Sag beim Abschied leise Servus

Sag beim Abschied leise Servus

Adieu, arrivederci, tschau – die sprachliche Vielfalt fürs Abschiednehmen ist gross. Und sie wird in zwei Kategorien eingeteilt: a) ich bin mir sicher, dass wir uns wiedersehen und b) was ist schon sicher. Uf Wiederluege Sepp oder tschau Sepp. 

Arrivederci Roma, au revoir in Paris, auf Wiedersehen, auf Wiederschauen und uf Wiederluege – überall eine höfliche Verabschiedungsform, meist mündlich gebraucht und wers ehrlich meint, freut sich auf ein baldiges.

Anders das Tschau, es leitet sich vom italienischen Ciao ab, das ist jetzt keine Überraschung, dann schon eher, dass es aus dem im 18. Jahrhundert gesprochenen venezianischen Dialekt entspringt, damals sagte man sčiao vostro, was so viel hiess wie: ich bin Euer Sklave/Diener. Servus, der bei unseren österreichischen und bayerischen Freunden gern gesprochene Gruss, bedeutete ursprünglich ebenfalls Sklave, Knecht – ich bin dein Diener. Oder stets zu Euren Diensten.

Wem das zu unterwürfig erscheint, kann sich immer noch auf Gott berufen. Nicht bigott sondern zu Gott: Adieu kommt vom französischen «à dieu». Unser Ade ist daraus abgeleitet. Selbst Tschüss hat sich aus einem «Gott befohlen» ergeben. Der Abschiedsgruss ist gekürzt aus der damals seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts im Niederdeutschen festgehaltenen Form «atschüs», das wiederum aus dem «adjüs» entstanden ist. Und dieses nimmt Bezug auf das früher bei Seeleuten beliebte adiós. Und schon sind wir da, beim Adieu.

Wem das jetzt aber alles wiederum zu religiös erscheint, kann sich aufs Feld der Gesundheit begeben und von dort aus ein kräftiges Salü rufen. Seinem Gegenüber darf man auch mal gute Gesundheit wünschen. Bleibt gesund!

Mein Namensvetter Alexander, der mit dem Vornamen Peter, (Achtung - privates Bekenntnis: meine allererste LP im Alter von sechs Jahren war von ihm) hatte folgende Abschiedsworte in ein Lied verpackt: Sag beim Abschied leise Servus, nicht Lebwohl und nicht Adieu... Das kleine Wörterl Servus ist ein lieber letzter Gruss, wenn man Abschied nehmen muss.

Und dass es eine gute Idee ist, den Barden ohne Ton aufs Schlussbild zu nehmen, wissen wir seit Asterix. Ende.

Kathrin E. Schluep

Logistik-Services Prozesse Annahme Briefe

1 Jahr

Alles Gute Alex! Kaa

Urs Graber

Fachspezialist LMS bei Stiftung Lebensart, Bärau

1 Jahr

Nice dein Text Alexander. Kompliment dazu! Tschüss und gerne bei anderer Gelegenheit.

Sven Reinecke

Driving Excellence in Marketing & Management | Research Insights | Speaker's Impact | Leading the Marketing Institute | Assoc. Professor | Board Member

1 Jahr

Das "Servus" ist ein typischer "Alexander". Ich sage dennoch nord-/niederdeutsch "Tschüss!" und "Bis hoffentlich bald!".

Urs Blickenstorfer

Owner & CEO at iundf Marketing Technology AG

1 Jahr

Sehr kurzweilig Alexander, du weisst ja ich stehe auf solche H.W. :-) Aber dein Bekenntnis zu P. Alexander hat mich schon zum Schmunzeln gebracht - da wärest du bei meiner Grossmutter-selig gut angekommen! Anyhow, tschüss und bis bald (ganz ernstgemeint)

Cornelia von Dewitz

Corporate Communication ¦ Marketing ¦ Digital Transformation ¦ Change Management

1 Jahr

Hach, schön! Wieder ein Hochgenuss, Dein Beitrag!!!

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