Sieben häufige Gründe, warum sich Bewerber für ein Unternehmen entscheiden
Die jüngeren Generationen wollen nicht stumpf irgendwelche Akten sortieren. Sie wollen eine sinnhafte Tätigkeit. Ältere Generationen übrigens auch. Aber der sogenannte Purpose allein genügt beiden nicht. Eine ganze Reihe teils altmodischer Punkte ist nach unserer Beobachtung für die Arbeit von morgen weiterhin extrem wichtig.
1. Von der angemessenen Vergütung zu einem hohen Gehalt
Arbeit ist kein Selbstzweck und kein Ehrenamt: Gute Kollegen sollten immer auch gutes Geld verdienen. Besser noch: sehr gutes Geld. Mehr als eine „angemessene Vergütung“, von der so häufig gesprochen wird. Unternehmen möchten doch auch nicht jemanden einstellen, der angemessen motiviert und mit angemessener Leistung unterwegs ist. Man möchte jemanden im Team haben, der gerne zu hohen Leistungen bereit und in der Lage ist. Natürlich ist Geld dabei nur ein Faktor von vielen. Aber der Gehaltszettel ist und bleibt ein wichtiger Beleg für die Wertschätzung der Menschen im eigenen Team.
2. Beteiligung am Unternehmenserfolg
Der Unternehmenserfolg wird immer gemeinsam errungen. Entsprechend ist es legitim, wenn das Team am Ende des Jahres auch am gemeinsamen Erfolg partizipiert. Ob dies über feste Boni oder einen variablen Anteil erfolgt, hängt von der Unternehmenskultur und den jeweiligen Möglichkeiten ab. Wichtig ist in jedem Fall, dass das System transparent und nachvollziehbar ist: Wenn sich Kollegen persönlich zurückgesetzt fühlen, weil der Gesamterfolg in einem Jahr ausgeblieben ist und damit auch eine zusätzliche Vergütung, wird aus dem Motivationsfaktor ein Demotivationsfaktor. Das System muss sich von selbst erklären.
3. Räumliche und zeitliche Flexibilität
Ob die Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice oder der Blick auf die Arbeitszeit – es dürfte sich herumgesprochen haben, dass jeder Mensch seinen eigenen Biorhythmus hat. Ein flexibles und auf Vertrauen basierendes Arbeitszeitmodell wird daher von vielen Kollegen geschätzt.
Trotz räumlicher Flexibilität bleibt das gemeinsame Büro ein Faktor, auf den Menschen bei der Jobsuche achten | Quelle: Shutterstock
4. Ein Büro als Kommunikations- und Begegnungsraum
Als Ankerpunkt – auch bei räumlicher Flexibilität – sollte nach unserer Beobachtung weiterhin ein gemeinsames Büro dienen. Nicht umsonst ist von einer Visitenkarte die Rede: Ein Unternehmen präsentiert sich mit seinem Büro nach außen und zeigt sich seinen Kunden, aber es präsentiert sich auch nach innen und wirkt auf die Kollegen. Attraktive Räume können die interne Kommunikation verbessern. Bei uns gibt es sogar noch eine Kantine als Begegnungsraum. Der Begriff „Kantine“ passt eigentlich gar nicht zu der Atmosphäre und der Qualität der Nahrung, die dort und in anderen modernen Pendants geboten wird.
5. Kollegen, Kollegen, Kollegen
Wer im Team mit lauter Einzelkämpfern sitzt oder fachliche Defizite anderer durch eigene Mehrarbeit ausgleichen muss, der dürfte morgens ganz anders aufstehen als jemand, der sich auf seine Kollegen freut. Trinkt man abends gemeinsam (online oder physisch) mal ein Bier? Freut man sich auf die Firmenevents, sofern es denn überhaupt welche gibt? Die Qualität des Teams ist längst so wichtig, dass Bewerber in vielen Unternehmen schon im ersten oder zweiten Gespräch die potenziellen Kollegen kennenlernen — und umgekehrt die Kollegen den Bewerber. Der frühe Eindruck ist für beide Seiten extrem wertvoll.
Fachlich gut? Und auch noch herzlich? Wenn die Menschen im Team stimmen, steht man morgens schon ganz anders auf | Quelle: Shutterstock
6. Kein künstlicher Druck durch befristete Verträge
Je nach wirtschaftlicher Situation in einem Unternehmen sind zeitlich befristete Arbeitsverträge ein probates Mittel. Mitunter aber wird es missbraucht. Es soll dann schlicht und ergreifend Druck aufgebaut und die Leistung eines Menschen gesteigert werden, Stichwort Folgevertrag. Vertrauen und Wertschätzung sehen anders aus. Vertrauen und Wertschätzung heißen: langfristiger denken, Perspektiven aufzeigen und unbefristete Verträge anbieten. Perspektiven können sogar über das Arbeitsverhältnis hinaus geboten werden, beispielsweise mittels betrieblicher Altersvorsorge.
7. Entwicklung und Mitgestaltung
Wir haben oben den Purpose angesprochen. Die Conversio Gruppe verfolgt den Zweck, private Käufer vor ungeeigneten Kapitalanlagewohnungen zu schützen. Wer sich eine Wohnung beispielsweise zur Altersvorsorge kauft, tut dies meist nur einmal im Leben. Da darf nichts schiefgehen. Wer bei uns auf diese Weise die Gesellschaft mitgestalten will, braucht den Willen und Freiraum dazu. Er braucht aber natürlich auch komplexe Fähigkeiten. Für die eigene Entwicklung gehört daher eine systematische Fort- und Weiterbildung auf fachlicher und auf Ebene der Soft Skills unbedingt dazu.