Wir sehen nicht die Welt wie sie ist – wir sehen die Welt wie wir sind!
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Wir sehen nicht die Welt wie sie ist – wir sehen die Welt wie wir sind!

Theater Dortmund: Am vergangenen Gründonnerstag besuchen meine Frau und ich die Aufführung „Ein Mittsommernachtstraum“. Ja, mit Doppel „t“. Zur Einführung sagt Alexander Omar Kalouti, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, einige Sätze zum besseren Verständnis. Mit Shakespeare hat das hier nichts zu tun. Starchoreograf Alexander Ekman hat sich von den Bräuchen seiner nordischen Heimat zu einem weltweit zelebrierten Tanz-Kunstwerk inspirieren lassen. Als Mittsommerfest werden die Feierlichkeiten zur Sommersonnenwende bezeichnet. Das Dortmunder Ballett nimmt uns zwei Stunden mit auf eine Reise zwischen Kontrolle und Rationalität einerseits. Auf der anderen Seite ein sich Hingeben in das Loslassen und die Emotionalität.

Kalouti: Wenn wir wissen, dass uns abends ein schönes Ereignis erwartet, sehen wir den Tag durch andere Augen. Wir selbst verhalten uns ungewohnt und prägen unser Umfeld, das uns an diesem Tag milder und freundlicher begegnet. Die Sehnsucht nach dieser Transzendenz wird durch die Theatergruppe transportiert. Es wird sichtbar, dass wir durch unsere Einstellung eine andere Wirklichkeit erschaffen.

Wir gestalten unsere Welt

Das ist nicht neu. Im Business-Coaching kennen wir die Macht der Worte. Diese setzen Bilder frei. Unser Gehirn kann die Quelle der Visualisierung nicht unterscheiden. So erleben wir neurologisch eine gefühlte Wahrheit. Diese entsteht durch AR-Brille, eine positive Rückmeldung oder ein Zurückdenken an eine erwünschte Situation.

Bereits während der vergangenen Jahrhunderte haben sich Personen abgesondert, damit sie Denk-, Lebens- und Emotionsräume erweitern. In der Mystik suchten Menschen, lt. Wikipedia, nach Erlebnissen einer „absoluten Wirklichkeit“, häufig durch Offenbarung vermittelt. Diese mystischen, spirituellen Erfahrungen sind wissenschaftlich nicht objektivierbar – auch wenn viele Mystiker über vergleichbare Erkenntnisse berichten.

Im oben Beschriebenen steuern noch immer wir die Welt. Zumindest entscheiden wir, für welche Erlebnisse wir offen sind. Wir kontrollieren. Als Kind sind wir aufgewachsen, haben ein Weltbild entwickelt und leben in dieser Realität.

In welcher Wirklichkeit leben wir?

Was aber, wenn wir die Welt nicht sehen, wie sie ist – sondern wie wir sind? Das Nashorn lässt grüßen. Das Zitat stammt von Titus Lindl , Mit-Gründer, Visionär und Inspirator von VORREITER, den ich außergewöhnlich schätze.

Wenn wir mit der Welt abgeschlossen haben, ist sie uns „zur Gewohnheit geworden“, meint Jostein Gaarder. Wir nehmen zwar weiterhin zu an Jahren, diese fügen aber dem Leben wenig mehr hinzu. Steve Jobs sagt 2005 in seiner Rede vor Absolventen der Stanford-Universität: „Stay hungry“. Vergleichbar meint Emma Watson: „Bleibe neugierig“.

Sollen wir unsere Ansichten, die wir mühsam aufgebaut haben, wieder in Frage stellen?

Das hört sich einfacher an, als es ist. Wer sich mit neuen, möglicherweise: widersprüchlichen Meinungen auseinandersetzt, muss ein erstes Urteil zurückhalten. Nur eine respektvolle Ergebnisoffenheit schafft Verbundenheit und somit einen Dialog. Das Harvard-Konzept, Standardwerk der Mediation und Verhandlung, setzt voraus, dass wir zunächst die Bedürfnisse unseres Gegenübers ergründen und kognitiv verstehen. Verständnis ist kein Einverständnis, aber eine Begegnung auf Augenhöhe.

Ostern als Herausforderung zum Zugang in eine geistliche Welt

So rüttelt uns Ostern jedes Jahr wieder wach. Eier und ein Osterhase haben die Welt nicht in Aufruhr versetzt. Auch wenn hunderte Millionen Menschen in Ostern Trost, Hoffnung und Zuspruch erleben, muss es nicht unserem Weltbild, unserer Wirklichkeit, entsprechen.

Ostern kann allerdings eine gute Übung sein, sich von Denkmustern loszulösen, wertfrei und offen neue Sichtweisen an sich heranzulassen. Wenn wir hungrig und neugierig sind, kann sich unser Erfahrungshorizont erweitern. Im Alter von 17 Jahren wurde ich ermutigt, Ostern an mich heranzulassen und diese mir unbekannte Dimension zu erforschen. Auch wenn ich bis dahin keine Erlebnisse mit einer übernatürlichen und unsichtbaren Welt gesammelt hatte, wurde ich eingeladen, eine etwaige Resonanz nicht von vorneherein auszuschließen und abzulehnen. Diese Aufforderung erschien mir legitim.

Ich wünsche einen inspirierenden Ostersonntag

Dr. Thorben Bonarius

Consultant - Coach - Speaker - Regulatory - Organisational Development - Pharmaceuticals, Veterinary Medicine, Plant Protection, Biocides, MPR, NVR, PPP

1 Jahr

Danke 💪 und Frohe Ostern!

Bettina Geißler-Nielsen

Leiterin Zentraler Dienst Qualität und Nachhaltigkeit, und ZD Integrationsmanagement (Post Merger Integration) bei AGAPLESION gAG, Führungskräftetrainerin

1 Jahr

Schöne Ostern und danke für den inspirierenden Text🌼

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