Wie relevant sind Rückfallebenen von (Mobilfunk-) Netzwerken?
Das prominenteste Beispiel ist die jüngste Störung im GSM-R-Netzwerk der DB Infrago im Bereich Frankfurt am Main, die heute vor genau einem Monat aufgetreten ist. Diese zweistündige Störung führte zu einem Stillstand des Regional- sowie Fernverkehrs in Mitteldeutschland. Dieses Netzwerk ermöglicht unter anderem die Kommunikation zwischen Triebfahrzeugführern und Fahrdienstleitern und ist für den sicheren Betriebsablauf unerlässlich. Bereits im GSM-R-Standard sind Rückfallebenen in das öffentliche Mobilfunknetzwerk vorgesehen.
In Zukunft soll der Zugbetrieb über die bereits genutzten Zugbeeinflussungssysteme wie PZB und LZB hinaus automatisiert werden bis hin zu Remote Train Operation und Automatic Train Operation. Die Anforderungen an die Mobilfunknetzwerke nehmen deutlich zu, sodass der aktuelle Mobilfunkstandard durch das FRMCS (Future Railway Mobile Communication System) abgelöst werden soll. Hier wird das 5G-Kernnetz das Fundament bilden. Das FRMCS benötigt ebenfalls dedizierte Rückfallebenen, um einen sicheren und resilienten Betrieb zu garantieren.
Wie Datenprofile für automatisiertes Fahren aktuell mit einem privaten 5G SA-Netzwerk und dem öffentlichen Mobilfunk übertragen werden können, hat Fraunhofer IOSB-INA zusammen mit der Fa. T-Systems International in dem Paper „Evaluierung von öffentlichen Mobilfunknetzen als Rückfallebene von privaten 5G-Netzwerken für autonomen Bahnverkehr“ untersucht. Wir bedanken uns herzlich bei der Deutschen Bahn Systemtechnik GmbH, die einen Messzug für Versuche zur Verfügung gestellt hat. Die Forschung wurde durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der 5G NRW-Förderlinie finanziert.
Das Paper wird am 06.11.2024 im Rahmen des Jahreskolloquiums Kommunikation in der Automation (KommA) in Lemgo vorgestellt. Neben weiteren Paper wird es auch eine Keynote von Eberhard Wahl der Fa. Trumpf geben. Es wird also eine großartige Möglichkeit sein, sich zu neuen Automatisierungstechnologien auszutauschen und zu informieren.
Es lohnt sich, teilzunehmen. Tickets sind noch verfügbar unter folgendem Link:
Connectivity: easy, smart, secure and accessible
2 MonateVielen Dank Timo Siekmann, ein wichtiger Beitrag für Verkehrswände und die Zukunft des Sektors Bahn.