Was lehrt uns ein alter Baumstumpf über das Loslassen?
Loslassen bedeutet nicht, dass man vergisst, sondern, dass man aufhört, sich an dem festzuhalten, was einem schadet. Heilen beginnt dort, wo man den Mut findet, loszulassen.
Beim Entfernen unseres schönen alten Baumes hatte ich folgende Metapher für unsere Kinder und Jugendlichen, die bald ein Zuhause auf Zeit bei uns haben.
Gestern mussten wir leider unseren alten Baumstumpf entfernen. Vor Kurzem war es noch ein großer Walnussbaum, der meinen eigenen Kindern früher viel Freude beim Klettern bereitet hat und noch immer mit schönen Kindheitserinnerungen verbunden ist. Im Videolink 👉 https://fb.watch/uttEb62ooC/ seht ihr einen mächtigen Baumstumpf, der über viele Jahre hinweg gewachsen ist. Leider muss er nun weichen, damit Platz für einen neuen Weg geschaffen wird, der bald gepflastert wird. 🌳🚜
Auch im Leben gibt es manchmal Hindernisse, die tief verwurzelt sind – alte Muster, Erlebnisse oder Probleme, die einem im Weg stehen. Wir alle kennen das, besonders unsere Kids, die mit ihrer biografischen Geschichte oft solche Hürden bewältigen müssen. Manchmal stehen emotionale, psychologische oder soziale Blockaden tief verwurzelt im Leben unserer Kids – vergleichbar mit den Wurzeln eines Baumes, die fest im Boden haften. Diese Blockaden können aus alten Verhaltensmustern, belastenden Erlebnissen oder traumatischen Erfahrungen bestehen. Der Prozess, diese tiefen Wurzeln zu lösen, ist oft langwierig und erfordert viel Geduld sowie intensive Beziehungsarbeit. Es braucht Feingefühl und Zeit, um diese Blockaden sanft zu lösen, Schritt für Schritt, im ganz eigenen Tempo unserer Schützlinge. 🌱💪
Wie beim Entfernen unseres alten Baumes müssen wir manchmal loslassen, um etwas Neues zu schaffen. Das gelingt nur, wenn wir alten Hindernissen nicht mehr so viel Bedeutung geben. Durch das Loslassen können wir uns von der Vergangenheit lösen und Platz für Hoffnung, Engagement und Veränderung schaffen. Erst dadurch wird der Weg für unsere Kids in eine starke Zukunft „gepflastert“ – einen Weg, der Möglichkeiten und neue Chancen bietet. 🚧✨
Nicht mit der Brechstange, sondern mit Fürsorge, Geduld, Empathie, Vertrauen und Verlässlichkeit. Es geht darum, nicht alte Wunden aufzureißen und die Kids möglicherweise neu zu retraumatisieren, sondern unsere Kids auf ihrem Weg in ihrem eigenen Tempo zu begleiten, sie zu stärken und ihnen Mut zuzusprechen. Es geht darum, unsere Klienten dabei zu unterstützen, Situationen auszuhalten, was bedeutet, dass sie lernen, mit schwierigen oder belastenden Gefühlen und Erfahrungen auf gesunde Weise umzugehen. Dies kann das Entwickeln von Bewältigungsstrategien, das Verarbeiten von Emotionen oder das Finden von innerem Halt umfassen. Unser Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen zu helfen, ihre Emotionen zu regulieren, sich selbst zu beruhigen und resiliente Verhaltensweisen zu entwickeln, um die Herausforderungen des Lebens zu meistern und positive Veränderungen anzunehmen. 🌟🤝
Unsere pädagogische Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe bedeutet also nichts anderes, als Wegbegleiter auf Zeit zu sein, die mit Geduld, Empathie und Vertrauen die Zukunft unserer Kids stärken. Wir geben unseren Klienten lediglich die Anleitung, damit es ihnen gelingt, wieder in ihre eigene Stärke zu kommen, mutig zu sein und ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. So gestalten wir gemeinsam neue Wege und ebnen diese – für das Wachstum, für eine starke und gesunde Entwicklung, die voller Chancen, Möglichkeiten und Hoffnung für ein besseres Heute und Morgen ist. 🌟🚀
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Welche Schritte habt ihr bereits unternommen, um in eurem Leben Platz für Neues zu schaffen und alte Hindernisse loszulassen? 🌱💫
Liebe Grüße aus dem Kleinen Leuchtturm!