Confessions of a Social Selling Programme Manager III/III
Social Selling Insight #3: Erkenntnisse aus fast 3 Jahren intensiver Auseinandersetzung

Confessions of a Social Selling Programme Manager III/III

Teil 3: Was wirklich funktioniert (und was nicht).

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Nachdem wir 2019/2020 ganz euphorisch „losgerannt“ sind (Teil 1) und rund 18 Monate später so richtig „Seitenstechen“ bekommen haben (Teil 2), mussten wir uns letzten November entscheiden „ob und wie wir mit Social Selling weitermachen…“.

Im großen Finale meiner „Confessions-Serie“ möchte ich euch mitgeben, wie die Entscheidung ausgefallen ist und wo wir heute stehen.

Für Eilige: ⏱ Der LinkedIn Sales Navigator ist heute für uns ein Arbeitsmittel, wie ein Laptop oder ein Mobiltelefon. Richtig verwendet kann er die Produktivität (und den Erfolg) extrem steigern. Um Social Selling erfolgreich zu betreiben, braucht es allerdings mehr als nur die richtigen Tools. Man muss es auch machen (wollen). Das Gute daran: es ist nicht nur 0 oder 1, man kann auch "ein bisschen" investieren.

Für Genießer: 🎧 Mit Klaus Eck habe ich im Rahmen seines Corporate-Influencer-Podcasts ausführlich(er) über das Thema gesprochen. Hört doch mal rein.


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I. Wie viele Premium-Lizenzen brauchen wir überhaupt?

Noch vor Jahresende mussten die Lizenzgebühren für den LinkedIn Sales Navigator budgetiert werden - und neben den üblichen Querelen (wer soll dafür aufkommen: fällt das unter „Demand/Lead Generation“ und ist daher Marketing-Ausgabe - ist es eher mit einem zusätzlichen CRM-Modul vergleichbar und deshalb der IT zuzurechnen - oder finanziert sich das Sales das selbst, weil business-as-usual?) - stand die Frage nach der Anzahl der notwendigen Lizenzen ganz oben auf der Liste.

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Gleich viele wie bisher? Weniger, weil sie (der Management-Wahrnehmung nach) kaum genutzt werden - oder vielleicht doch mehr? Schließlich hat die Pandemie gezeigt, dass mehr und mehr Unternehmen auf den Zug aufspringen - aus den übrigen Vertriebskanälen wurde jedenfalls die eine oder andere entsprechende Anfrage an mich herangetragen.

Klar ist:

Social Selling ist gekommen, um zu bleiben. Daran führt (langfristig) kein Weg vorbei!


Aber passt es (bereits) für alle und jeden? 

Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele Vertriebsmitarbeiter:innen deren Ziele auch noch die nächsten zwei, drei Jahre ausschließlich mit traditionellen“ Mitteln erreichen können. Speziell jene, deren potenzielle Kunden (noch) nicht auf LinkedIn vertreten sind - also bspw. im öffentlichen Sektor oder im unteren Klein- & Mittelbetriebe Segment (laut Prof. Karl Pinczolits schwankt der Wert je nach Branche zwischen 20 und 90%).

Und dann ist da natürlich noch die Sache mit den „aktiven“ Usern: die verbringen (lt. einer amerikanischen Studie - und die sind Europa in diesem Bereich um ein paar Jahre voraus) im Schnitt gerade mal 17 Minuten pro Monat(!) auf der Plattform - nur 9% schauen mehrmals tägl. rein. Wenn man aber quasi allein im Raum ist, funktioniert Netzwerken eben nicht

Die meisten LinkedIn-Mitglieder erstellen ihren Account anlässlich einer Bewerbung („Karrierezugang“) - und lassen ihn dann für (teilweise sehr) lange Zeit unberührt stehen. Neueste Untersuchungen zeigen, dass gerade mal 1/3 aller Accounts als aktiv bezeichnet werden darf (die liken & kommentieren wenigstens, die Übrigen - die sog. „Lurker“ - schauen einfach nur still zu).


