Unterm Strich geht es darum, dem Mitarbeiter zu helfen.
Wenn ich eines in den letzten Jahren in der Zusammenarbeit mit mehreren Dutzend Führungskräften gelernt habe, dann, dass (fast) alle Führungskräfte das Wohl und den Erfolg ihrer Mitarbeiter als Ziel haben.
Damit einher geht auch die Grundannahme, dass die Mitarbeiter gut sind und Leistung erbringen wollen und dass es ihre primäre Aufgabe als Führungskraft ist, die Mitarbeiter dabei zu unterstützen.
Warum ist diese Grundannahme so wichtig? Weil sie Situationen und Aufgaben unter einem komplett anderen Licht erscheinen lässt.
Betrachten wir als Beispiel Kontrolle. Kontrolle verstehen viele Menschen als Überwachung, als den Blick über die Schulter, ob der Mitarbeiter wohl das macht, was er machen sollte.
Eine Führungskraft, die an ihre Mitarbeiter glaubt, sieht Kontrolle jedoch ganz anders. Hier liegt der Fokus nicht auf der Überwachung der Mitarbeiter, sondern darauf, dass potenzielle Fehler, die sich sehr negativ auf das Unternehmen, das Team und den Mitarbeiter auswirken können, zu vermeiden. Jedem Menschen passieren Fehler. Dort wo sie schwerwiegende Konsequenzen zur Folge haben können, braucht es Kontrolle – egal wer oder was kontrolliert wird - Führungskraft oder Mitarbeiter. Die Kontrolle muss in diesem Fall also auch nicht notwendigerweise durch die Führungskraft erfolgen, sondern kann durch andere Mitarbeiter erbracht werden. Da Führungskräfte aber oft einen besseren Überblick über die Gesamtsituation und einen größeren Handlungsspielraum haben, fällt diese Aufgabe meist ihnen zu.
Ebenso verhält es sich mit allgemeinen Problemen in der Mitarbeiterführung. Es geht nicht darum, den Mitarbeiter „wieder auf Spur“ zu bringen, sondern darum, herauszufinden was ihn daran hindert Höchstleistungen zu erzielen und diese Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Das kann mangelnde Klarheit sein, ein fehlendes Verständnis für die Auswirkungen des eigenen Verhaltens, Rahmenbedingungen, die Höchstleistungen entgegenwirken, ein fehlendes Verständnis des eigenen Beitrags zur Gesamtleistung, usw.
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Eine ausgezeichnete Führungskraft verfügt über die notwendigen Skills, Situationen zu analysieren und die Problemstellen und Hindernisse zu erkennen und richtig einzuordnen. Und sie verfügt über die notwendigen Werkzeuge, den Mitarbeitern in diesen Situationen zu helfen.
Denn selbst, wenn ein Mitarbeiter ein negatives Verhalten an den Tag legt, schadet er in erster Instanz einmal sich selbst, auch, wenn ihm dies vielleicht in der aktuellen Situation nicht bewusst ist. Er schadet sich nicht nur in Bezug auf seine Karriere, sondern bringt sich auch um positives Rückmeldungen, den Stolz über großartige Leistung, mehr Einbindung in wichtigere Entscheidungen und vieles mehr. Also alles, was ihm die Arbeit an Positiven außerhalb vom Finanziellen bringt.
Warum schreibe ich das alles? Erstens, weil ich Führungskräfte unter den Lesern daran erinnern möchte, dass sie ihre Mitarbeiter, die damit verbundenen Probleme und ihre Rolle dabei im richtigen Licht betrachten.
Und zweitens, weil ich Mitarbeitern damit einen anderen Blickwinkel auf ihre Führungskräfte geben möchte. Sehen Sie Führungskräfte nicht als Personen, die Sie kontrollieren oder überwachen, sondern als Ihren persönliche Unterstützung im Arbeitsalltag. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken oder auf eigene Faust ein schwieriges Problem zu lösen, bitten Sie doch einmal Ihre Führungskraft um Unterstützung. In vielen Fällen werden Sie überrascht sein, dass Sie diese nicht nur gerne gewährt bekommen, sondern auch wieviel leichter es Ihre eigene Arbeit macht.
In diesem Sinne wünsche ich einen guten Start in die Woche!
Ihr Stefan Delano