Spotify - ein Pionier aus Schweden
AARAUINVEST AG·MITTWOCH, 4. APRIL 2018
Das Spotify Management hat einen aussergewöhnlichen Börsengang (Spotify Aktien, seit gestern 03.04. an der New York Stock Exchange gehandelt) gewählt: Spotify gab keine neuen Aktien aus und nahm kein Eigenkapital auf. Keine Banken wurden beauftragt eine Emission für die Unternehmung durchzuführen und die Unternehmung zu bewerten. Es gab keine Roadshows und auch keinen Ausgabepreis für die Aktien. Spotify wählte den direkten Weg an die Börse (direct listing): Bisherige Aktionäre können ihre Spotify Titel nun an das Publikum über die Börse verkaufen. Niemand weiss, wer Aktien verkaufen wird und wieviel Titel zukünftig im Angebot sein werden. Es gibt für die bisherigen Aktionäre keine Verkaufssperrfristen (lock-up periods). Spotify hat ein paar Banken nur für das Market Making (Kaufs- und Verkaufspreise stellen, je nach Angebot und Nachfrage) ohne kursstützende Aufgaben beauftragt.
Es ist das erste IPO (Börsengang) dieser Art und könnte wegweisend für zukünftige Börsengänge von anderen Unternehmen sein.
Spotify ist aktuell die Nr. 1
Spotify ist heute mit über 159 Millionen Abonnenten klar die Nummer 1 im globalen Musik Streaming Business. Per Ende 2017 hatten von den 159 Millionen Users 71 Millionen Leute ein Premium Abonnement, das unlimitierten Zugriff auf das Spotify Musikangebot (aktuell über 35 Mio. Lieder) ermöglicht. Für Apple Music wurden kürzlich 36 Millionen zahlende Abonnenten geschätzt.
Ein Start Up aus Schweden
Spotify ist ein Start Up Unternehmen aus Schweden, das von Daniel Ek und Martin Lorentzon im Jahr 2006 gegründet wurde. Daniel Ek ist CEO und VR Präsident. Er ist heute 35 Jahre alt. Per 22. Februar 2018 waren Daniel Ek mit 41.763 Mio. Aktien, ca. 23.8% der ausstehenden Aktien und Martin Lorentzon mit 21.592 Mio. Aktien, ca. 12.40% Anteil, die grössten Aktionäre bei Spotify. Die meisten operationell tätigen Arbeitsplätze und Büros befinden sich in Stockholm. Bei Spotify arbeiteten per Ende 2017 2960 Vollzeitangestellte. Mehr als 40% davon waren Ingenieure.
Strategie
Für das Management hat das Gewinnen von Abonnenten höchste Priorität. Je mehr Abonnenten Spotify zeigen kann, desto mehr zukünftige Verhandlungsmacht hat die Gesellschaft gegenüber den Musiklabels und desto kleiner wird die Abhängigkeit von den grossen Musikfirmen. Spotify produziert nicht selber Musik, sondern die Unternehmung vermittelt Inhalte (Songs, Alben), die von den Musikfirmen und von den Musikern zur Verfügung gestellt werden. Bis heute hat Spotify mehr als total 8 Milliarden USD Gebühren/Abgaben (royalties) an die Musikfirmen und Musikkünstler bezahlt. Die grössten Musikfirmen (labels), die mit Spotify zusammenarbeiten, sind Universal Music, Sony Music, Warner Music und Merlin. Dank Spotify können diese Labels nach einer harten Durststrecke (durch den Einbruch der CD Verkäufe) wieder gutes Umsatzwachstum von +10% jährlich vorweisen, denn die Musik-Streaming Volumen sind jährlich bis zu +50% gewachsen. Spotify konnte letztes Jahr bessere Bedingungen mit den Musiklabels für sich aushandeln. Spotify musste 79 Cents für jeden US-Dollar Umsatz abliefern, das ist deutlich weniger als die 88 Cents, die Spotify in den Vorjahren bezahlen musste.
Spotify erhöht auch mit zunehmenden Abonnenten ihren Power bei Preisverhandlungen mit Firmen, die über die Spotify Plattform Werbung verbreiten wollen. Um weiterhin viele Users zu gewinnen, muss Spotify im Vergleich zu den grossen Konkurrenten Apple (Apple Music), Amazon (Amazon Prime) und Google (Youtube) attraktive Abonnementspreise anbieten.
Spotify Angebot
Entweder haben sie sich für ein Gratisabonnement bei Spotify registriert oder sie haben sich für das Premium Spotify Angebot entschieden. Beim Gratisabonnement hat man einen begrenzten Zugriff auf Musiksongs, die Spotify in Form von Playlists zur Verfügung stellt. Die Playlists werden zwischendurch durch Werbung unterbrochen. Mit Spotify Premium kann man Songs auch speichern und ohne Internetzugang (off-line) jederzeit gezielt abrufen. Man kann Spotify über Smartphones, Laptops, Tablets, Video Game Konsolen, Smart TVs, Smart Lautsprecher wie Amazon Echo oder Google Home und über die Soundanlage bei neueren Autos abrufen.
Chancen für Musiker
Je mehr Abonnenten bei Spotify dazukommen werden, umso mehr Verhandlungsmacht wird Spotify gegenüber den Musikfirmen in Zukunft haben. Wir glauben auch, dass Spotify vermehrt Verträge direkt mit Musikern abschliessen könnte und die Musikfirmen Marktanteile zukünftig abgeben müssen. Für Musiker, die bisher keinen oder keinen guten Plattenvertrag von den Labels erhalten haben, dürften sich durch eine direkte Zusammenarbeit mit Spotify neue Perspektiven und Chancen eröffnen.
Der Musik Streaming Markt wird weiterwachsen und die Verkaufsvolumen von physischen Tonträgern schrumpfen. Wir rechnen damit, dass Spotify in Zukunft nebst dem Streaming von Musik weitere Dienstleistungen ausbauen wird (bsp. streamen von Musikvideos, Musikevents, Interaktionen zwischen Künstler und Spotify Abonnenten etc.).
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AarauInvest AG, Giovanni Fedrigoli
Aarau, 04. April 2018
Quellen für diesen AarauInvest Spotify Arikel: Spotify Registration Statement Form F-1 und Financial Times vom 15.03.2018: FT Big Read "The Music Business"
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