Stärkung des ÖPNV durch integriertes On-Demand-Ridesharing am Beispiel von ioki Hamburg
2018 haben wir als erste in Deutschland mit der VHH einen tief in den ÖPNV integrierten On-Demand-Service eröffnet. Dies bewusst - und durch datengetriebene Vor-Analysen gestützt - in zwei nicht optimal an den ÖPNV angebundenen Stadtteilen Hamburgs.
Ein sehr spannendes Experiment mit sehr großem Pioniergeist. Viele der neue Ridesharing Angebote müssen sich die Frage stellen:
Kann On-Demand-Ridesharing den ÖPNV verbessern und dazu beitragen, dass Menschen vom privaten PKW in den ÖPNV umsteigen?
Wir haben uns dieser elementaren Frage gemeinsam mit der Technischen Universität Hamburg Harburg in einer umfassenden Studie zu ioki Hamburg gestellt und diese kommen zu folgenden Ergebnissen:
🚏 72 Prozent der Befragten lassen sich zur nächstgelegenen ÖPNV-Haltestelle oder einen Bahnhof fahren bzw. von dort abholen.
🚗 ➡️ 🚐 25 Prozent ersetzen die Fahrt mit dem privaten Pkw durch den individuellen Shuttle-Service.
📅 50 Prozent der Fahrgäste nutzen das Angebot täglich.
🙋♀️ 86 Prozent der Fahrgäste, die ioki Hamburg aus Sicherheitsgründen nutzen, sind weiblich.
🎟 88 Prozent der Fahrgäste besitzen eine ÖPNV-Zeitkarte.
Wir können damit sagen: Ja, es funktioniert! Und mit Tendenz ist kontinuierlich weiter steigend.
Diese Effekte erleben wir aber nur dann wenn On-Demand-Ridesharing intelligent und clever in den bestehenden ÖPNV integriert wird und nicht den bestehenden ÖPNV kannibalisiert. Und wenn neue Mobilität da angeboten wird, wo sie tatsächlich Lücken des ÖPNV schliesst und integrativ mit bestehenden Angeboten wirken kann. Dies ist leider nicht dort wo sich heute fast alle Ride-/ und Carsharing Unternehmen primär tummeln: In den Innenstädten großer Städte, wo es im Regelfall bereits heute überall ein lückenloses, eng getaktetes und sehr flächennutzungseffizientes ÖPNV-Netz gibt.
Wir sind von der schnellen Adaptionsgeschwindigkeit der Nutzer in Hamburg nach relativ kurzer Zeit sehr positiv überrascht zumal nahezu keine gesonderten Werbemaßnahmen stattfinden. ioki Hamburg ist in kurzer Zeit fester Bestandteil des täglichen Lebens geworden.
Ebenfalls konnte erstmals gezeigt werden, dass durch den Attraktivitätsgewinn eines digitalen On-Demand-Angebots auch neue Menschen in die Gemeinschaft der ÖPNV-Nutzer beitreten und damit das ÖPNV-Gesamtsystem weiter gestärkt und damit der motorisierte Individualverkehr weiter reduziert werden kann.
Auf unserer ÖPNV integrierten ioki On-Demand-Plattform haben wir in nur 24 Monaten mit unseren Partnern mittlerweile mehr als 15 Services in vier europäischen Ländern getestet und ausgerollt und in diesem Jahr werden sehr viele weitere folgen.
Wir freuen uns riesig über diesen Erfolg und das starke Wachstum solcher nachhaltigen Ridesharing-Angebote, sagen Danke an alle Unterstützer und werden auch in Zukunft unsere Zahlen weiter offen legen damit Städte, Gemeinden und Kommunen mit uns gemeinsam lernen können und damit den ÖPNV noch attraktiver gestalten können.
Sr. Consultant bei DB Systel GmbH
4 JahreGroßartig. Und Glückwünsche in den Norden für dieses erfolgreiche DRT Lighthouse Projekt. Nimmt man (insbes. ein Verkehrsdezernent) diesen Erkenntnisgewinn, so müsste er doch auch in anderen Großstädten (z.B. Frankfurt) mit mind. gleichgroßer ÖPNV-Abo Rate doch ebenso „zwei nicht optimal an den ÖPNV angebundene Stadtteile“ finden, oder? Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg
Projektkoordination und Geschäftsfeldentwicklung
4 JahreDie Erkenntnisse sind sehr spannend und für die Weiterentwicklung des Angebots auch aus kommunaler Perspektive vielversprechend. Danke fürs Teilen. Offen bleibt für mich: Gibt es Erkenntnisse zu den 75% der Fahrten, die nicht den Pkw ersetzen? Welche Wege wurden ersetzt, welche kommen ggf. neu hinzu? Sind die 25% Pkw-Verlagerung ausschließlich Selbstfahrer oder auch Mitfahrer bzw. andere Sharingdienste wie Taxi?
Unternehmer, Geschäftsentwicklung, CEO
4 Jahre„Multimodal“ ist für mich DAS Stichwort für eine funktionale Mobilität der Zukunft. Jedes System hat seine sinnhaltigen Grenzen – dass sie zusammenarbeiten und ineinandergreifen ist deshalb ein Muss. Sehe Ride Sharing Konzepte da als fantastisches Element, um bisher bestehende Lücken zu füllen und nachhaltiger zu gestalten.
Wir haben die Welt von unseren Kindern geborgt!
4 JahreIst das Angebot erst mal da steigt die Nachfrage... ich wünsche diesem Projekt einen riesigen Erfolg!