Vertrauensfrage: Geht es Ihnen heute besser als vor drei Jahren? | Allianz: Ambitionierte Ziele | Hitler-Tagebücher: Stern-Reporter tot
Guten Morgen,
heute Vormittag wird der Bundeskanzler bei der Bundestagspräsidentin die Vertrauensfrage beantragen. Olaf Scholz treibt heute den letzten Nagel in den Sarg einer Koalition, deren Siechtum lang und quälend war. Der Leichengeruch umwehte dieses Projekt schon seit Monaten.
Was mit großem Hochmut als „Fortschrittskoalition“ ins Leben gestartet war, hat den Beteiligten und dem Land viel Ungemach gebracht. Tränen wird man am Grab dieser Regierung nicht vergießen müssen. Zum Requiem wird das surreale „Da Da Da“ von Trio eingespielt:
„Ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht. Aha-aha-aha. “
Mit der Vertrauensfrage gibt Scholz den Weg für Neuwahlen frei. Es ist damit an der Zeit für die Wählerinnen und Wähler, sich selbst die klassische Frage einer jeden Wahlauseinandersetzung zu stellen, die da lautet:
Geht es uns heute besser als vor drei Jahren oder nicht?
Wir sollten uns bei der Beantwortung nicht von Gefühlen, sondern von Fakten leiten lassen. In der Vollversion lesen Sie die ungeschminkte Schlussbilanz der Ampelkoalition.
In einem Brief an die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas wird Scholz um die Stellung der Vertrauensfrage bitten und so den Weg für Neuwahlen frei machen.
Der Brief: Es gibt keine offiziellen Vorgaben, was in diesem Brief stehen muss – Hauptsache, es wird ersichtlich, dass der Kanzler um die Vertrauensfrage bittet.
Die Details dazu, wie die Vertrauensfrage abläuft und welche Folgen das Abstimmungsverhalten der verschiedenen Abgeordneten im Bundestag hat, lesen Sie in „Hauptstadt – Das Briefing“.
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Linken-Politiker Dietmar Bartsch ist ein Mann, dessen Partei um den Einzug in den Bundestag bangen muss. Damit der Kampf nicht völlig aussichtslos gerät, hat sich Bartsch mit zwei anderen Altvorderen verbündet, um die Linke durch Direktmandate ins Parlament zu retten: Gemeinsam mit Gregor Gysi und Bodo Ramelow schloss man sich zur „Mission Silberlocke“ zusammen. Denn: Das Bundesverfassungsgericht hat den Versuch der Ampelparteien, die Grundmandatsklausel abzuschaffen, unterbunden. Wer drei Direktmandate erzielt, zieht in Fraktionsstärke ins Parlament ein.
Mit meiner Kollegin Dagmar Rosenfeld hat er darüber gesprochen, ob eine Allianz der Senioren die Partei vom Image der „Lifestyle-Linken“ (Sahra Wagenknecht) befreien kann. Bartsch ist überzeugt:
„Wenn der nächste Kanzler Friedrich Merz heißt und er vielleicht mit den Sozialdemokraten, eventuell auch mit den Grünen regiert, dann ist eine linke Opposition im Deutschen Bundestag wichtig. “
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Die HRS Group ist fest in Köln verwurzelt, wo Tobias Ragges Vater Robert das Unternehmen 1972 gegründet hat. Inzwischen ist die Firma weltweit vertreten und längst mehr als ein reines Hotel-Buchungsportal. Im Fokus stehen die Geschäftsreisen großer Konzerne.
In der neuen Folge unseres MyWay-Podcasts für und über Familienunternehmen erzählt HRS-CEO Tobias Ragge im Gespräch mit Podcast-Host Frank Dopheide, wie sich die Firma und ihre Geschäftsmodelle entwickelt haben, Stichwort: „Generative Insights sind die Zukunft“.
Mit den Geschäftsreisen der Großkonzerne im Blick, ist Ragge so etwas wie ein Seismograph der Stimmung in der Wirtschaft:
„Die Krise, die wir alle wahrnehmen, ist auch in den Konzernen präsent. In Europa werden wenige Arbeitsplätze geschaffen, die USA sind der große Krisengewinner. Wir erwachen langsam aus diesem schönen Schlaf der Jahre des Booms und werden uns einer neuen Realität stellen müssen. “
Hier geht’s zur Folge.
Genau zwölf Tage währte die vermeintliche Sensation der deutschen Nachkriegsgeschichte: die Entdeckung der Hitler-Tagebücher. Der Stern hatte sie 1983 nach einem jahrelangen Beschaffungsprozess veröffentlicht. Doch die Tagebücher waren die über neun Millionen Mark, die der Stern dafür bezahlte, nicht einmal ansatzweise wert – sie waren allesamt gefälscht. Ihr „Entdecker“, Stern-Reporter Gerd Heidemann, fiel gemeinsam mit dem Magazin in Ungnade. Nun ist er im Alter von 93 Jahren gestorben.
Heidemann selbst war besessen vom Dritten Reich. Geboren 1931 in Hamburg-Altona, war er als Kind in der Hitlerjugend. 1972 verkaufte er sein Haus, um sich ein ganz besonderes Stück Nazi-Memorabilia sichern zu können: die Yacht von Reichswirtschaftsminister und Gestapo-Gründer Hermann Göring. Fünf Jahre lang soll er auch mit dessen Tochter Edda Göring befreundet gewesen sein, die ihm noch vor dem Medienskandal von 1983 die Tagebücher ihres Vaters angeboten hatte. Doch die entpuppten sich eher als dröge Kalendereinträge und boten nicht den Stoff, von dem der Reporter Heidemann träumte.
Den fand er dann 1980, als er mit dem Mann in Kontakt kam, der ihn seine Karriere und seine Freiheit kosten sollte: Kunstfälscher Konrad Kujau. Drei Jahre lang jagte Heidemann den vermeintlichen Handschriften des Führers hinterher, an der Chefredaktion vorbei, in direkter Absprache mit dem Verlagschef Gerd Schulte-Hillen. Ein lukratives Geschäft sollte es für die Beteiligten werden: Heidemann winkte eine Gewinnbeteiligung bei der Veröffentlichung und dem Rechteverkauf ins Ausland.
Die Gier wurde dem Stern-Journalisten schließlich zum Verhängnis. Bereits 1982 überprüfte das BKA die Echtheit der Schriften, im März 1983, einen Monat vor der Veröffentlichung im Stern, bestätigten die Beamten den Verdacht: Die Tagebücher wurden auf Nachkriegspapier geschrieben und sind eindeutig gefälscht. Die Geschichte erscheint dennoch.
Weitere Experten zweifeln an der Authentizität und keine zwei Wochen später ist der Skandal perfekt. Gerd Heidemann wurde 1985 wegen Betrugs zu vier Jahren und acht Monaten Haft verurteilt, da er zwei Millionen Mark vom Stern-Budget selbst eingesteckt haben soll. Er beteuerte lebenslang seine Unschuld.
Fake News sind also bei weitem keine Erfindung unserer Zeit – und man muss sie nicht nur erkennen können, sondern auch erkennen wollen.
Unternehmer
2 WochenIhre negativen und größtenteils respektlosen Formulierungen zu der „Ampel Koalition“ empfinde ich (69) anmaßend - auch als Leser ihrer Bücher. Große Teile ihrer „Kritiken“ können wir beileibe nicht „bei der Ampel oder den Grünen und RH“ andocken sondern bei Managern/-innen die ich persönlich nicht als Unternehmer/-innen wahrgenommen habe. Eher als neurotische Gewinnsüchtge …