Wie F.A.C.E. mich immer wieder überrascht

Wie F.A.C.E. mich immer wieder überrascht

Unsere Methode F.A.C.E. the Challenge, die auch im Rahmen einer Doktorarbeit an der Universität St.Gallen untersucht wird, ist immer wieder für eine Überraschung gut. Vor kurzem ging es darum, neueste Erkenntnisse aus den letzten wissenschaftlichen Erhebungen zu diskutieren. Im Rahmen der Erhebungen werden mit verschiedenen Zielgruppen Workshops durchgeführt. In den Workshops machen die Teilnehmer unterschiedliche mentale Übungen, die sowohl erprobte und adaptierte Konzepte aus Psychologie, Philosophie und Pädagogik umfassen, als auch für spezifische Kontexte entwickelte Herangehensweisen nutzen und den Prinzipien unserer Methode Focus, Agility, Coordination und Endurance zugeordnet sind. 

Unser Team saß also beisammen, um die neuesten Thesen und Ergebnisse zu diskutieren. Die Stimmung war locker, alle gespannt und von einigen Ergebnissen tief berührt. Mit einer ganz besonderen Energie verließen wir den Raum und beschlossen, die Ergebnisse auch direkt mit Wladimir zu teilen. Und das taten wir.

Wladimirs Neugier wurde mal wieder geweckt…

Nach einer kurzen Einleitung ging es gleich ans Eingemachte. Normalerweise ist Wladimir ein höflicher Zuhörer, doch diesmal reagierte er anders: Er wollte nicht bis ans Ende der Präsentation warten. Er wollte sofort die Hintergründe einiger Thesen wissen. Um wen ging es da genau? Um welches Umfeld? Und natürlich das Wichtigste: welche Übungen haben die Beteiligten erlebt, dass wir am Ende zu diesem Ergebnis gekommen waren? Wir sprangen also in der Präsentation hin und her, diskutierten, ergänzten, erklärten – bis wir zum Punkt der Wahrheit kamen: eine der Übungen. Eigentlich keine Unbekannte und doch in diesem Umfeld plötzlich auch für uns extrem wirkungsvoll.

Was würdest du machen, wenn du nur noch eine bestimmte Zeit zu leben hättest?

Was für eine Übung das war? Im ersten Schritt versetzt man sich gedanklich in die Situation, was man alles machen würde, wenn man erfahren würde, dass man nur noch zehn Jahre zu leben hätte. Wie würde man diese Zeit für sich nutzen? Welche Aufgaben und Abenteuer würde man angehen? Welchen Dingen würde man bewusst mehr Zeit widmen? Nachdem man das für sich reflektiert hat, geht es einen Schritt weiter: Wie würde das Ganze aussehen, wenn man nur noch zehn Tage zur Verfügung hätte? Plötzlich verändern sich Prioritäten – was wirklich zählt, rückt sofort in den Vordergrund und alles, was nicht wesentlich ist, verschwindet. Man überlegt sorgfältig, wie man jeden dieser Tage nutzen würde, wird sich der Kostbarkeit dieser Zeit schlagartig bewusst. Und dann der letzte Schritt – was würde man tun, wenn die verbleibende Lebenszeit auf zehn Minuten schrumpft? Wie würde man diese zehn Minuten nutzen?

Nicht nur denken, MACHEN!

Wladimir wurde ruhig, nickte. Man merkte sofort: Statt sich die Übung nur anzuhören, war er schon längst dabei, sie selbst für sich in Gedanken durchzugehen. Und so passierte, was passieren musste. Obwohl er gedankenversunken schien, frage er plötzlich ganz entschieden: „Und, was würdet ihr machen, wenn ihr noch zehn Minuten eurer Lebenszeit hättet?“ Wer Wladimir kennt, weiß, dass das keine rhetorische Frage war… 

Bekannte Übung, neue Emotionen

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Die Übung nicht nur theoretisch zu hören, sondern sich auf einmal ehrlich und kritisch damit auseinandersetzen zu müssen, und dies auch gleich in der Runde zu teilen, ließ mich erschaudern. Damit hatte ich nicht gerechnet, in der Gruppenvorstellung hatte mich die Übung ja schließlich auch nicht so aus der Reserve gelockt. Doch sich selbst tiefergehend mit dem Gedanken zu beschäftigen und sie auf sich selbst zu beziehen, war einfach anders. So im Hier und Jetzt hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.

Die Antwort formte sich schnell in meinem Kopf, raus kam sie ebenso klar, nur meine Stimme fing an zu beben und ich merkte, wie mir Tränen in die Augen schossen. Ich hörte mich davon sprechen, meine Tochter anzurufen (natürlich per Video) und ihr zu sagen, dass ich sie liebe, sie ein tolles Leben haben wird und ich immer an ihrer Seite sein werde {bei der Erinnerung und beim Schreiben werde ich erneut ganz emotional…}. 

Das ging dann reihum. Später gingen wir alle raus, in der Hoffnung, mehr als die zehn Minuten Restlebenszeit zu haben, wobei man das am Ende ja eben doch nicht mit absoluter Sicherheit weiß…

Reflektion mal anders: Gleiche Übung in neuer Runde

Was mich so nachhaltig beeindruckt hat, war, wie anders Wladimir mit dem Vortrag und der Übung umgegangen ist als alle anderen. Es zeigt, wie intrinsisch F.A.C.E. und der Wille sich selbst ständig zu hinterfragen, zu reflektieren und neu zu justieren, in ihm steckt. Und auch, sich mit dieser Wahrheit selbst zu konfrontieren.

Toll war auch zu sehen, was die Übung mit mir persönlich gemacht hat, zu hören, wie anders jeder Einzelne mit seinen letzten zehn Minuten umgehen würde und dass die Übung in unterschiedlichen Situationen so anders aufgenommen wird. Wir sollten solche Übungen doch auch mit den Kollegen viel häufiger machen! So viel Spannendes gibt es noch zu erfahren!

Ich freue mich auf weitere tolle Übungen und die Emotionen, die bei mir und auch bei anderen hervorgerufen werden und kann nur jedem raten: Probiert die Übung einmal selbst aus. Es lohnt sich!

#bestesteam #klitschkoventures #klitschko #facethechallenge

Der 'Selbstverlust' erweist sich bei den meisten Menschen, als der einzige Weg zur Einsicht. Man kann ein Leben lang damit verbringen und gelangt nicht dazu - reduziert sich deren Leben, gelangt es jedoch einzig dazu, wenn sie zuvor erkennen, daß das Leben sein Ende findet. Und so sind es eben auch nur Wenige, welche überhaupt zu ihrem Selbstverhältnis gelangen.

Thomas Leitert

Zukunftssicher durch Innovation - Undenkbares denken lernen

4 Jahre

Schöner Bericht über eine coole Übung! Danke!

Berührende und bewegende Übung

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