Was bedeutet das für uns?

Unser Neukunden-Akquise Team hält selbstverständlich entsprechende Sales Navigator Lizenzen. Schließlich ist unser CRM-System nicht allwissend (das kennt ja nur, was eingetragen wurde ;-).

LinkedIn ist die am besten gepflegte Prospect-Datenbank der Welt.

Auch das Kontingent im Großkunden-Segment wurde nicht hinterfragt: Wenn mehr und mehr (jüngere) Menschen häufiger ihre Jobrolle ändern, ist es gut, wenn man automatisch darauf aufmerksam gemacht wird, wenn sich der Ansprechpartner im eigenen Netzwerk verändert.

Weil aber die Sales Navigator Nutzung in den letzten Monaten scheinbar eingeschlafen ist (wie man sehen kann, kaum noch Suchanfragen & Profilansichten) und man die Lizenzen ja eigentlich übertragen könnte (zumindest in unser Edition), stand sehr schnell im Raum, dass wir 2022 vielleicht kleinere Brötchen backen würden.

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Speziell, weil einige aus dem Sales-Team ihre Meinung: Social Selling funktioniere nicht, bereits bestätigt sahen. Wobei… naja, mehr dazu später.



II. Wie viele & welche Leads bringt Social Selling eigentlich?

Ganz schonungslos: Es ist jetzt bald drei Jahre her, dass wir mit Social Selling begonnen haben - und noch immer ist die Menge an Projekten, die (ausschließlich oder überwiegend) auf LinkedIn zurückzuführen sind, äußerst überschaubar - weit und breit ist keines dieser sagenumwobenen, sechsstelligen „Leuchtturm-Projekten“ in Sicht, von denen man zu Beginn der Onboarding-Phase noch träumt.

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Aber immerhin steigt die Anzahl an Geschäftsfällen in unserem CRM-System, die - nach Ansicht der erstellenden Account Manager - ohne LinkedIn nicht zustande gekommen wären, von Quartal zu Quartal...

Die Schwierigkeit ist nicht so sehr der Lead an sich, sondern die Sichtbarkeit in unseren Systemen.


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Gartner hat’s schon vor ein paar Jahren herausgefunden: der Kaufprozess ist schon längst nicht (mehr) linear, sondern es kommen laufend neue Kontaktpunkte - und einige davon aus dem Social Media Umfeld - hinzu.

Das Spektrum reicht vom Aufspüren von relevanten Kontakten (hier eines der besten Video-Tutorials zu dem Thema), über den „Aufhänger“, der einem dabei hilft am Sekretariat bzw. Gatekeeper vorbeizukommen („ich war mit Frau XY bereits in Kontakt“) bis hin zur konkrete(re)n Business-Anfrage:

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Das können auch Einladungen zur Teilnahme an Ausschreibungen sein, die direkt an unsere Social Seller herangetragen werden, die schnelle Reaktion auf eine - vom Mitbewerb zu lange ignorierte - Kundenanfrage in deren Feed, oder auch Kommentare zu unseren Beiträgen, die zum Dialog oder Gesprächstermin einladen.

Auch die „unbeliebten“ Outbound-InMails (d.h. Direktnachrichten an Personen außerhalb des eigenen Netzwerks) verfehlen ihre Wirkung nicht immer. In unseren Best-Practice Sessions wurde auch schon mal davon berichtet, dass der eine oder andere Kontakt beim Telefonat (im CRM zumeist als „Erstgespräch“ hinterlegt) erwähnt, dass ihr / ihm das persönliche Video in der LinkedIn-Nachricht sehr wohl aufgefallen sei, das Thema damals aber nicht unter den Nägeln gebrannt habe.

Das Dilemma: Dark Social (bitte nicht mit dem Darknet verwechseln - gemeint ist das „geheime soziale Netzwerk“). Wenn wir bspw. über unsere Webseite einen Lead (zumeist in Form einer Kontaktanfrage) ohne UTM-Tag erhalten, kann dieser (muss aber natürlich nicht) zuvor auch schon mal in den Sozialen Medien auf uns aufmerksam geworden sein.

