Pulse 17: Wie viel sparen Solarthermie und Photovoltaik?
Passen Solarthermie oder Photovoltaik zu Ihnen?
Die Sonne als Quelle erneuerbarer Energie – kann sie unseren gesamten Energiebedarf decken? Wenn es rein um den weltweiten Strombedarf geht, ist das möglich. Dazu haben Experten einen Artikel im Magazin Nature veröffentlicht. Ihr Fazit: Allein Aufdach-Photovoltaik besitzt weltweit ein Potenzial von 27 PWh pro Jahr. 2018 betrug der globale Strombedarf knapp unter 25 PWh. Aber wie ist das hierzulande?
Photovoltaikpotenzial in Deutschland
Eine Studie des Fraunhofer ISE hat das Potenzial von Photovoltaik in Deutschland berechnet. Laut dem Institut deckte Photovoltaik -Strom 2020 lediglich 9,2 Prozent des brutto Stromverbrauchs hierzulande. Das heißt: Wir müssen unser Ausbautempo deutlich steigern, um die Klimaziele zu erreichen.
Rentabilität – mit dem passenden Konzept ist sie gegeben
Das entscheidende Kriterium dafür, ob sich eine Photovoltaikanlage auch monetär lohnt: die richtige Dimensionierung. Denn das größte finanzielle Sparpotenzial erreicht man dadurch, dass die selbst erzeugte Energie auch selbst verbraucht wird. Einspeisevergütungen bei Photovoltaik sind aktuell eher gering.
Eine andere Möglichkeit sind Batteriespeicher, mit denen Photovoltaik -Strom zwischengespeichert und später genutzt werden kann. Hier kommt es stark auf die individuellen Voraussetzungen und den Lastgang an. Stimmen diese Faktoren, kann sich ein Batteriespeicher ebenfalls bezahlt machen.
Welche Lastgänge sind ideal?
Je gleichmäßiger der Lastgang, desto besser lässt sich eine Photovoltaik Anlage integrieren. Dabei muss man aber beachten, dass sich die Stromproduktion von Photovoltaik -Anlagen im Tagesverlauf ändert. Ebenso bei veränderten Wetterbedingungen. Und im Winter sinkt die Menge des erzeugten Stromes deutlich.
Interessant ist Photovoltaik aber zum Beispiel, wenn ein großes Gebäude im Sommer klimatisiert wird. Dann besteht gerade, wenn die Sonne scheint, ein hoher Strombedarf – den man mit der Anlage direkt deckt.
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Wie viel Energie spart das?
In privaten Haushalten rechnen Experten mit etwa 30 bis 40 Prozent Einsparpotenzial. Auch hier kommt es darauf an, wann die Bewohner der Gebäude wie viel Energie nutzen. Im gewerblichen Einsatz und in der Industrie lassen sich so pauschale Zahlen nicht ermitteln. Dabei spielt die konkrete Bewirtschaftung der Gebäude die Hauptrolle.
Sektorenkopplung – spannend speziell für die Wohnungswirtschaft
Ein Konzept, das vor allem Entwickler und Betreiber von Immobilien interessiert, ist die sogenannte Sektorenkopplung. Bei ihnen werden Strom, Wärme und Mobilität miteinander verknüpft. Konkret heißt das zum Beispiel, dass strombetriebene Heizungen auch mit Strom aus der Photovoltaikanlage betrieben werden. Außerhalb der Heizperiode kann der Strom für die Klimatisierung oder für das Laden von E-Autos genutzt werden. Auf diesem Weg entstehen starke Synergieeffekte und sogar klimaneutrale Neubauten werden möglich.
PPA – grüner Strom, der sich lohnt
Eine weitere Möglichkeit ist die PPA Vermarktung von Strom aus Photovoltaik -Anlagen. Die Vorgänge sind hier allerdings recht komplex und diese Vermarktungsart eignet sich nur für besonders große Anlagen. Stimmen hier die Voraussetzungen, lohnt sich Strom aus Photovoltaik -Anlagen langfristig und sicher.
Solarthermie – sie kann sinnvoll sein
Solarthermie – also die Erzeugung von warmem Wasser aus Sonnenenergie – ist eine Alternative zur Stromerzeugung mittels Photovoltaik-Kollektoren. Besonders im Sommer lässt sich mit ihr der Bedarf an warmen Wasser decken. Das ist speziell für die Wohnungswirtschaft, aber auch bei Pflegeeinrichtungen und Ähnlichem relevant. Solarthermie wird zudem eingesetzt, um die Heizung im Winter zu unterstützen. In wirtschaftlicher Hinsicht ist aber die Bereitstellung von Warmwasser relevanter – und meist das entscheidende Kriterium, diese Technologie einzusetzen. Generell ist diese Technologie auch über das BAFA förderbar – aktuell mit einem Maximalfördersatz von 25 Prozent.
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