Wie man durch die Vision den "Critical Factor" der Mitmenschen durchdringt

Experience based Leadership: Step 1 CREATE:

Unser Verhalten wird maßgeblich durch unsere inneren Glaubensmuster und Werte gelenkt, das ist eine weit bekannte Tatsache. Was jedoch die wenigsten Menschen wissen, ist, dass es neben unserem Bewusstsein und Unterbewusstsein noch das Unbewusste gibt. Dieser Ort in unserem Geist beherbergt jegliche Sehnsüchte und Abneigungen, die unser komplettes Verhalten lenken und prägen. Daher kann man sich ausmalen, wie schwer es ist, Menschen tief im Inneren zu berühren und durch eigene Taten ihre Glaubensmuster und Prinzipien zu verändern. Als wäre es nicht schon schwer genug, die inneren Glaubensmuster unserer Mitmenschen überhaupt einmal zu ERKENNEN, so kommt zusätzlich noch der Critical Factor hinzu, der als Torwächter zum Unbewusstsein fungiert.

(Quelle: Kain Ramsey, NLP Practitioner)

Diesen Critical Factor kann man sich bildlich als Cerberus vorstellen. Um uns Menschen davor zu bewahren, dass wir nicht jeden Mist aufnehmen und unser Verhalten dadurch beeinflussen lassen, schützt uns dieser "Cerberus" vor allen Einflüsse im Außen, die nicht mit unserem eigenen Wertesystem und Prinzipien einher gehen. Dadurch ist es als Leader oft sehr schwierig, die Kräfte des gesamten Teams zu mobilisieren und auf ein gemeinsames Ziel hinzuleiten, da ja jeder sein individuelles Wertesystem hat. Doch glücklicherweise gibt es eine Möglichkeit, um an dem Cerberus vorbei zu kommen.

Vermittelt eine Vision Kreativität, die Kompetenz Schmerz zu transformieren und die 6 Grundbedürfnisse, die wir alle haben (Sicherheit, Abwechslung, Anerkennung, Liebe, Growth und Contribution), so kann man den Cerberus mit dieser Vision "füttern". Dadurch gewinnt man sein Vertrauen und Sympathie und er lässt uns passieren. Als Leader ist es also für einen langfristigen Erfolg unumgänglich, dass die eigene Vision Herzen bewegt. Am Ende des Tages wünschen wir uns tief im Inneren nämlich alle dasselbe: Ein erfülltes Leben.

Dieses potentielle "erfüllte Leben" kann man mit einem Garten tief in unserem Inneren vergleichen. In einem Garten gibt es viele Dinge, die man beachten muss. Einerseits will man ja dass die Pflanzen wachsen und die Blumen gedeihen, andererseits muss man nach Schädlingen Ausschau halten, damit diese sich nicht unbemerkt einnisten können. Die Aufgabe bzw. das Ziel ist es somit, das Wohlergehen des gesamten Gartens sicherzustellen. Uns stehen viele verschiedenen Werkzeuge zur Verfügung, wie z.B. die Spitzhacke, die Gießkanne, die Gartenschere und der Rasenmäher. Situationsbedingt greift man also nach dem entsprechenden Tool, das man gerade benötigt, um den Fortschritt des Gartens zu unterstützen. Damit der Garten aber wirklich gedeihen kann, muss man wissen, welches Werkzeug zu welcher Zeit eingesetzt wird. Das ist die Aufgabe des Leaders. Durch die Vision gibt er den Mitmenschen das erste wichtige Werkzeug mit an die Hand, um die Ziele zu erreichen: Den Glauben.

Sind die Samen des Glaubens einmal eingepflanzt, so können die Dornen der Zweifel nicht mehr existieren. Diese Tatsache spüren Menschen, die mit einem großen Visionär arbeiten. Er hilft ihnen dabei, den Garten gut zu pflegen. Und dem "Cerberus" (Critical Factor) des Unbewusstseins gefällt diese Vorgehensweise natürlich sehr. So angsteinflößend der Wächter auch manchmal wirken kann (emotionale Konfrontationen, Ignoranz des Gesagten in Besprechungen, Statusstreitigkeiten, Unpünktlichkeit etc. ) umso freundlicher und zutraulicher wird er, wenn er die grenzenlose Kraft der Vision des Leaders erkennt. Die Vision erweckt also den Glauben, dass es möglich ist, die gesetzten Ziele mit Freude zu erreichen. Dieses Gefühl gibt uns enorme Kraft. Nicht umsonst gibt es Weltreligionen, die sich mit dem Einfluss des Glaubens an eine höhere Macht beschäftigen und die Richtung von Milliarden von Menschenleben maßgeblich bestimmen. Durch die Vision, die der Leader an seine Mitarbeiter, Kollegen und Teamkollegen vermittelt, starten diese sich für sein Wissen zu interessieren und öffnen ihren Geist. Dadurch werden die Kollegen dann plötzlich "coachable" und setzen die Dinge auch in die Tat um, die man von ihnen verlangt. Sie glauben nämlich an die Vision, für die der Leader der Repräsentant ist. Man denke hierbei an die größten Visionäre der heutigen Zeit (Steve Jobs, Elon Musk, Arnold Schwarzenegger) und was für immense Auswirkungen ihr Leadership für die gesamte Menschheit bedeutet hat. Es ist eben die Aufgabe des Leaders, Menschen auf sein Boot zu führen (Leader - SHIP) und ihnen zu zeigen, wie sie die Segel richtig setzen um sich die Kraft des Windes zunutze zu machen.

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann schicke die Menschen nicht um Holz zu sammeln, sondern lehre ihnen die Sehnsucht nach dem großen weiten Meer."

Noch einmal kurz zusammengefasst: Zwischen dem Unterbewusstsein und dem Unbewusstsein liegt der Critical Factor, der unsere innere Welt vor den falschen Eindrücken schützt. Er lässt nur Menschen und deren Motive an die eigene Persönlichkeit heran, wenn diese dem eigenen inneren Garten dienlich sind und durch ihre Vision das Leben der Mitmenschen verbessern. Durch eine ehrlich Vision, die Kreativität, die Kompetenz Schmerz zu transformieren und die 6 Grundprinzipien (Sicherheit, Abwechslung, Anerkennung, Liebe, Growth und Contribution) vermittelt, berühren wir unsere Mitmenschen tief in ihrer Psyche. Dadurch lässt uns dieser Critical Factor passieren und wir werden als Leader anerkannt.

"Der großartigste Leader ist nicht unbedingt der, der die großartigsten Taten vollbringt. Er ist derjenige, der die Mitmenschen dazu bringt, die großartigsten Taten zu vollbringen. - Ronald Reagan.

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