Nur weil wir es nicht sehen (bzw. nicht messen) können, heißt es nicht, dass es nicht funktioniert

Es wäre (fast?) unverantwortlich, auf Social Selling als zusätzlichen Vertriebs-, bzw. eigentlich Kommunikationskanal zu verzichten. Wenn es im Schnitt rund 5-8 Kontaktversuche braucht, um zu einem Ersttermin zu kommen, darf man diese Möglichkeit überhaupt liegen lassen?

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Aber, wenn es um die Messbarkeit geht, dann steht ein Sales Navigator Feature ganz weit vorne: Smart Links. Auf die an dieser Stelle näher einzugehen, würde aber nicht nur den Artikel sprengen, sondern auch das Pferd sprichwörtlich von hinten aufzäumen: das Messen kommt nämlich erst ganz zum Schluss. Beginnen möchte ich am Anfang.




III. Das Social Selling 1x1

Eine gut aufgesetzte Social Selling Strategie folgt dem Know (1) - Like (2) - Trust (3) Prinzip (das Thema wurde hier ganz gut aufbereitet):

Zuerst muss die Zielgruppe erfahren, dass es mich gibt (1). Sie müssen mich also „wahrnehmen“. Dann wär's gut, wenn sie mich auch sympathisch findet (2) - sonst würde man sich wohl kaum mit mir vernetzen, bzw. meine Nähe suchen. Und wenn die ersten beiden Schritte gut geklappt haben, gilt es gegenseitiges Vertrauen aufzubauen (3), sodass die Beziehung gefestigt wird und „...bereit für den nächsten Schritt“ ist: Einem Treffen in der realen Welt (dabei ist es egal, ob es sich um ein Telefonat, einen Videocall oder ein Face-to-Face Meeting handelt).


1️⃣ Know: ich weiß, wer du bist und was du machst

Es beginnt damit, dass man gefunden, bzw. entdeckt werden kann - besser noch: (wieder-) erkannt wird. Schon 2016 googelten über 80% aller Meetingteilnehmer ihr unbekanntes Gegenüber vor oder nach dem Termin… und diese Zahl wird heute ganz sicher nicht kleiner geworden sein.

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Wer sich selbst also in den diversen Suchmaschinen nicht am ersten Platz wiederfindet (idealerweise im Incognito-Modus des Browsers, [Strg] + [Shift] + [N], um aus der eigenen „Search-Bubble“ auszubrechen), der/die hat definitiv noch Optimierungspotential beim eigenen LinkedIn Profil.

Was es da alles genau zu beachten gibt? Dazu finden sich unzählige Beiträge im Netz (diese hier und hier finde ich ganz gut). Aber diese Tipps nur zu kennen, reicht leider nicht - um aus der Masse hervorzustechen, ist es notwendig auch die mühsameren Bereiche zu optimieren… (Richard van der Blom hat dazu eine Kurzanleitung verfasst). 

Ich empfehle in die eigene Profiloptimierung zumindest 1-2 verregnete Samstage zu investieren. Noch was: als Social Seller ist es unbedingt notwendig das eigene Profil auf „öffentlich“ zu stellen - sonst werden nur Recruiter, aber nicht einmal Google und schon gar keine Business-Partner auf euch aufmerksam.

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Ein optimiertes LinkedIn-Profil zu haben, ist definitiv notwendig, aber für einen Social Seller bei weitem nicht ausreichend. Denn die Chance, dass der eigene „digitale Zwilling“ von den richtigen Kaufentscheidern auf der Plattform einfach so entdeckt wird, ist äußerst gering. Wer also nicht auf das „Prinzip Zufall“ setzen möchte, braucht auch eine entsprechende Strategie für die eigene Sichtbarkeit.

Auf Social Media kommt es nicht so sehr darauf an, wen du kennst, sondern wer dich kennt!


