Stress im Job – Die Jammerfalle
Heutzutage beschweren sich viele Leute über die Erhöhung des Stresses am Arbeitsplatz. Es tut natürlich zuerst gut, mit Kollegen oder Freunden zu jammern und über die eigene Unzufriedenheit und die Enttäuschungen im Büro zu sprechen. Die Aufmerksamkeit und die Zuwendung von anderen Kollegen helfen in solchen Momenten, aber dieser Trost hält nur kurz an.
Jammern erzeugt Stress und schadet langfristig Ihrer eigenen Einstellung zum Job. Außerdem verschwendet man viel Energie damit und begibt sich in eine Opferrolle, in der man bald nicht mehr handlungsfähig ist und resigniert.
Nachteile von Jammern
Die Jammerfalle bringt auch viele Nachteile mit sich. So fühlt man sich danach wie in einem Spinnennetz gefangen, und es kommt zu:
- Verstärkung der negativen Gefühle wie Hilflosigkeit, Wut oder Hoffnungslosigkeit
- Konzentration auf negative Sachen statt einer positiven Sicht auf die Dinge, die gut funktionieren
- Beschränkung der eigenen Wahrnehmung in der spezifischen Situation
- Verhinderung von positivem Denken sowie eines positiven Blicks in die Zukunft
- Minderung der Leistung
Perspektive wechseln
- Was ist das wirkliche Problem?
- Welche Erwartungen haben Sie? Welche Enttäuschungen und Gefühle?
- Welche Bedeutung hat das Problem für Sie?
- Welche Lösungsmöglichkeiten/Alternativen sind vorhanden?
- Über welche Ressourcen verfügen Sie, um das Problem zu lösen?
- Was soll sich ändern?
- Wie schaut der erste Handlungsschritt aus?
Sicher darf sich man ab und zu beschweren und sich selbst bemitleiden, weil der Druck manchmal einfach so hoch ist. Selbstverständlich steckt in jedem von uns ein kleines Opfer – aber das darf eben nicht zur Grundhaltung werden.
Grundhaltung verändern
Sich aktiv entwickeln statt zu jammern und passiv zu werden – darum geht es! Nur der Wille zur Veränderung und aktives Handeln bewirken etwas und lassen Neues zu. So ist es gut:
- Sich über die positive Schritte und Erfolge bewusst zu werden
- Verantwortung zu übernehmen und in Ihrem Handlungsspielraum zu agieren
- Selbstvertrauen zu stärken und ein Erfolgstagebuch zu führen
- Die Komfortzone zu verlassen, zu agieren und kleine Schritte zu machen
- Ziele statt Probleme zu sehen
Das Bewusstwerden über das eigene Denken und Tun sowie die möglichen Konsequenzen bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Grundhaltung zu verändern.
Die Art und Weise, wie Sie mit einer Situation umgehen, macht den Unterschied.
Eine unbefriedigende Situation kann ertragen, geändert oder verlassen werden. Sehr oft ist Ertragen die bequemste Variante – glücklich macht diese Variante allerdings sehr oft auf Dauer nicht. Irgendwann ist die Grenze endgültig erreicht.
Anti-Jammer-Strategie entwickeln
Es ist wichtig, das Jammern zu analysieren und zu verstehen, um die Probleme in Ziele umzuwandeln und sich auf diese zu konzentrieren. Selbstverständlich sollen die Ziele positiv formuliert und nicht zu hoch gesteckt sein.
Ein anderer wesentlicher Punkt ist, ganz bewusst den eigenen Blick auf die Fortschritte zu lenken und auf die kleinen Erfolge zu achten, weil sich aktives Tun mehr als passives Jammern lohnt. Schließlich sollen Sie die Strategie konsequent fortsetzen und sich überlegen, wie Sie mit Rückschlägen umgehen werden.
Autorin: Claudine Pirkner