Neuer EZB-Irrtum: Die 5 Inflationstreiber | Anschlag in Moskau | Ex-Justizministerin Däubler-Gmelin attackiert Außenministerin Baerbock
Guten Morgen,
EZB-Chefin Christine Lagarde steht mit der Inflation auf Kriegsfuß. Anfang 2021 sah sie die Welle der Teuerung nicht kommen und reagierte erst mit Verzögerung auf den Preisanstieg. Jetzt betrachtet sie die Inflation als besiegt („Die dunkelsten Tage des Winters scheinen hinter uns zu liegen“) und zieht daraus Schlüsse, die in dieser Eindeutigkeit fahrlässig sind:
"Die Richtung ist klar und wir gehen davon aus, dass wir die Zinsen weiter senken werden. “
Damit begibt sich die EZB-Chefin erneut in Konflikt mit den Fakten. Die Investoren an den Kapitalmärkten sollten gewarnt sein.
Wünschenswert, aber nicht wahrscheinlich: Auch wenn weitere Zinssenkungen erstrebenswert wären (und für die Erholung der Wirtschaft hilfreich sind), so glimmt die Glut der Geldentwertung weiter vor sich hin.
In der heutigen Business Class lesen Sie: Fünf handfeste Gründe, die dafür sprechen, dass sich die Inflation in 2025 und 2026 wie eine Stichflamme zurückmelden wird.
Die Parteien haben ihre Wahlprogramme verkündet. Ab jetzt wird gekämpft, gepoltert, gepöbelt – aber auch gekuschelt. Es wird viel versprochen – und wenig verlangt.
Politologe Karl-Rudolf Korte von der Universität Duisburg-Essenspricht angesichts der wenigen Zumutungen in den Wahlprogrammen von einem Wahlkampf für die „Trägheitsdemokratie“. Vor allem Konservative und Sozialdemokraten geben sich handzahm.
Die SPD will 95 Prozent der Bürger ent- und ein Prozent belasten, schreibt Stefan Bach vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Unterm Strich sieht die SPD 21 Milliarden Euro weniger Staatseinnahmen vor.
Die Union verspricht laut DIW sogar Steuerentlastungen von 99 Milliarden Euro. Mehr als 52 Prozent davon gingen „an die reichsten zehn Prozent“.
Reiner Holznagel, Präsident des Bunds der Steuerzahler (BdSt), sagt: Es gebe „bei keiner Partei eine vollständige Gegenfinanzierung ihrer parteipolitischen Vorhaben“.
Weitere Einschätzungen von Ökonomen und Politikwissenschaftlern in „Hauptstadt – Das Briefing“.
Gestern Abend war ein aufgeräumter SPD-Generalsekretär Matthias Miersch zu Besuch auf der Pioneer Two. Erste Eindrücke von ihm gibt es im heutigen Hauptstadt-Briefing.
Tödlicher Anschlag: General Igor Kirillow, Chef der Abwehrtruppe für nukleare, chemische und biologische Gefahren in Russlands Armee, wurde bei einer Explosion in Moskau getötet.
Details zu dem Fall lesen Sie hier.
Annäherung: Nachdem immer mehr Länder Kontakt zur HTS-Gruppe in Syrien aufbauen, traf sich am Dienstag eine Delegation des Auswärtigen Amtes, angeführt von Außenministerin Annalena Baerbock, in Damaskus mit der neuen Führung.
Hier lesen Sie weiter.
Herta Däubler-Gmelin war von 1998 bis 2002 Justizministerin inGerhard Schröders Kabinett. Heute leitet sie die deutsche Seite des seit 1999 jährlich stattfindenden Dialogs über Menschenrechte mit China, der von der Friedrich-Ebert-Stiftung organisiert wird.
Mit dem China-Korrespondenten Frank Sieren, der seit drei Jahrzehnten in Peking lebt, spricht sie im Pioneer-Podcast. Sie glaubt, der Westen sei zu ignorant gegenüber dem Reich der Mitte. Im Gegensatz zur Vorstellung der universellen Menschenrechte stehe die Auffassung Chinas:
"Chinesen sind der Meinung, dass die Menschenrechte nicht global sein können, sondern in der Ausprägung jeder Rechtskultur oder Rechtstradition geändert sein müssten. “
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Die in Mode gekommene Politik des Westens, Warnungen in Richtung China auszustoßen, halte sie für „töricht“. Es gelte:
"Wenn man auf der Welt ein friedliches Zusammenleben ohne oder mit möglichst geringen Konflikten haben will, dann muss man sich kennenlernen und aufeinander zugehen. “
Sie sagt:
"Das will jetzt nicht bedeuten, dass man naiv wäre. Aber hinter jedem Studierenden oder Wissenschaftler steht keineswegs die KP oder der Geheimdienst. “
Die Einschätzung von Außenministerin Annalena Baerbock, dieXi Jinping einen Diktator genannt hatte, findet sie nicht hilfreich:
"Es muss nicht sein, dass eine junge Frau, die Frau Baerbock, den Präsidenten eines 1,4 Milliarden Volkes so bezeichnet, wie sie ihn bezeichnet hat. “
Streit geht in die nächste Runde: Die IG Metall will die Betriebsratschefin im Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin per Gerichtsbeschluss absetzen lassen.
