Resilienz im Jobprofil - verstehen wir dasselbe?
Stress, sturer Chef oder bockige Mitarbeitende? Oder ist Resilienz positiv gemeint?
Resilienz ist ein schwieriges Wort und kann Gutes und Ungutes bedeuten. Es taucht immer öfters in Diskussionen und Inseraten auf. Möglicherweise weil es gut tönt, man sich aber der widersprüchlichen Interpretationen zu wenig bewusst ist.
Der Begriff "Resilienz" stammt ursprünglich aus der Physik und Materialwissenschaft. Hier bedeutet Resilienz die Fähigkeit eines Materials, nach einer Verformung wieder in seine ursprüngliche Form zurückzukehren.
Von der Psychologie in den 70er-Jahren übernommen bedeutet Resilienz die Fähigkeit von Menschen, sich von Stress und Widrigkeiten zu erholen und sich an Veränderungen anzupassen.
Synonyme sind etwa: Robustheit, Selbstregulation, Standhaftigkeit, Widerstandsfähigkeit, Widerstandskraft, Zähigkeit.
Der Microsoft KI Copilot beschreibt Resilienz im Kontext der Arbeitswelt ziemlich umfassend (KI Prompt = «Beschreibe mir Resilienz in Zusammenhang mit Stellenprofilen»). Ob diese Beschreibungen der beabsichtigen Aussage in den Stelleninseraten entsprichen, lässt sich diskutieren.
Meines Erachtens ist dieser Begriff mit grosser Vorsicht zu geniessen, denn die Gefahr von Fehlinterpretationen ist gross.
Die Gefahr möglicher Fehlinterpretationen von Resilienz ist beträchtlich.
Beispiele möglicherweise ungewollter Interpretationen von Resilienz:
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Stelleninserate sollten «Verkaufsprospekte» sein. Widrigkeiten dagegen müssen im Gespräch aufgebracht und positioniert werden.
Es gibt natürlich auch positive Interpretationen von Resilienz:
Fazit:
Warum einen Begriff verwenden, der sehr widersprüchlich interpretiert werden kann? Zum Glück ist es ein schwieriges Fremdwort, welches gut tönt, aber dessen Bedeutung unklar ist. Ich würde diesen Begriff meiden und anstelle klarere und positiv belegte Synonyme und Beschreibungen verwenden, die den Alltag in der Position beschreiben.
Verwenden Sie «Resilienz» in der Rekrutierung? Welche Alternativen würden Sie empfehlen? Ich bin gespannt auf Ihre Kommentare.
Connecting personalities - mit Gruss - Ihr Christoph Hilber
Ich bin Betriebswirtschafter und seit über 14 Jahren Personalberater mit meiner eigenen Firma P-CONNECT – Executive Search & Outplacement, fokussiert auf Positionen Verwaltungsräte, Geschäftsleitungen/Kader und Spezialisten in Industrie (MEM), Informatik, Telekom. Vorgängig war ich in leitenden Linienfunktionen bei NCR/AT&T, diAx und Siemens in der Schweiz und USA.
Psychologe I Coach I MBA I Speaker für Wirtschaft, Management & Führung I Expertise in Business, Change Leadership, Transformation & Kulturwandel 📈
3 MonateDie Wahrnehmung von Herausforderungen kann stark variieren. Während manche sie als Chance für Wachstum betrachten, empfinden andere sie möglicherweise als Belastung. Daher ist der Kontext entscheidend.
SokratesGroup: Collective & Corporate Intelligence
3 MonateKann Dir nur zustimmen - der Begriff "Antifragil" von Nassim Taleb gefällt mir besser.