Wenn die öffentliche Hand über New Work nachdenkt: Bürokratie im Netz
Wenn Bund, Länder und Kommunen über neue Arbeitsformen nachdenken, sollten sie erst einmal klären, was nach innen und außen wirklich richtig gut funktioniert. Beispiel das von Altkanzler Gerhard Schröder ins Leben gerufene Projekt „BundOnline“. Seinerzeit hatte sich die Regierung auf die Fahnen geschrieben, alle internetfähigen Dienstleistungen online bereitzustellen.
Doch statt dabei intelligente Anwendungen zu schaffen, wurde nach dem Prinzip „Bürokratie im Netz" die Flut von Formularen und Anordnungen einfach online abgebildet. Das Ganze wurde zu Tode verwaltet. Mangels zentraler Zuständigkeit und politischem Nachdruck wird das immer noch in den verschiedensten Ressorts mit minimaler Sauerstoffzufuhr am Leben erhalten. Ab und zu erfährt der Netz-Patient eine Reanimation, bevor er seine letzten Bits und Bytes aushaucht.
Geändert hat sich wenig. Bund, Länder und Kommunen sind noch immer nicht in der Lage, das Alles-aus-einer-Hand-Prinzip umzusetzen. Nicht selten geht ein Vorgang durch dutzende Hände. Das liegt nicht etwa an der Unfähigkeit der Mitarbeiter, sondern an den Verfahrensabläufen, die fern der Amtsstuben festgelegt und über die Jahre hinweg ständig schlimmer statt schlanker werden.
Nicht selten sind die Nutzer mit einem Absurdum konfrontiert: Die aufwändigen und verworrenen Verfahren werden nun auch digital fortgesetzt, das war es dann auch schon. Um Konzepte für New Work wirklich sinnvoll in den Dienst der Menschen zu stellen, müssten erst einmal die Verfahren abgespeckt werden. Man muss es leben, man muss es offen darlegen, man muss es machen.
Gemeinsam Erfolge durch Ökosysteme schaffen.
7 JahreNew Work muss am Ende (auch) dem Kunden dienen.