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Bereits bekannte Personen, wie die eigenen Stammkunden auf das persönliche Social Media Profil zu ziehen, ist zwar naheliegend, wird aber (leider) nicht durchgängig umgesetzt - dabei hätte man damit bereits eine sehr solide Basis an Personen, die einen kennen und (hoffentlich auch) als fähig erachten. Das ist äußerst hilfreich, wenn man sich mit den Kontakten dieser Personen (das nennt man das „Netzwerk 2. Grades“) vernetzen möchte.

84% aller Vernetzungsanfragen werden mittlerweile ganz ohne Begleittext verschickt - und 68% davon werden auch zeitnah akzeptiert.

Ich persönlich bin kein großer Freund dieser Strategie - ich sehe mich da eher als „Ritter des alten Kodex“ (aka personalisierte Einladung) - aber ich muss zugeben, die schnelle Taktik funktioniert wirklich nicht schlecht…

Besser gefällt mir da, das Stöbern im Aktivitätsfeed der Zielperson. Durch gezieltes Liken, oder noch besser, Kommentieren bringt man sich dann mehr oder weniger unauffällig in die Konversation ein. Die Aufmerksamkeit aller Beteiligten zieht man mit dieser Methode jedenfalls garantiert auf sich. Und für die Vernetzung selbst braucht’s dann meist nicht mehr viel...



2️⃣ Like: ich finde dich sympathisch

Wer in ihrem/seinem Netzwerk nicht nur bekannt, sondern auch beliebt ist, hat eine größere Chance sich in die engere Wahl bei Kaufentscheidungen zu bringen - also im „Evoked Set“ seiner/ihrer Prospects zu landen…

Die Community-Pflege ist ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Social Selling Strategie.

Das beginnt mit dem Verteilen von kleinen Dopamin-Kicks in Form von Likes oder Kommentaren (Re-Shares lassen wir bitte aus Algorithmus-Gründen ganz weg - denn das hat so gut wie keine Wirkung). Wobei Kommentare deutlich wirksamer sind als Likes (je nach Länge und Zeitpunkt: 4-7x). Das funktioniert übrigens bei neuen Kontakten genauso gut, wie bei bestehenden - jede/r freut sich über Aufmerksamkeit.

Wie heißt's so schön bei meinem Lieblings-LinkedIn-Analytiker, Richard van der Blom: „A well-placed comment on a LinkedIn post can introduce me to business people who share a common interest in doing business. Your COMMENT-Strategy is more important than your CONTENT-Strategy!.

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Dennoch sehen viele die Königsdisziplin in der Erstellung eigener Contents. Es zeigt sich: ohne Follower (bzw. Netzwerk) ist Content-Creation ein sehr „teures“ Hobby (bezogen auf das eigene Input / Output-Ratio). Trotzdem lautet die erste Frage nahezu jedes neuen Social Sellers, der mir über den Weg läuft:

„Was soll ich denn posten?“ Die kurze Antwort: am Anfang besser gar nichts.

Vergrößert bitte zuerst euren digitalen Fußabdruck (d.h. arbeitet an eurem Netzwerk)! Denn es hilft euch überhaupt nichts, dass ihr den perfekten Film produziert habt, wenn euer Kino quasi noch leer ist.

Zum Thema „Content Creation“ werde ich in Kürze einen eigenen Beitrag veröffentlichen - wer informiert werden möchte, klickt am besten auf die 🔔 Glocke - oben rechts in meinem Profil (geht nur, wenn ihr mir folgt oder mit mir vernetzt seid).



3️⃣ Trust (ich nehme dich als kompetent wahr und vertraue dir)

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Wir haben herausgefunden: wer nur verkaufen will, kommt mit Social Selling nicht weiter. Laut Hubspot glauben 50% aller Seller, sie seien gar nicht pushy, während 84% aller Prospects (mit negativen Sales-Erfahrungen) das genaue Gegenteil erleben. Kein Wunder also, wenn Anfragen ignoriert oder „Verkäufer:innen“ geblockt werden. Aber LinkedIn ist eben ein Soziales Netzwerk, keine Vertriebsplattform. Hier erarbeiten wir uns lediglich das Recht auf ein weiterführendes Gespräch...

