Urvertrauen, Traditionen und Rituale
Alle Jahre wieder....fallen mir in der Adventszeit sämtliche Traditionen und Rituale ein, welche in unserer Familie von Kindheit an gelebt wurden und welche ich zum Teil mit meinen Kindern übernommen habe. Manche haben sich geändert, manche sind weggefallen, manche sind geblieben. Diejenigen, die geblieben sind, geben mir persönlich, heute noch Kraft und ein gewisses Urvertrauen mit auf den Weg ins neue Jahr. Dieses Jahr erscheint mir jedoch alles noch viel tiefgründiger, denn im Innen und Außen werden so viele Signale geschickt, einige Rituale zu ändern oder besser noch weiter zurück zu gehen und auf Rituale zurück zu greifen, die von Natur aus einfach Gesetz sind, wie die Jahreskreisfeste. Für Vertrauen braucht es ein gutes Bauchgefühl. Ein Kind zeigt meistens erst einmal auf den Bauch, wenn ihm etwas weh tut. Das kann manchmal einfach nur Kummer sein. Auch beim Baby liegt es meistens am Bäuchlein, wenn etwas im Ungleichgewicht ist, immerhin entwickelt sich dort erst einmal das Immunsystem. Mama greift zum Kümmelöl und massiert liebevoll das Bäuchlein. Sollten wir auch hin und wieder mal tun, um unserem Bauchgefühl etwas gutes zu tun, denn gerade jetzt ist es bei vielen Menschen um die Verdauung schlecht bestellt. Kein Wunder, wir haben gerade mega viel zu verdauen und das geht schon mehrere Epochen so. Ich erinnere mich zum einen an das, was mir meine Großeltern erzählten, zum anderen, was mir mein Vater, der die Kriegsjahre als Kind erlebte, erzählte. So manches Weihnachten durfte in den Abendstunden kein Licht angezündet werden, um nicht ausgebombt zu werden oder die Fenster mussten so dicht verhangen werden, dass kein Lichtstrahl nach außen drang. Eine Herausforderung alleine schon, um den Lichterbaum für strahlende Kinderaugen anzuzünden und das einige Weihnachten ohne den Vater zu Hause. Allein das war schon Geschenk genug, wenn er auf Urlaub war, denn oft gab es gar kein Geschenk oder nur eines, wie bei meiner Mutter, die als kleines Mädchen eine Puppe bekam, die schon vorher meiner Oma gehörte. Ich erinnere mich an die Weihnachtsfeste in meiner Kindheit, bei denen immer viel Schnee lag. mein Vater fror sich beim heimlichen basteln der Weihnachtsgeschenke die Finger auf dem kalten Dachboden ab, ob es die Eisenbahnplatte für meinen Bruder war oder für mich das Puppenhaus. Alles mit so viel Liebe. Das Puppenhaus besitze ich noch immer, die Einrichtung im Retrostyle. Meine Enkelin hat auch schon damit gespielt und vielleicht tut es meine jüngste Enkelin auch, wer weiß!? Erinnerungen an das, was war, sind wichtig, um schätzen zu können, was wir heute haben und uns die Frage zu stellen, was wir denn eigentlich wirklich brauchen. Glaube ist ebenso enorm wichtig, auch wenn es der Glaube an den Weihnachtsmann oder das Christkind ist. Es gibt so viel mehr, als das was in den Medien läuft. Ist es nicht magisch, märchenhaft, wenn der Weihnachtsbaum leuchtet? Warum denn nicht einmal abtauchen in diese Welt mit gegenseitigem Erzählen und Vorlesen von Geschichten und einfach kreativ sein. Damit schenkst du Verbundenheit und Liebe und du bist in der Lage jetzt gerade das anzunehmen, was ist und um für das einzustehen was kommt. Ein Weg, um gestärkt aus dieser momentanen Situation heraus zu gehen. Gemeinsam kochen und backen ist auch eine gute Variante, das geht auch schmackhaft auf gesunde Weise, was uns wiederum ein gutes Bauchgefühl beschert. Mich begleitet zum Beispiel jedes Jahr um diese Zeit, das alte handgeschriebene Rezeptbuch meiner längst verstorbenen Mutter. Ich liebe ihre Handschrift. Sie gibt mir das Gefühl, dass meine Mutter immer da ist und wie kann es anders sein, erinnern mich die vielen alten Fettflecken im Buch an vergangene, gemeinsame Backstunden. In diesem Sinne bleibe bei dir, achte auf dich und deine Lieben und schaffe dir Rituale, egal ob du alte wieder aufleben lässt oder neue einführst. Ohne sie haben deine Nachkommen nix zu erzählen. Rituale geben Kraft und Halt, somit auch ein gutes Bauchgefühl für gelebte Intuition und innere Sicherheit, denn im Außen gibt es keine. Einen schönen vierten Advent wünsche ich dir von ganzem Herzen! Herzlichst Anke
WIEDER AUF KURS / Der Mittelstand. BVMW
4 JahreAnke Naumann Einen schönen vierten Advent!