätstechniken: Mehr als nur Brainstorming
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Kreativitätstechniken: Mehr als nur Brainstorming

Kreativitätstechniken helfen dabei, neue Denkprozesse zu erschließen, und fördern die Ideengenerierung. Dieser Artikel bietet einen Überblick über ausgewählte Methoden, die eine strukturierte und zielgerichtete Begleitung des Ideenentwicklungsprozesses in einem Innovationsworkshop ermöglichen.

Grundregeln als Basis für den Austausch im Workshop

Damit die richtige Atmosphäre im Kreativworkshop geschaffen werden kann, sollten folgende Grundregeln für die Diskussionen während des Workshops gelten:

1. Keine Kritik an anderen Beiträgen und Ideen.

2. Keine Wertung oder Beurteilung der Ideen.

3. Jeder soll seine Gedanken frei äußern können.

4. Keine Totschlagargumente.

5. Je kühner und fantasievoller, desto besser.

Reverse Brainstorming: In die entgegengesetzte Richtung denken

Das Reverse Brainstorming macht sich die menschliche Eigenschaft zu Nutze, dass es uns viel leichter fällt Kritik zu äußern, anstatt von Lob. Reverse Brainstorming differenziert sich daher von dem üblichen Brainstorming in dem Sinne, dass die Problemstellung umgekehrt wird, um Lösungen zu generieren, die das Gegenteil des gewünschten Ziels hervorbringen. Es wird nicht gefragt, wie ein Problem gelöst werden kann, sondern wie Probleme aktiv verursacht werden können. So gibt die Methode Auskunft darüber, wo sich mögliche Schwachstellen in Ihrem Produkt oder Service befinden. Negative Gefühle, wie beispielsweise Frustration, werden als Werkzeug für die Problemlösung genutzt.

Im Anschluss an die Kreativphase erfolgt die Rückkehr zur ursprünglichen Problemstellung. Die entwickelten Ideen dienen als Inspiration, um sich nun in der Gruppe wirksame Gegenlösungen zu überlegen.

SCAMPER: Sieben Perspektiven für mögliche Ideen

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Das Akronym SCAMPER steht für sieben verschiedene Richtungen, in die Sie Ideen entwickeln können. Als Beispiel soll der Twix-Riegel dienen:

S = Substitute – Ersetzen Sie einen Bestandteil durch etwas anderes. Vielleicht die Vollmilchschokolade durch Zartbitter?

C = Combine – Kombinieren Sie das Produkt mit etwas Neuem. Wie wäre es mit Twix und Eiscreme?

A = Adapt – Ergänzen Sie Elemente von anderen Produkten. Ein Strohhalm aus Twix-Schokolade wäre doch etwas!

M = Modify – Verändern Sie die Größe, das Design. Warum sollte es keine Twix-Osterhasen geben?

P = Put to another use – Finden Sie weitere Verwendungsmöglichkeiten. Eine Twix-Körperpflegeserie hat noch niemand gesehen.

E = Eliminate – Entfernen Sie Bestandteile. Wie würde Twix wohl ohne Karamell schmecken?

R = Reverse – Kehren Sie die Zusammensetzung des Riegels um. Ein Kern aus Schokolade und Karamell, umhüllt von einem knusprigen Keks…

Die SCAMPER-Methode hilft Ihnen dabei, Ihre besten Ideen, zum Beispiel aus dem Reverse Brainstorming, zu verbessern. Meistens werden zufällig ein oder zwei Buchstaben ausgewählt und auf die Ideen angewandt. Zu guter Letzt werden die Lösungsvorschläge in Bezug auf Ihre Auswirkung und Ihren Aufwand bewertet, sodass am Ende des Workshops eine konkrete Idee für die Lösung des Problems vorliegt.

Eine weitere Kreativitätstechnik, Lego Serious Play, stelle ich in diesem Artikel vor.

Interesse an einem Innovationsworkshop?

Im Rahmen der Mastervorlesung Innovationsmanagement suchen wir für das Sommersemester nach Praxispartnern. Falls Sie daran interessiert sind, mithilfe von Kreativitätstechniken wie Reverse Brainstorming oder SCAMPER unternehmerische Probleme zu lösen, freuen wir uns, wenn Sie uns auf unserer Website kontaktieren.

Gerne richten wir den Workshop nach Ihren individuellen Bedürfnissen aus. Ihre Problemstellung wird mithilfe geeigneter Kreativitätstechniken bearbeitet, um Ihnen wertvolle Impulse für Ihr Unternehmen mitzugeben. Nähere Informationen zu den Innovationsworkshops an der Hochschule der Medien Stuttgart finden Sie in diesem Artikel.


Prof. Harald Eichsteller

Studiendekan Masterstudiengänge Medienmanagement & Unternehmenskommunikation Hochschule der Medien Stuttgart / eichsteller@hdm-stuttgart.de

 

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