Und dafür gilt es Vertrauen aufzubauen. Konsistenz und Transparenz spielen dabei eine wichtige Rolle. Denn aus der Vertrautheit im Umgang mit dem Social Seller wächst mit der Zeit Vertrauen.  

B2B buyers trust their peers more than anything else. More than Gartner. More than Google.

Daher sollte man zumindest alle 2 Wochen im Feed der Zielpersonen auftauchen, besser wäre natürlich wöchentlich, optimal 2-3x pro Woche (ist aber für einen „nebenberuflichen“ Social Seller eigentlich kaum zu schaffen - es sei denn, man delegiert das, dann kann das - laut Steffen Wetzel - ganz gut skalieren).

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Bei Canon stellen wir unseren Mitarbeiter:innen ein sog. Content Curation Tool zur Verfügung. Die dort vorhandenen Beiträge können die einzelnen User dann zeitgesteuert über ihr eigenes Profil ausspielen. Das wirkt für deren Netzwerk dann so, als ob man den Beitrag selbst verfasst und online gestellt hat.

Das Dilemma: (Corporate) Content ohne eigenen Senf ist für die meisten langweilig

Wer aber ständig nur Werbebotschaften“ des eigenen Unternehmens raushaut, wird garantiert nicht als Thought-Leader wahrgenommen, sondern sehr schnell als Roboter enttarnt (Klaus Eck nennt sie Klonkrieger) und zukünftig ignoriert - bzw. vielleicht sogar entfolgt.

Wenn man auf die Content-Schiene setzt, muss man auch bereit sein, eigene Beiträge zu teilen: idealerweise, welche mit klarem Mehrwert für die eigene Community. LinkedIn ist aber auch keine Einbahnstraße: d.h. einfach nur Content ausstrahlen“, funktioniert definitiv nicht. Ihr müsst euch schon um eure Peers kümmern. Vorbildlich macht das bspw. Lina - ihre regelmäßigen „wollt' mich bloß mal wieder bei dir melden“ Sprachnachrichten sind fast schon legendär.

Ich möchte an dieser Stelle dezidiert festhalten: Auch wenn es vielleicht etwas länger dauert, es geht auch ohne eigenen Content. Wer ausschließlich via 1:1 Nachrichten und/oder Kommentare netzwerken möchte, kann ebenfalls erfolgreich sein.

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Mein Kollege, Markus Klampfer ist ein gutes Beispiel dafür (er nutzt die anfangs erwähnten Smart Links für individuelle, nicht öffentliche Sales-Journeys).

Speziell, wenn man auch Empfehlungen & Kenntnis-Bestätigungen sammelt. Die untermauern die eigene Glaubwürdigkeit - aber bitte auf ehrliche Art einholen, nicht via Engagement-Groups oder Bots. Reziprozität klappt bei Kenntnissen ohnehin recht ordentlich (man fühlt sich fast dazu verpflichtet der anderen Person ebenfalls etwas zu bestätigen) - bei Empfehlungen würde ich aber darauf verzichten (das fällt ungut auf).

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Der einzige „Engagement-Booster“, der meines Erachtens in Ordnung geht, sind direkte Nachrichten (WhatsApp, etc.) über ausgewählte, neue Beiträge an die Core-Supporter“ - das können Firmenkolleg:innen sein, besser aber jemand „von außerhalb“, der/die selbst ein Netzwerk hat, das diesen Beitrag interessieren könnte. Der LinkedIn-Algorithmus reagiert sehr positiv auf frühe Kommentare & Likes von (aktiven) LinkedIn-Peers (man munkelt: innerhalb der ersten 2 Stunden, aber bitte: bloß nicht selbst der/die erste sein, der/die kommentiert - das kostet 15-20% Reichweite).

In diesem Zusammenhang möchte ich unbedingt noch erwähnen, dass die Reichweite ebenfalls reduziert wird, wenn eine getaggte Person (@VornameNachname) nicht in angemessener Zeit reagiert - also: „use with caution“.

