Ressurce "Optimismus"​

Ressurce "Optimismus"

Dass man das Glas halbvoll oder halbleer sehen kann, wissen inzwischen die meisten. Aber dass Optimismus eine wichtige Ressource für Gesundheit, Widerstandskraft und Lebenszufriedenheit ist, die man zudem erlernen kann, ist nicht so bewusst. Optimismus ist eine lebensbejahende und zuversichtliche Grundhaltung, die in der Lage ist, alles von der besten Seite zu betrachten. Denn welcher Seite wir die größere Aufmerksamkeit schenken, entscheidet über unsere Befindlichkeit. Laut verschiedener Studien sind Optimisten weniger anfällig für Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, genesen schneller und haben auch einen niedrigeren Blutdruck. Damit leben Optimistinnen und Optimisten im besten Falle nicht nur glücklicher, sondern auch länger.

Optimisten erwarten eher günstige Verläufe für die Zukunft. Sie ignorieren nicht herausfordernde und belastende Erfahrungen aus Vergangenheit und Gegenwart, aber sie generalisieren diese nicht. Sie glauben, dass solche Erfahrungen nicht bleibend sind, und sie glauben an sich und ihre Möglichkeiten, regulierend eingreifen zu können. Für die Eigenschaft Optimismus spielt die genetische Ausstattung nur eine geringe Rolle. Diese Eigenschaft ist viel mehr das Ergebnis unserer Lebens- und Lerngeschichte. So wie es eine „erlernte Hilflosigkeit“ gibt, die aufgrund negativer Erfahrungen erworbene Überzeugung, nichts ausrichten zu können, gibt es auch den erlernten Optimismus, trotz der Wolken um die Sonne dahinter zu wissen. Und das bedeutet, dass man auch als Pessimist noch Optimismus lernen kann. Es dauert allerdings mindestens 3 Wochen, das Gehirn „umzuprogrammieren“. Folgendes kann Dir dabei helfen:

Umgib Dich mit positiven Menschen: Wer ständig von Miesepetern, Katastrophenwarnern und Nörglern umgeben ist, wird es schwer haben, Optimismus zu entwickeln. Umgib Dich daher mit Menschen mit einer positiven Sprache und einer positiven Lebenseinstellung, von denen Du lernen kannst.

Pflege eine positive Morgenroutine: Woran denkst Du nach dem Aufwachen als erstes? Die Qualität dieser Gedanken wird zum Vorzeichen des ganzen Tages. Nimm Dir deshalb morgens ein paar Minuten Zeit für eine positive Affirmation („Heute wird ein guter Tag“, „Ich erwarte Gutes und Gutes erwartet mich“, „Ich habe alle Kraft in mir, diesen Tag gut zu meistern“) oder visualisiere etwas Positives (eine Wohlfühllandschaft, einen Erfolg).

Entkräfte den Worst Case: Denke Deine Katastrophenerwartung konsequent durch: Was würde als nächstes passieren? Und dann? Was würde schlimmstenfalls geschehen? Was genau wäre daran so schlimm? Wie wahrscheinlich ist das überhaupt?

Meditiere regelmäßig: Denn Meditation stärkt Gelassenheit und Distanz zum Geschehen.

Führe positive Kommunikation: Ich saß im Verlauf einer Wanderung auf einer Bank mit schöner Aussicht in der Sonne. Ein anderer Wanderer setzte sich dazu und fing gleich an, über alles Mögliche zu lamentieren. So schweifen viele Gespräche rasch ins Negative ab, in Krankheiten, Probleme, das Versage der Politik etc. Ich habe es dann gleich beendet: „Wir sitzen hier in der Sonne und statt es genießen, füllen Sie diesen Augenblick mit negativen Gedanken und Emotionen.“ Also rede stattdessen von schönen Dingen und guten Erfahrungen, wenn Du mit anderen zusammenkommst. Es ist okay, seinem Herzen auch einmal Luft zu machen. Aber wer seinem Umfeld auch erzählt, dass man ihm/ihr heute nett zugelächelt hat, ein wunderbares Gespräch geführt oder Lob bekommen hat, versprüht positive Energie und gibt Pessimismus weniger Raum.

Lächle: Lächeln ist ein mächtiges Werkzeug. Wenn wir lächeln, bekommt das Gehirn die Nachricht, dass wir glücklich sind. Dann bist Du sofort besser gelaunt, empfindest Probleme nicht mehr so schwerwiegend und reduzierst Stress.

Sabine Salk

Katze-Kuh für Herz und Hirn | Living Mindfulness + Business-Yoga | Stressbewältigung | Yoga Präventionskurse Krankenkassen finanziert | Machen macht´s...

1 Jahr

Optimismus ist kraftvoll und erlernbar und hat nichts mit rosa-roter Brille zu tun. Darauf können wir in diesen Zeiten nicht oft genug hinweisen! Wir vergessen zu oft die kleinen Schritte, die so viel verändern können. Danke für die wertvollen Tipps dazu Heribert Fischedick

Manja Ruhland Ivkovic

I choose courage over comfort | Professionelle Optimistin | Coaching, psych. Beratung & Mediation mit Herz und Hirn

2 Jahre

Danke Heribert für die optimistischen Impulse!

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