«Purpose - wohin mit unserer Arbeitskraft?»

Purpose [Sinn, Zweck] wird häufig als ein notwendiges Element von "guter" "Arbeit" gesehen. Ist dieser Begriff zum trendigen Symbol einer Generation geworden, die nur Luxusprobleme hat, während andere hart schuften, um ihre Existenz zu sichern? Immerhin ist weltweit eine Zunahme von prekären Arbeitsverhältnissen zu beobachten. Oder ist es Grundlage von jeder Arbeit? Die Frage sollte unabhängig von der Art der Arbeit gestellt werden, denn sie betrifft - im Kontext von Arbeit - nicht allein die Arbeitenden und deren Mindset, sondern das Unternehmen, das die Arbeitskraft beherbergt.

Wie oft wird Sinn als Bringschuld der Mitarbeitenden missverstanden:

„Wenn Du hier keinen Sinn siehst, oder unsere Arbeitskultur Dir nicht passt – dann ist das deine eigene Schuld. Such Dir halt einen neuen Arbeitsplatz.“

Dabei ist es nicht die Haltung oder das Bewertungsmuster des Einzelnen, sondern es sind die Verhältnisse, die nicht passen. Angefangen von schlechter Bezahlung bis hin zu herablassender Kommunikation. Wohin mit unserer Arbeitskraft?

Ungutes in der Struktur dem vermeintlich fehlgeleiteten Purpose eines Individuums zuzuordnen, ist wie Chaos als Agilität zu bezeichnen.

Die Sinnsuche des Unternehmens auf die Individuen und Arbeitnehmenden übertragen zu wollen, das ist im Kern irrtümlich. Damit schüren Unternehmen die Abhängigkeiten und Entfremdung, von Freiheit oder Selbstentfaltung keine Spur. Wollen wir in einer solchen Welt leben?

Alle Unternehmen tragen die Verantwortung und Verpflichtung, sich als zweckorientiert oder sinnhaft zu positionieren, um als attraktiver Arbeitgeber zu wirken. Das ist Teil ihrer Daseinsberechtigung. Menschen hingegen brauchen keine Daseinsberechtigung. Sie dürfen ohne Sinn oder Zweck einfach sein in der Welt. Alle Unternehmen haben das Recht und die Pflicht auf Sicherstellung einer guten Organisationskultur inne, ganz egal, welche Branche. Eine aufmerksame humane Organisationskultur und ein zugewandtes Miteinander sind entscheidend, und dass der Purpose aus der Unternehmung selbst kommt. Dann können Menschen sich zugehörig fühlen und sich mit dem Warum der Firma identifizieren. 

Firmen werden von Menschen gemacht. Wie lernen Menschen, ihre Firmen mit Purpose zu gestalten?

In diesem Kontext: ___ein r e m i n d e r an uns alle___

Wohin fliegen die Vögel?

Wie macht man Wasser?

Ist ein Jäger im Rotkäppchen-Saft?

Ist heute der nächste Tag?

Kinder stellen tausende Fragen!

Lasst uns darauf achten, dass alle junge Menschen ihre intrinsische Neugier auf sich und auf die Welt aufrechterhalten können, dass sie nicht von älteren Menschen gesagt bekommen ‚Frag nicht so viel!‘, sondern ermuntert werden zu fragen und ermutigt werden, sich auf Antwort-Suche zu begeben. Nur so werden aus ihnen kluge, offene Köpfe, die ihre Zukunft gut, bewusst und selbstverantwortlich gestalten können und wollen. Und unabhängig von fremdbestimmten Leistungs- und Arbeitsbegriffen für sich selbst einen Sinn in ihrem eigenen Leben erkennen und mit anderen eine Gemeinschaft bilden wollen.

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Ein herzliches Dankeschön an die Referent:innen für die vielseitigen Impulse, die wir im Themenkreis Arbeitswelt „Schöne neue (Arbeits)Welt – arbeitest Du noch oder gestaltest Du schon?“ des Symposium Oeconomicum Muenster e. V. miteinander beleuchtet haben und die mich zu diesem Text angeregt haben.

@Nina Ligons @Ali Mahlodji @Andreas Zumdieck @Lars Gaede @Nico Rose @Lorenz Illing

Und Danke vielmals @Daniel Ott und @Lea Schottek für das Kuratieren, und den sehr netten, persönlichen und handgeschriebenen Dankesbrief! Das habt ihr großartig gestaltet und eine tolle Bühne bereitet, die bei uns allen für Perspektivwechsel und langfristige Inspirationen gesorgt hat.

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