Als Marketer weiß ich:

🎬 Videos zählen zu den stärksten, vertrauensbildenden Mitteln im Web!

Speziell persönliche Videos (auch „Talking Heads“ in Screencasts) sind besonders gut geeignet, Vertrauen aufzubauen & Expertise zu zeigen: man gewöhnt sich an Gesicht & Stimme und bekommt ein gutes Gefühl für die Person, die hinter der Marke steht - man lernt sie dadurch (besser) kennen. Deshalb empfehle ich jedem Social Seller ausdrücklich (zumindest) ein sog. „Cover Video“ von sich zu erstellen.

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Das ist ein maximal 30 Sekunden langes Video, das sich hinter den harry-potter-mäßigen, animierten Profilfotos auf LinkedIn versteckt. Hier zeige ich euch, wie man das hochladen kann.

Aber gerade vor einer Videoproduktion schrecken viele zurück. Eh klar. Der Stresslevel, den man in der ungewohnten Kamera-Situation aufbaut, liegt weit außerhalb der Komfortzone.

Aber ist die Angst vor dem eigenen Jogi Löw Moment wirklich so groß, dass man gar nicht erst losstartet? Korrekterweise nennt man das übrigens „Fear-of-public-opinion“ (FOPO).

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Damit wir dieses Dilemma halbwegs in den Griff bekommen, veranstalten wir bei Canon in unserem TV-Studio regelmäßig Shootcamps. Daran dürfen alle Mitarbeiter:innen teilnehmen - ganz ohne Hintergedanken, einfach mal zum Ausprobieren. Ein paar davon „lecken Blut“ und machen weiter... Im Idealfall produzieren wir dann gleich eine kleine Videoserie, die dann in die Content-Bibliothek des Social Sellers einfließt.

Kleiner Pro-Tipp an der Stelle: Bei Videos (speziell im Social Media Umfeld) unbedingt sofort zur Sache kommen. Euer Name ist den Zusehern im ersten Moment vollkommen egal, denn das Video ist ohnehin mit eurem Profil verlinkt. Auch auf Intros (speziell längere) sollte man verzichten - macht Netflix bei seinen Serien ja auch so. Aber ich verzettle mich fast schon wieder... (mehr dazu findet ihr bei Franz Wegner).

Zurück zum Thema:

Bei Know>Like>Trust fehlt das Wort Selling ganz absichtlich.

Social Selling unterstützt uns in der Recherche, dem Aufbau & der Pflege von Businesskontakten bzw. Kundenbeziehungen in den Sozialen Medien. Aber „verkauft“ wird auf der Plattform (noch) keine Ware - viel eher „verdienen“ wir uns das Recht auf einen Kontakt in der realen Welt.



IV. Social Selling á la Canon

In den letzten 2,5 Jahren haben wir uns intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und bereits viel gelernt (hier unser Erfahrungsbericht vom #LMS22). Unsere Reise ist aber noch lange nicht zu Ende... wird sie auch wohl nie.

Unser Social Selling Programm haben wir - in Analogie zur bekannten Maslow'schen Bedürfnis-Pyramide - mittlerweile in mehrere Stufen eingeteilt:

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Die Basis (5) bildet ein professionelles Profil - das braucht jede:r Social Seller. Auf der Stufe darüber (4) gilt es Wunschkunden zu definieren, sie zu finden & zu kontaktieren. Halt (bzw. „Sicherheit“) gibt einem dabei das bestehende (Kunden-)Netzwerk der realen Welt (die kennen-mögen-vertrauen uns ja jetzt schon). Wer sich darüber hinaus auch noch „sozial verhält“ (3) und sich als nützlich für die eigene Community erweist (indem er/sie bspw. sinnvolle Kommentare verfasst), schafft für sich weitere Kontaktchancen (z.B. in Form von Profile-Views).

