Marktstimmung: "Es braut sich etwas zusammen"
Hiesige Anleger engagieren sich in den fallenden Markt hinein, den internationale Anleger in den vergangenen Monaten scheinbar tüchtig gestützt haben. Das ist für Goldberg ein bedrohliches Szenario.
Jeden Mittwoch erheben wir am Vormittag die Marktstimmung von etwa 900 deutschen Investoren. Hier eine Zusammenfassung der Ergebnisse:
Der DAX fällt, die Stimmung steigt - so lässt sich das Ergebnis der heutigen Sentiment-Erhebung auf einen Satz bringen. 6 Prozent der professionellen Investoren und 3 Prozent der privaten haben DAX-Aktien gekauft. Jeweils 1 Prozent sind aus den Short-Engagements ausgestiegen. Das hebt die Stimmung auf +6 und +2 Punkte absolut gesehen wieder in den positiven Bereich über Null. Der Index hat im betrachteten Zeitraum -170 Punkte verloren.
Angesichts der politischen "Ereignis-Risiken", mit denen sich Anleger im Moment konfrontiert sehen, ist Joachim Goldberg erstaunt über die Bewegung. Der Verhaltensökonom vermutet, dass die vergleichsweise wenigen neuen Optimisten angesichts der erwarteten, langsamen Konsolidierung in den fallenden Markt hinein gekauft haben. Er sieht ausländisches Kapital als Stabilisator, denn Umfragen zufolge hätten internationale Fondsmanager europäische Aktien übergewichtet, wie zuletzt 1999. Insgesamt zieht Goldberg ein bedrohliches Fazit für den Markt. Denn "ein plötzlich ausbleibender Kapitalstrom aus dem Ausland wäre Gift für den DAX," sollte eines der befürchteten Ereignisse tatsächlich eintreten.
Die vollständige Analyse steht auf boerse-frankfurt.de/sentiment.
Im Chart: Blauer Balken Sentiment-Index der institutionellen Investoren, gelber Balken Sentiment-Index der Privatanleger.