Hintergrund, Vorwurf und wie es um den Streit mit dem Konzern steht, lesen Sie hier.
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rbb-Affäre geht weiter: Wie die FAZ berichtet, führt die Staatsanwaltschaft derzeit ein Ermittlungsverfahren in Sachen des rbbdurch. Gegen wen wurde nicht bekannt, doch der Vorwurf lautet Betrug und Untreue: Es liegt nahe, dass es um die Ex-Intendantin des rbb, Patricia Schlesinger, geht.
Was der rbb fordert, und warum der Berliner Rechnungshof wiederum den rbb heftig kritisiert, lesen Sie hier.
Alljährlich zu dieser Zeit erklingt das Weihnachtsoratorium vonJohann Sebastian Bach in den Konzerthäusern und Kirchen. Die Faszination für den Komponisten ist bis heute ungebrochen – 274 Jahre nach seinem Tod. Meine Kollegin Pia v. Wersebe schreibt:
"Atheisten und Gläubige können sich unter Bachs Musik vereinen, denn Bachs Musik bringt die Tiefen der menschlichen Existenz."
Doch die Existenz des Künstlers umrankt auch ein Geheimnis, genauer eines der größten Rätsel der Musikgeschichte. „Die Kunst der Fuge“ ist Bachs letztes Werk, ein Zyklus von vierzehn Fugen und vier Kanons. Ausgerechnet nach dem Anbringen seiner Signatur – in Form von vierzehn Tönen, (B (2) + A (1) + C (3) + H (8) = 14) –, aber noch vor der Vollendung des Werks, soll Bach verstorben sein. Die letzte Fuge wurde nicht zu Ende geschrieben.
Die Noten für "Die Kunst der Fuge" von Johann Sebastian Bach (1685-1750) © dpa
„Ueber dieser Fuge, wo der Name BACH im Contrasubject angebracht worden, ist der Verfaßer gestorben“, schrieb Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel.
Das glaubte man über 230 Jahre, bis der japanische Musikwissenschaftler Yoshitake Kobayashi in den Achtzigerjahren durch Schriftbild- und Wasserzeichenuntersuchungen herausfand, dass „Die Kunst der Fuge“ nicht das letzt Werk war, an dem Bach gearbeitet hatte. Die Frage, warum sie also unvollendet blieb, stellte sich. Nun präsentiert der Musikwissenschaftler und Jurist Meinhold Brüser in seinem Buch „Es ist alles Windhauch“ eine neue These zum Rätsel um den Schluss der Fuge.
Der tiefgläubige Bach habe „die Fuge bewusst unvollendet gelassen, um damit sein Verlöschen als Komponist, seine Unvollkommenheit und Unzulänglichkeit vor Gott in einem demütigen Vanitassymbol zu dokumentieren“, so beschreibt Brüser seine These gegenüber der FAZ. Warum die Lüge aufgestellt worden sei, erklärt Brüser mit der Inkompatibilität von Bachs Gläubigkeit mit dem Zeitalter der Aufklärung.
Die Begründung Brüsers umfasst eine 180-seitige Untersuchung von Bachs Werk. Der Aspekt, der ihn erst zu dieser Untersuchung und schließlich seiner These verleitete, war, dass die Fuge genau in Takt 239 stoppt, 239 dessen Quersumme 14 ist. BACH.
Ich wünsche Ihnen einen stressfreien Start in den vorweihnachtlichen Tag. Bleiben wir einander gewogen. Herzlichst grüßt Sie,
Ihr
Gabor Steingart
The Pioneer
AI + QC Enterprise bei QuantumComp + AI
1 WocheStaaten sind Inflationstreiber. Sonst keiner.
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1 WocheWo ist denn die Erkenntnis, dass die Sanktionen gegen Russland nicht greifen? Nach über 2Jahren…der Taurus ändert da nichts
Dr. jur. , Entrepreneur, Lawyer, Father of Four
1 WocheLagarde französische Juristin, Frankreich mit dem Rücken an der Wand, liegt der Grund nicht auf der Hand 🤡
Unternehmer - Berkeley Capital | Ideas, Invest and Growth
1 WocheEine echte Ökonomin und erfahrene Zentralbankerin war ja leider zuviel verlangt…
Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.
1 WocheLesenswerter Beitrag!