So kommen Sie ohne Probleme durch die Bauphase
In einem meiner letzten Beiträge habe ich 5 typische Fehler aufgezeigt, die vor dem Baubeginn auf Sie zukommen können. Diesmal geht es um die größten Herausforderungen, die während oder nach der Bauphase auftreten können.
Zu kurze Austrocknungszeiten
Während der Bauphase kann sich im Mauerwerk Wasser anreichern. Wird das Haus zu früh übergeben, kann es schon wenige Wochen nach Bezug zu ersten Folgeschäden kommen.
Sind die Wände feucht, können sie keine weitere Feuchtigkeit, die zum Beispiel durch Kochen, Pflanzen oder Wäsche aufhängen entsteht, aufnehmen. Wird nicht ausreichend gelüftet, kondensiert das Wasser an den Fenstern oder Außenwänden. Die Verbindung von Kondenswasser und organischen Substanzen wie Staub oder Tapeten kann die Bildung von Schimmel begünstigen.
Wird Bodenbelag auf feuchtem Estrich aufgebracht, kann es zu Schäden an Parkett, Laminat oder Linoleum kommen. Ich empfehle daher, vor dem Verlegen des Fussbodens und bei geringer Feuchtigkeit eine Feuchtigkeitssperre anzubringen. Bei einem Anhydrit-Fließestrich kann nur abgewartet werden, bis er ganz ausgetrocknet ist. Denn für diesen gibt es keine Feuchtigkeitssperre.
Auch hinter Möbeln, Tapeten oder in Ecken ist die Gefahr von Schimmelbildung groß, wenn das Mauerwerk nicht ausreichend ausgetrocknet ist. Regelmäßiges Lüften hilft, die feuchte Luft nach außen zu transportieren.
Mangelhafte Abdichtungen bei Dachterrassen, Flachdächern und Mauern
Mängel an der Feuchtigkeitsisolierung bei der Kellermauer können nach dem Zuschütten der Baugrube nur mehr schwer behoben werden. Deswegen sollten Dachterrassen, Flachdächer oder Mauern immer von einem unabhängigen Experten – zum Beispiel im Rahmen der Bauaufsicht – abgenommen werden.
Kommt es bei der Abdichtung des Daches zu groben Mängeln, ist die Behebung nicht nur zeitaufwendig, sie kann auch zu hohen Zusatzkosten für den Bauherrn führen. Dringt nach der Fertigstellung Wasser ein, wird die Suche nach der undichten Stelle im Dach zur Detektivarbeit. Denn es ist möglich, dass die Feuchtigkeit viele Meter unterhalb einer Lage der Feuchtigkeitsabdichtung wandert.
Ein Baufehler, der mit einer professionellen Bauaufsicht leicht vermieden oder zumindest stark eingeschränkt werden kann.
Falsches Anbringen der Dampfsperre
Eine so genannte Dampfsperre schützt die dahinter liegenden Bauteile vor Feuchtigkeit. Vor allem bei Schrägdachdämmungen sollte eine Dampfbremse zwischen und unterhalb der Sparren angebracht werden. Bei diesen Konstruktionen ist es wichtig, dass außen auf der Dachschalung unterhalb der Dachziegel eine dampfdifussionsoffene Unterspannbahn angebracht wird, die wind- und wasserdicht ist.
Grundsätzlich gilt: Im Innenbereich sollte eine Dämmung möglichst dampfdicht sein, während die Außendämmung dampfdurchlässig sein sollte.
Weitere Baufehler, die während oder nach der Bauphase zu Mängeln führen können, finden Sie in unserem aktuellen Blogbeitrag.
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