Leader versus Manager: Diese 8 Unterschiede machen die Stärken und Schwächen deutlich
Die einen sind innovative Visionäre, die das Neue lieben. Die anderen als Verwaltungstalente bekannt, die auf den Status Quo setzen: Leader und Manager. Hier kommen die größten Unterschiede.
Zu viele Unternehmen würden unter einem „Overmanagement“ leiden, so die Meinung des Harvard-Professors John P. Kotter. Gerade einmal mit 33 Jahren beginn Kotter, an der prestigeträchtigen Universität an der Ostküste zu lehren. Auf dem Gebiet des Changemanagements ist er gefragter Experte: Er prägte im Jahr 1990 die These, dass Management eher die organisatorischen, verwaltungstechnischen Aufgaben in den Fokus rückt, während Leadership hingegen bedeutet, zu motivieren und Visionen zu leben. Es gäbe zu viele Manager, aber zu wenig Leader.
KÖNNEN LEADER AUCH MANAGER SEIN – UND UMGEKEHRT?
In der beruflichen Alltagspraxis lassen sich die Werte, Prinzipien und Handlungspraktiken von Leadern und Managern nicht unbedingt miteinander vereinen. Was auffällt: Leadership wird immer wieder mit prominenten Beispielen in Verbindung gebracht, etwa mit den Spitzen von Apple, Facebook oder Microsoft. Sie treffen den heutigen Zeitgeist. Manager genießen etwas weniger von diesem, wenn man es so nennen will, betörenden Glanz. Sie agieren im Hintergrund.
Dem Leader wird heute üblicherweise ein transformationaler Führungsstil zugeschrieben. Das bedeutet jedoch nicht, dass gute Führung nur die eine oder andere Extreme beinhaltet.
Im Gegenteil: Unternehmen, die innovativ denken, aber ein Zeitmanagementproblem haben, können von den Kompetenzen eines organisierten Managers profitieren. Firmen, denen es an Kreativität und Innovation fehlt, werden durch einen starken, motivierenden Leader bereichert.
8 WICHTIGE UNTERSCHIEDE ZWISCHEN MANAGERN UND LEADERN
Die konkreten Unterschiede, die du im Folgenden erfährst, machen die Stärken und Schwächen von Managern und Leadern deutlich. Beachte dabei: Es handelt sich um Typisierungen, welche Tendenzen aufzeigen – nicht aber um festgeschriebene Eigenschaften und Funktionen, die zu 100 Prozent zutreffen müssen.
UNTERSCHIED #1: MANAGER HALTEN AM ALTBEWÄHRTEN FEST – LEADER ERZEUGEN BEWEGUNG
Manager sind bekannt dafür, an dem festzuhalten, was sie kennen. Sie nutzen das Prinzip des Altbewährten, um die Fehlerquote so gering wie möglich zu halten. Hat sich eine Vorgehensweise, ein Tool oder ein Plan bewährt, fahren sie die sichere Schiene und ziehen diese immer wieder heran.
Leadership hingegen bedeutet, Fehler als selbstverständlich zu erachten, um Bewegung und Veränderung herbeiführen zu können. Das ist der einzige Weg, um herauszufinden, welche neuen Ansätze umsetzbar sind. Leader zu sein bedeutet, von der Norm abzuweichen, um Innovationen zu erschaffen.
UNTERSCHIED #2: MANAGER SIND SACHLICH UND PRÄZISE – LEADER CHARISMATISCH UND MOTIVIEREND
Management und Leadership unterscheidet sich auch in der Art der Kommunikation.
Sachliche Nüchternheit ist wichtig, um organisatorisch denken zu können, zu planen und zu budgetieren. Und genau das setzen Manager üblicherweise um: Sie gehen strukturiert vor, orientieren sich an handfesten Daten und messbaren Ergebnissen. So ist üblicherweise auch die Kommunikation: Es kommt auf Detailgenauigkeit und Sachlichkeit an.
Um Veränderungsprozesse in Gang zu setzen, benötigt es motivierenden Antrieb. Deshalb sind Leader diejenigen, welche die Emotionen ihrer „Follower“ ansprechen. Sie kommunizieren zwar strategisch, berühren dabei aber immer auch das Herz. Leadership, wie es heute gemeint ist, setzt typischerweise auf Charisma.
UNTERSCHIED #3: MANAGER MINIMIEREN DAS RISIKO – LEADER SETZEN AUF DAS RISIKO
Es ist fast unmöglich, Leadership und Sicherheit zu vereinen. Denn innovative Führung bedeutet, auf Risiken zu setzen, Optionen abzuwägen und inspirierende Alternativen auszuloten. Deshalb schaffen Leader einen großen Raum für alles, was dem Sicherheitsbedürfnis entgegensteht.
