Warum scheitern Unternehmen?
Eine sehr interessante und wichtige Frage.
Einer der letzten aktuell veröffentlichten Berichte zum Thema Insolvenzursachen, des KSV1870, im Jahr 2016 beschreibt, dass mit steigender Tendenz interne Fehler (mehr als 50%) Pleiten in österreichischen Unternehmen verursacht haben. Unternehmen scheitern an fachlicher Unwissenheit, so schrieb der KSV.
Meine Tätigkeit als Unternehmensberater in den letzten 10 Jahren hat gezeigt, dass Unternehmen aus sehr unterschiedlichen (leider sehr oft falschen) Denk- und/oder Verhaltensmustern heraus scheitern. Die nachfolgende Liste beinhaltet nur die wesentlichsten Punkte.
Unternehmen scheitern, weil sie:
- nur die Arbeit und nicht das Geld verdienen im Kopf haben (top Handwerker, sehr fleißig, aber leider kein Kaufmann).
- nur das Geld verdienen und nicht die Arbeit im Kopf haben (vor allem Jungunternehmer wollen sehr oft und vor allem „schnell“ reich werden).
- Umsatz mit Gewinn verwechseln (die dahinterstehende Abgabenlast nicht genau kennen, zu spät erfahren).
- Preise/Angebote nicht „richtig“ kalkulieren (Gemeinkosten des Unternehmens nicht kennen, Stundensätze für Mitarbeiter und Maschinen nicht genau ermitteln, …).
- den Überblick verlieren (zu viel und alles auf einmal machen wollen/versuchen).
- teils zu viel und teils zu wenig aus dem Bauch heraus entscheiden (über Kleinigkeiten wird tage-/stundenlang diskutiert, eine Investition um 100.000,- Euro oder mehr wird über Nacht beschlossen).
- zu viel Arbeit haben (jeden Auftrag annehmen).
- zu wenig Arbeit haben (die Wichtigkeit des Vertriebs übersehen).
- steigende Kosten übersehen (Anpassungen der Preise bzw. der Kostenstruktur unterlassen).
- Potenziale nicht sehen und daher nicht ausschöpfen (immer alles wie früher machen).
- den Absatz (Verkauf) nicht im Griff haben (Veränderungen des Marktes nicht wahrnehmen).
- mehr aus dem Unternehmen rausnehmen, als das Unternehmen erwirtschaftet (Geld am Bankkonto heißt nicht unbedingt, Gewinn erwirtschaftet zu haben).
- Administrative Arbeiten immer hintenanstellen (Abrechnungen, die Arbeit der Fakturierung, nicht zeitgerecht durchführen).
- Lagerbestände, Kundenforderungen und Lieferanten Verbindlichkeiten nicht im Auge behalten (Material und/oder Handelswaren noch immer als den goldenen Schatz des Kaufmannes zu glauben; Mahnwesen nicht aktiv betreiben; sich dauerhaft und steigend über Lieferanten zu finanzieren versuchen).
- die Produktivität nicht im Auge behalten (viele Stunden zu arbeiten muss nicht bedeuten, dass Man(n)/Frau produktiv ist!)
- die Rentabilität nicht exakt feststellen können (am Monatsende nicht zu wissen, ob Geld verdient wurde oder nicht).
- Liquidität nur über das Bankkonto steuern (vor allem bei Wachstum übersehen, dass die Vorschau – mindestens 4-6 Monate, von wesentlicher Bedeutung ist).
- Controlling in Kleinstbetrieben für unmöglich und zugleich unsinnig halten und daher nicht betreiben (viele Unternehmer denken, diese Zahlen bringen nichts, und so mancher glaubt, sie sowieso nicht zu verstehen).
- glauben, Buchhaltung nur für den Finanzminister machen zu müssen (der einzige Zweck der Buchhaltung wären die Steuern).
Geschäftsführender Gesellschafter bei Zmugg Leitschienenbau GmbH
4 JahreAlso ich will mir das scheitern ersparen! Darum arbeiten wir schon Jahrelang mit der Firma Stopper Consulting zusammen! Danke Gerwin für deinen unermüdlichen und tollen Einsatz! Lg Zmugg Leitschienenbau GmbH 👍
Fullstack Developer with Heart & Soul
4 JahreScheitern Unternehmen oder nicht doch viel mehr Unternehmer? Und ist es schlecht wenn Unternehmer scheitern oder sollte jeder Unternehmer mal eine solche Erfahrung machen? In den USA soll es ja schon soweit sein, dass wenn der Gründer eines Startups noch kein Unternehmen in den Sand gesetzt hat, er von Investoren nicht ernst genommen wird, weil er so etwas noch nicht erlebt hat. 🤔🤔🤔