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Noch mehr „Individualität“ beweist man, indem man 1:1 Nachrichten (oder Videos) verschickt oder sogar eigenen Content erzeugt (2). Und, wer das konsequent über einen längeren Zeitraum hinweg macht, kann den Expert:innen-Status erlangen (1) - bei uns nennen wir solche Mitarbeiter:innen nicht Thought-Leader, sondern „Themen-Botschafter:in“ (die werden von uns ganz individuell unterstützt). Damit gehört die Aufmerksamkeit deren Community dann ganz ihnen - naja, zumindest denkt man (eher) an sie, wenn's um deren Themen geht ;-).

Alle neuen Mitarbeiter:innen erhalten bei uns eine (freiwillige) Basis-Schulung, um den Einstieg erfolgreich zu meistern. Und jenen, die mehr machen wollen, stellen wir Social Selling Buddies, wie Julia Pichler zur Seite. Die Anzahl unserer Sales Navigator Lizenzen haben wir zwar heuer ein bisschen reduziert, aber das auf diese Weise eingesparte Budget investieren wir gerne in die Weiterbildung & Contents unserer Themen Botschafter:innen. Ich bin mir sicher, das wird's bringen... erste Erfolge sehen (und messen) wir ja jetzt schon.


Gekommen, um zu bleiben

Social Media darf als Kommunikations-Kanal nicht (länger) ignoriert werden.

Nachdem mehr und mehr Millennials in den Arbeitsmarkt drängen, wird mit ihnen auch die Social Media Nutzung steigen (aktueller Anteil der 25-34 Jährigen auf LinkedIn in Österreich: 61,11%) - und erst recht, wenn nachfolgende Generationen (Z & Alpha) am Start sind, für die eine digitale Vernetzung bereits selbstverständlich ist. 

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Besser also, wir gewöhnen uns bereits heute daran - noch besser: wir bringen uns aktiv ein und partizipieren (schon jetzt) am Erfolg.

Also bitte, lasst euch auf das Abenteuer ein... traut euch und nehmt die Veränderung an. Ignoriert mir aber bitte die Change-Kurve nicht (so wie wir damals bei der Einführung von Marketing Automation) - seid ihr voraus :-).

Ich diskutier' gern noch online - wie offline - weiter, aber für heute soll hier mal Schluss sein... meldet euch einfach bei mir. Ich schau' regelmäßig vorbei. Versprochen. 🖖

Sigi Alder

Emeritierter Marketeer and Business Developer

2y

Gute Analyse

Mike (Michael) Spiewok

Marketing & Sales Expert | Campaign & CRM Professional | Triathlete | Indoor Cycling Coach

2y

Herzlichen Dank Matthias für die Insights. Es ist immer wieder eine grosse Freude Deine (langen) Artikel zu lesen (bei einem Video könnte ich wenigstens auf 1.5-fache Geschwindigkeit stellen 😅). Nun warte ich eigentlich nur darauf, bis Du all Deinen Erfahrungen in einem Social Selling Buch veröffentlichst. Ich gehöre dann sicher zu den ersten Käufern.

Mark Herten

I connect deep tech companies from the electronics, industry, and green tech sectors with engineers & B2B decision-makers. ❤️ B2B Marketing Fan 🎧 Podcaster 🗣 Community Builder

2y

Wenn Klaus und matthias haberler gemeinsam am Start sind, ist einschalten Pflicht. Klaus war schon in meinem Podcast zu Gast und Julia auch. Absolute Empfehlung für alle, die am Thema Corporate Influencer für B2B interessiert sind.

Jost Joachimsen

Channel Marketing Manager Out Of Hospital bei Solventum

2y

Danke Matthias Haberler, hochinteressante Confessions und ein sehr interessanter Einblick hinter die Canon Kulisse! 👍🏼👏🏼

Andreas Baumann

Sales Manager Region Ost bei Canon Austria GmbH | Prozessoptimierung

2y

matthias haberler War, ist und wird auch eine spannende und eine fordernde Reise bleiben☝️. Danke matthias haberler und Julia Pichler für euren Support. Persönlich glaube ich absolut daran, dass LinkedIn als Kommunikationsplattform immer wichtiger wird und Artikel wie diese sehr wichtig sind.

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