NEXT PLEASE (TEIL 3) - Die Hintergründe zum BadUp

NEXT PLEASE (TEIL 3) - Die Hintergründe zum BadUp

Mit Sicherheit verändert sich unser Wirtschaftsleben. Man bedient sich jetzt einfach der Möglichkeiten der Digitalisierung und kann Dinge viel schneller bewegen. Dadurch verändert sich jeder Wirtschaftszweig.

Aber es ist ja nicht nur Digitalisierung: Wir haben die Nachhaltigkeit als Riesenthema in allen Wirtschaftsbereichen. Automotive wird nie wieder sein, wie es mal war. Wir sehen die Auswirkungen von zu viel just in time, zu viel Globalisierung und zu fragilen Lieferketten. Gigantische Herausforderungen, die in den nächsten Jahren auf Unternehmen zukommen... 

Das stimmt alles. Aber ich bin über- zeugt, dass waschechte Unternehmer sich diesen Herausforderungen stellen werden und Lösungen finden oder schon in der Tasche haben. Auch hier ist meiner Meinung nach Süddeutschland in einer Vorreiterrolle – dank innovativer Unternehmer, die Dinge bewegen und Märkte erkennen, bevor es andere tun. 

Wenn ich einen Krimi schaue, ist häufig der Unternehmer der Böse, weil er aus Profitgier irgendwelche schlimmen Sachen macht. Ist das auch ein Thema für dich, das beim Stiften dieses Preises eine Rolle spielte? Unternehmertum in der Öffentlichkeit differenzierter zu diskutieren?

Das kann ich zu 100 Prozent unterstreichen. Die kolportierte Meinung hat oft wenig mit der Realität zu tun. Ich durfte das in vielen Gesprächen mit Kunden, Freunden, Partner erfahren. Inzwischen bin ich der Meinung, dass Erfolg und Geld den wahren Charakter zeigt und nicht den Charakter verändert. 

Eines der Steckenpferde ist das Thema Nachfolge. Wie sieht es auf diesem Markt aus? 

Nachfolge ist mittlerweile das neue Gründen. Es gibt viele junge Menschen, die gezielt nach Unternehmen suchen, die ihrerseits Ausschau nach einem Junior halten. Das ist bunt gemischt und oftmals gar nicht mal innerhalb der Familie. Meistens treffen sich eben zwei fremde Menschen, die gute Freunde werden und letzten Endes die Nachfolge gemeinsam regeln. So ein Prozess braucht viel Aufmerksamkeit, viel Fingerspitzengefühl - denn hier sind oft Mitarbeiter involviert die letzten Endes vielleicht schon ihr ganzes Leben in einem Unternehmen arbeiten. Es gibt Kundenbeziehungen, und viele andere weiche Faktoren, die man einfach berücksichtigen muss. 


"Unternehmer sein heißt: Menschen mit auf eine Reise zu nehmen." Daniel Krespach


Gibt es mehr abgebende als aufnehmende Unternehmer?

Momentan haben wir mehr Abgebende als Neugründende oder Übernehmende. Direkt am Standort haben wir viele Gründer, die diese Chance mittlerweile ergriffen haben und sagen, das sei eine geniale Möglichkeit nicht komplett neu zu gründen, sondern etwas Bestehendes zu übernehmen. 

Ich kenne viele Menschen, die mit Sorge auf die nächste Generation blicken, gerade im Arbeitgeberbereich. Das soll beim römischen Konsul Cicero aber auch schon so gewesen sein, dass die Thirty-Somethings nicht so richtig verstanden wurden...

Jaja, die Jugend von heute... schon klar. Ich sehe das sehr positiv. Wichtig ist, dass man Menschen nicht versucht zu verändern, sondern Menschen so annimmt, wie sie sind. Wenn die neue Generation andere Vorlieben hat und mit Handy und Tablet großgeworden ist, darf man das auch annehmen und mit der neuen Zeit gehen. 

Und was bedeutet das fürs Business? 

Dass man in neuen Bahnen denkt! Es ist nicht mehr so, dass junge Leute unbedingt ihren festen Arbeitsplatz in einem Unternehmen brauchen, ihren festen Monitor, wo der Stift im Stifthalter sitzt und wo das Foto auf dem Schreibtisch steht. Stattdessen geht es um Flexibilität! Viele junge Menschen wollen wenigstens teilweise vom Homeoffice aus arbeiten, kommen ein- oder zwei- mal die Woche ins Unternehmen und bringen sich dann auf ihre Art mit ein. Wenn man das wertschätzt, wenn man sich darauf einlässt, ist man mit Sicherheit auf der Gewinnerseite. Ich erlebe aber manchmal kundenseitig anderes, wo dann dagegen gegangen wird und mit der alten Messlatte gemessen wird. Das ist dann fatal oder kann fatale Folgen haben. Wenn man sich – wie bekannt – in der Mitte trifft, ist das sicherlich die bessere Wahl. 

Conclusio: Wirtschaft ist Veränderung und es bleibt spannend?

 Das ist definitiv so. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Wirtschaft heißt, Trends zu erkennen, anzunehmen, zu nutzen und letzten Endes Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit finden und die nicht nur zu addieren, sondern zu multiplizieren. 

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