Willkommen zur "Generation: Better safe than sorry“
Vor kurzem hatten wir die Möglichkeit, einige spannende Talks mit einer Handvoll Agenturleitern und Digitalberatern aus ganz Deutschland abzuhalten. Globalisierung, technische Innovation, die aktuelle digitale Entwicklung, aber vor allem die aktuelle Wirtschafts- und Marktentwicklung waren Thema dieser Talks. Und dabei kamen wir recht schnell zu der folgenden Erkenntnis: „Die aktuelle Marktlandschaft ist zufrieden mit dem Mittelmaß.“ Diese Erkenntnis hat bei uns einen faden Beigeschmack hinterlassen, aber lasst uns das Thema einmal aufbohren.
Kap.1: Alle schreien Innovation – aber kaum jemand ist gewillt, für sie zu zahlen.
Natürlich ist es auf den ersten Blick wirtschaftlich von Vorteil, „der Konkurrenz technisch immer einen Schritt voraus zu sein“ und „digital die Nase vorn zu haben“. In etwas der Erste sein hat aber initial erstmal mehr Schatten- als Sonnenseiten. Innovation bedeutet vor allem eines: Risiko. Wenige Geschäftsleute sind dazu bereit, dieses Risiko einzugehen, auch wenn am Ende der Reise potenzielle Gewinne winken. Denn „potenziell“ ist hier das Stichwort. Wer versucht, neue Dinge zu etablieren, stützt sich in erster Instanz auf Schätzungen, Hochrechnungen, Analysen und – sind wir ehrlich – ein Fünkchen Glück. Der am Ende wartende Erfolg ist wahrscheinlich, aber niemals garantiert. Was jedoch garantiert ist, ist das Risiko. Zwar nicht das Eintreten dieses Risikos, aber es wird immer da sein – ob man will oder nicht.
Woher kommt diese Einstellung?
Die daraus folgende Frage für uns lautet nun: Wie kommt es, dass der aktuelle Markt lieber auf Nummer sicher geht? Lieber die Chance auf den „ganz großen Erfolg“ links liegen lässt und stattdessen technisch in der bekannten Umgebung verweilt – da, wo sich auch die Mitbewerber befinden? Weil man sie dort gut sehen kann? Richtig. Tatsache ist aber auch, dass dein Mitbewerber dich genauso gut sehen kann.
Aber zurück zur Frage. Unserer Meinung nach findet sich die Antwort darauf relativ schnell, wenn man etwas herauszoomt. Die aktuelle wirtschaftliche Lage lässt keine Experimente zu – dafür sind Ressourcen wie Zeit, Personal und Rohstoffe aktuell einfach viel zu knapp bzw. zu kostspielig. Die Videospiel-Branche ist hier ein wahres Vorzeigebeispiel. Videospiele, die nicht dem Geschmack der Masse entsprechen, etwas wagen – in diesem Bereich aber vielleicht noch nicht zu 100 % ausgereift sind – floppen in den meisten Fällen. Die Konsequenz? Nicht selten wird das Entwicklerstudio schlichtweg geschlossen, und/oder erhebliche Entlassungswellen sind die Folge.
Keine zweite Chance, keine Lehrphase, keine Optimierungen – nur 100 % von Anfang an oder gar nichts. Und diese Einstellung ist konträr zu dem, was Innovation in seinem Kern eigentlich ist: der Weg zu neuen Ufern. Der Weg auch, nicht nur das Ziel. Und dieser Weg ist eben manchmal steinig.
Kap.2: Der Markt hat immer zwei Seiten: Was ist mit den Verbrauchern los?
Dass Wirtschaftler lieber auf Nummer sicher gehen, weil das Risiko des Misserfolgs einfach zu hoch ist und mit zu schweren Konsequenzen einhergeht, ist nun klar. Aber wieso sind diese Konsequenzen überhaupt so schwerwiegend? Um das herauszufinden, müssen wir uns einmal die andere Seite des Markts anschauen: die Verbraucher.
Der hiesige Verbraucher – ganz gleich in welcher Branche wir uns befinden – ist gewisse Dinge gewöhnt. Verallgemeinert sagt die menschliche Psyche dazu initial: „Bekanntes ist gut, Neues ist schlecht“. Diese Einstellung ist tief im Unterbewusstsein eines jeden Menschen verankert – bei einigen mehr, bei anderen weniger ausgeprägt. Und trotzdem gab es ja nun in der Vergangenheit Innovationen und Entwicklungen, die die Menschheit technisch vorangebracht haben. Die Erfolge dieser Entwicklungen können auf zwei Weisen stattgefunden haben:
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Kap.3: Erkenntnisse nutzen und daraus Produktives erschaffen.
Wie nutzen wir diese Erkenntnisse nun, um unsere ganz persönlichen Wünsche als Agentur und Technologiedienstleister – nämlich die Umsetzung neuer, spannender und innovativer Ideen, Designs und Codes – wieder mehr leben zu können?
Am Ende des Tages liegt die Abhängigkeit dazu im Mut unserer Kunden. Wir haben verstanden, dass es in der digitalen Welt, die von Innovation getrieben wird – oder eher wieder getrieben werden sollte – keine 100 %ige Garantie auf Erfolg gibt. Doch wir haben auch verstanden, dass der Mut zum Risiko neue Türen öffnen kann, die kein sicherer Weg jemals eröffnet. Auf die Frage, ob wir lieber den richtigen oder den leichten Weg gehen wollen, gibt es für uns nur eine Antwort: Den richtigen, und der ist für uns vorwärts. Auf der Stelle stehen bleiben können andere. Und ja, das soll bedeuten, dass wir präferiert mit Kunden zusammenarbeiten, die wie wir den Blick nach vorne richten – diesen Luxus nehmen wir uns raus.
Mit dieser Einstellung im Herzen setzen wir unseren Fokus bei der Umsetzung innovativer Lösungen vor allem auf eines: Mehrwert – Eventualitäten hin oder her: Am Ende muss es sich lohnen. Innovation mit dem bloßen Ziel innovativ zu sein, ist unserer Meinung nach nicht der richtige Weg. Stattdessen nutzen wir die Innovation als Mittel zum Zweck, um übliche Probleme, bekannte Herausforderungen und alltägliche Gegebenheiten auf eine neue, schnellere, bessere, günstigere oder schlichtweg effizientere Weise zu lösen. Wie wir das machen? Nun, wir für unseren Teil bauen auf bis ins kleinste Detail durchdachte Strategien, einen Entdeckerhunger, der nie gestillt wird, und zu guter Letzt ein Zeitmanagement, das das vollkommene Eintauchen in die Materie ermöglicht.
Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Habt ihr ähnliche Wünsche an die Branche wie wir, oder sind wir hier zu idealistisch unterwegs? Lasst uns gerne eine Runde diskutieren.
Tim Höttges hat vor einiger Zeit zu einem verwandten Thema ebenfalls einen interessanten Beitrag verfasst. Wenn ihr Interesse an dem Thema habt, könnt ihr ihn hier nachlesen.
Und auch unser geschätzter Tim Becker hat eine fundierte Meinung zu dem Thema. Die findet ihr hier.