Marktstimmung: "Gegen Europa, aber für Deutschland"
Hiesige Anleger lassen sich von den geopolitischen Krisen abschrecken, das internationale Interesse an deutschen Aktien könnte damit zur Gefahr werden.
Jeden Mittwoch erheben wir am Vormittag die Marktstimmung von etwa 900 deutschen Investoren. Hier eine Zusammenfassung der Ergebnisse:
"Sorgenfalten" sieht Verhaltensökonom Joachim Goldberg auf der Stirn der hiesigen professionellen Investoren nach Analyse des heutigen Umfrage-Ergebnisses zur Marktstimmung. Nochmal 8 Prozent haben ihre DAX-Aktien verkauft, 4 Prozent sind short gegangen. Die Stimmung fällt unter Null auf -5 Punkte. Insgesamt lasse sich eine "Fluchtbewegung" aus europäischen und britischen Aktien feststellen - auch in anderen Erhebungen wie der von BofA Merrill Lynch. Wie kann es da sein, dass der DAX im betrachteten Zeitraum nicht verloren, sondern sogar 80 Punkte zugelegt hat?
Neben einem hohen Interesse der internationalen Investoren an deutschen Aktien als Ursache vermutet Goldberg, dass die meisten Gewinne der hiesigen Anleger "an der Oberseite der Konsolidierung" inzwischen realisiert worden seien. Außerdem sind einige Privatanleger wieder eingestiegen, nämlich 7 Prozent der Befragten. Sie hätten vermutlich den kurzfristigen Rücksetzer genutzt. Dennoch liegt der Sentiment-Index dieser Anlegergruppe mit +6 Prozent noch deutlich über seinem Mittelwert. In Summe erkennt Goldberg weiterhin die Möglichkeit eines Aufwärtstrends und die Gefahr, dass hiesige Anleger diesem dann hinterherrennen.
Die vollständige Analyse steht auf boerse-frankfurt.de/sentiment.