We have a dream...
Von Erika Tiefenbacher, Schulleiterin der MS 18, Schopenhauerstraße 79
Als eine deklarierte „Schule im Aufbruch“ träumen wir von einer Schule, die die Begabungen unserer Kinder entdecken und zur Entfaltung bringt. Ein weiser Satz dazu lautet: „Der Traum von gestern ist die Wirklichkeit von heute und morgen.“ Mit viel Engagement und Optimismus folgen wir diesem Leitmotiv in unserer Pädagogik, außerdem wissen wir ja auch, dass Träume manchmal wahr werden. 😀
Doch dem heutigen Bildungsanspruch der Politik, der Gesellschaft, der Eltern (und wem auch sonst noch) gerecht zu werden, gleicht einem täglichen Balanceakt. Zusätzliche Herausforderungen (Pandemie, Krieg in Europa…) rütteln uns da auch oftmals aus unserer Traumwelt. Magret Rasfeld, Mitbegründerin einer gerechteren Bildungsinitiative, appelliert in unserem Sinne: „Bildung muss heute Potenzialentfaltung sein. Wissensvermittlung stellt lediglich den Rohstoff bereit. Erst die Potenzialentfaltung bestimmt, was jeder Mensch daraus kreativ gestalten kann.“
Meist ist es ein Zusammenspiel von Elternhaus und Schule, die den Werdegang eines Kindes prägt. Doch wer entfaltet dieses Potenzial bei Kindern, die sozioökonomisch benachteiligt sind, sei es durch Armut, Hilflosigkeit der Eltern, schwierigen sozialen Verhältnissen oder lediglich sprachlichen Hürden?
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Die Mittelschule Währing, genannt Schop79, betitelt ihre Leitziele mit „Faktor I: Identität – Interkulturalität – Integration“. In der Identitätsentwicklung wollen wir Stärken stärken, Talente entdecken, Potenziale fördern. Unsere SchülerInnen wachsen in sprachlicher und kultureller Vielfalt auf, die wir im interkulturellen Dialog als Stärke und Potenzial nutzen. Globales Lernen und vernetztes Denken soll sie zu WeltbürgerInnen machen. Integration erscheint uns einerseits wichtig für die Gleichwertigkeit aller im Schulalltag, aber auch für die Zukunft unserer SchülerInnen in unterschiedlichsten Bereichen unserer Gesellschaft (Weiterbildung, Beruf, soziales Engagement…).
Wir alle wissen…Chancengleichheit existiert nicht…Chancengerechtigkeit streben wir an und versuchen mit viel Engagement, Kreativität, Flexibilität und ständiger Entwicklung unseren Kids ein gutes Rüstzeug für alle Hürden, die sie zielstrebig überwinden sollen, zu bieten. Dabei wird immer wieder – fast täglich – klar, dass unsere Erziehungsarbeit auf Beziehungsarbeit basiert. Nur mit Herzensbildung gelingt Wissensbildung! Nur mit pädagogischem Einfühlvermögen, Vertrauen, Respekt, Humor und Flexibilität gelingt Ehrgeiz, Zielstrebigkeit, Verbindlichkeit und Engagement seitens der Jugendlichen.
An der Schop79 unterrichten geniale LehrerInnen mit TRAUMhaften Idealen. Ganz besonders möchte ich hier – zum 10. Geburtstag der Initiative Teach for Austria – die Fellows hervorheben, die mit ihrer Grundeinstellung, mit einer kompetenten Aus- und Fortbildung, mit ihrer kollegialen Begleitung und mit ganz ganz viel Enthusiasmus in unserer Schule zum Gelingen eines Prozesses maßgebend beigetragen haben, nämlich, dass wir aus unserer Opferrolle der Brennpunktschule zum strahlend stolzen Leuchtturm gefunden haben…mit einem gemeinsamen Leitmotiv: Faire Bildungschancen für jedes Kind!!!...und dies soll kein Traum bleiben