Warum wir so oft das Falsche einkaufen
Illustration: Jessy Asmus

Warum wir so oft das Falsche einkaufen

Guten Tag,

manchmal fühle ich mich ertappt, wenn ich einen Text von einer Kollegin oder einem Kollegen lese. So ist es mir gerade mit dem verabredeten Artikel von Felicitas Wilke für diesen Geld-Newsletter ergangen. Sie ist auf eine Studie gestoßen, die nachweist, dass und wie oft wir alle das Falsche einkaufen. 148 Euro gibt jeder Bundesbürger im Jahr durchschnittlich für Fehlkäufe aus.

Die Autorin listet vier Ursachen für solche Fehlkäufe auf, und zu jedem einzelnen Punkt ist mir eine Episode aus meinem eigenen Leben eingefallen. Da ist zum Beispiel der vermeintliche Schnäppchenkauf: Wirbt ein Händler mit einem Nachlass von 30 oder 50 Prozent, kauft man gleich viel eher. Mir ist das mehrmals bei Lindt-Schokolade passiert, da gibt es immer Kennenlern-Rabatte für neue Sorten.

Oder Punkt zwei, dass man einfach zu wenig Ahnung von (oft technischen) Produkten hat, die man spontan kauft: Bei mir liegt ein Mixer im Küchenschrank, den ich nur einmal benutzt habe. Punkt drei, der Stimmungskauf: Es geht dabei darum, positive Gefühle zu verstärken oder negative Gefühle zu überdecken. Da bin ich sehr gefährdet, besonders in Sachen Herrenschuhen. Mit dem Ergebnis, dass jetzt das ein oder andere Paar zu viel im Schuhschrank steht. Und schließlich die Trendfalle: Wenn rundherum alle auf einmal vom Thermomix reden, dann braucht man auch selbst einen (darauf bin ich jetzt ausnahmsweise nicht reingefallen).

Es ist also ein Artikel, der einem die eigenen Fehler und Schwächen vor Augen führt. Das wäre ein Anlass, schlechte Laune zu bekommen – wenn Felicitas Wilke nicht zu jedem Punkt auch den Ausweg bieten würde. Man lernt also richtig was – über sich selbst und darüber, wie man es in Zukunft vielleicht besser machen könnte.

Ein glückliches Händchen mit Ihrem Geld wünscht Ihnen

Harald Freiberger


PS: Haben Sie eine eigene Immobilie? Sie war hoffentlich kein Fehlkauf – oder? Für eine neue Serie suchen wir nach Leserinnen und Lesern, die uns zeigen wollen, wie sie ihre Wohnung oder ihr Haus gefunden haben, was es gekostet hat und wie sie es finanzieren. Ob Drei-Zimmer-Wohnung, Reihenhaus oder schickes Apartment in einer europäischen Hauptstadt: Wir sind neugierig auf Ihre Erfahrungen und freuen uns, wenn sie uns Einblick in Ihren Kaufvertrag gewähren. Falls Sie mitmachen möchten, schreiben Sie gern meiner Kollegin Felicitas Wilke eine E-Mail (felicitas.wilke@sz.de).


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Tobias Biró

Verbraucherverhalten // NIMpulse // Wissenschaftskommunikation // American Football

1 Jahr

Vielen Dank für den schönen Text, in dem auch die Ergebnisse unserer Fehlkäufe-Studie eingeflossen sind. Danke auch an Felicitas Wilke für das Interesse und die sehr gelungene Aufbereitung. Ein Hinweis zur Fehlerkorrektur: Aktuell wird als VÖ-Datum der 7. April 2022 angegeben. Das kann aber nicht sein, unsere Studie wurde erst im Juni 2023 fertiggestellt. Können Sie das vielleicht noch korrigieren liebe Redaktion der Süddeutsche Zeitung? Viele Grüße Tobias Biró Communications bei Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e.V.

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