Manager hingegen schaffen Stabilität. Sicherheit genießt oberste Priorität. So sorgen sie als planungsorientiere Führungskräfte dafür, dass im Unternehmen stets ein Gleichgewicht herrscht, welches operative Prozesse nicht ins Wanken bringt.
UNTERSCHIED #4: MANAGER UNTERSCHEIDEN SICH IN KERNFÄHIGKEITEN VON LEADERN
Sowohl Manager als auch Leader sind in der Lage, effektiv zu kommunizieren – wenn auch auf ihre eigene Art. Um die Unterschiede zu verdeutlichen, hilft es, einen Blick auf die Kernfähigkeiten zu werfen:
Manager schaffen es
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Leader können
UNTERSCHIED #5: MANAGER HABEN DIE GEGENWART IM BLICK – LEADER DIE ZUKUNFT
Der Fokus auf aktuelle Arbeitsprozesse und die Optimierung dieser ist für Manager unerlässlich, um messbare Ergebnisse zu erhalten. Deshalb konzentrieren sie sich stark auf die gegenwärtigen Prozesse.
Leader wünschen sich, altbewährte Prozesse durch neue Konzepte zu ersetzen. Sie denken an die Zukunft und sehnen sich typischerweise nach einer umfassenden Transformation, um neues Potenzial zu erkennen, welches noch mehr Chancen für Erfolg bietet. Das, was heute getan wird, bildet demnach das Fundament für morgen.
UNTERSCHIED #6: MANAGER SEHEN DIE DETAILS – LEADER DAS GROSSE BIL
Müsste der Unterschied zwischen Leadern und Managern in Form eines Puzzles erklärt werden, ginge es recht einfach: Während Manager sich auf die kleinen Details und Puzzlestücke konzentrieren, sehen Leader bereits das große Ganze. Letztere konzentrieren sich auf die Vision, die am Ende steht, während Manager Schritt für Schritt, präzise und geplant vorgehen.
UNTERSCHIED #7: MANAGER VERTEILEN AUFGABEN – LEADER BEVORZUGEN DAS COACHING DES TEAMS
Fachliche Expertise und Unterstützung bekommen Mitarbeiter:innen von ihren Managern, nachdem diese Aufgaben verteilt haben. Dienstanweisungen haben eine wichtige Bedeutung, um Unternehmensziele erreichen zu können.
Leader hingegen geben nicht immer explizit vor, was getan werden muss. Sie schaffen zwar eine Orientierungsbasis, coachen aber lieber, um Eigeninitiative und selbstständiges, kreatives Handeln zu fördern. Mehr noch: Sie genießen es, dass sie nicht unbedingt klassische Mitarbeiter:innen unter sich haben, die sich an strikte Anweisungen halten. Sondern echte Follower, die sich inspirieren lassen und Kraft aus der Motivation des Leaders schöpfen.
UNTERSCHIED #8: MANAGER SETZEN AUF STRUKTURELLE PROZESSE – LEADER AUF ZWISCHENMENSCHLICHE BEZIEHUNGEN
Erfolgreiches Management bedeutet, Prozesse und Strukturen stets im Blick zu haben. Im Fokus stehen nicht unbedingt innige Beziehungen, auf die Leader besonderen Wert legen: Ihnen ist es zum Beispiel wichtig, den Mensch hinter den Entscheidungsträger:innen zu kennen, welcher Einfluss auf das eigene Unternehmen hat. Aus diesem Grund gelten Leader, wie bereits erwähnt, als emotional intelligent, während Manager ihre Stärke im Bereich des analytischen Denkens haben. Leader wissen um die Macht der Individualität und des einzelnen Charakters.
BIN ICH EHER MANAGER ODER LEADER?
Während die einen genau wissen, wo ihre Stärken liegen, müssen andere Führungskräfte ihren Führungsstil noch erörtern. Persönlichkeit und Kompetenzen bestimmen darüber, zu welchem Stil wir tendieren. Wichtig ist deshalb, die eigenen Skills und Neigungen kennenzulernen, um Führungsqualitäten ausbauen zu können. Wer analytisch denkt, strukturiert plant und kurzfristige Ziele mit altbewährten Methoden schnell erreicht, könnte sich als Manager bezeichnen. Wer langfristig denkt, eine „Out-of-the-box“-Mentalität vorweisen kann und andere motiviert, gilt als Leader.
Fakt ist: Kommunikation steht bei beiden, sowohl bei Managern als auch bei Leadern, an oberster Stelle. Wer die Bedürfnisse des Teams kennt, Unternehmensziele definieren kann und bereit ist, sowohl Herz als auch Verstand zu integrieren, ist der Frage, wie gutes Führen funktioniert, bereits ein Stückchen näher.
Quelle: arbeitABC
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