Leben oder gelebt werden?!

Leben oder gelebt werden?!

Fragen wir uns nicht oftmals nach einem harten Tag: "Wo ist heute nur die Zeit geblieben?" Es kommt uns so vor, als hätten wir nichts geschafft, obwohl wir ständig beschäftigt waren. Ausgelaugt und gestresst, sinkt man nach einem solchen Tag auf dem Sofa zusammen, fern von jeder Sinnhaftigkeit und dem wohltuenden Gefühl, erreichter Ziele und erfüllter Aufgaben.

Beim reflektieren eines solchen Tages werden wir unweigerlich zu der Einsicht kommen, deutlich häufiger, wenn nicht gar immer, in der reagierenden Rolle, im Ping-Pong des Lebens mal wieder der Ball gewesen zu sein. 

Zugegeben, wir alle unterliegen dieser Kausalität und es ist schier unmöglich, die Rolle des Reagierenden komplett zu verlassen.

Allerdings sollte man an diesem Punkt eine sehr gravierende Differenzierung vornehmen. Es ist ein deutlicher Unterschied, in der Rolle des Reagierenden, der gewünschten Richtung des Impulsgebers zu folgen, oder den Impuls lediglich als eine Handlungsaufforderung, ohne Richtungsvorgabe anzuerkennen!

Welche Durchschlagskraft dieses Bewusstsein haben kann, erkennen wir zuweilen wohl erst, wenn wir von diesem Gedankenstand aus in eine Makroansicht rauszuzoomen. Verlassen wir also unsere Retrospektive des Tages und begeben uns in eine ganzheitliche Ansicht unsere Lebens.

Erkennen wir auf dieser Ebene die Kausalität des Lebens an und entscheiden uns aktiv dafür, unsere Reaktionen unabhängig von der Vorgabe des Impulses auszurichten, leben wir nicht nur in Selbstbestimmung, sonder lassen darüber hinaus das unausweichliche Gesetzt der Kausalität für uns arbeiten.

An diesem Punkte angelangt, überqueren wir dann die Grenze vom gelebt werden, hin zum Leben.

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