Krimtatarische Sänger und Tänzer aus vielen Ländern kamen nach Weimar

Krimtatarische Sänger und Tänzer aus vielen Ländern kamen nach Weimar

Über 200 Gäste folgten am Samstag, dem 4. Mai der Einladung zum krimtatarische Frühlingsfest HIDIRLES vor dem Weimarer Stadtschloss. Der Legende nach treffen sich an diesem Tag zwei Heilige (Hidir) Georg und Ilias, die um die Welt reisen und Menschen helfen. Ein Feiertag des Friedens, der Einheit und der Güte. Eingeladen hatten das krimtatarische Kulturzentrum KERMEN, die Klassik Stiftung Weimar und die Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. 

Krimtatarische Sänger und Tänzer aus Polen, Frankreich, der Türkei, Deutschland und der Krim kamen nach Weimar, um gemeinsam mit den Gästen ihr traditionelles Frühlingsfest zu feiern und ihre bedrohte Kultur zu erhalten.

Sänger und Tänzer aus der Krim, Polen, Frankreich und Deutschland kamen nach Weimar

Auch Studierende der Weimarer Hochschule für Musik Franz Liszt und Schüler einer Erfurter Schule spielten krimtatarische Lieder.

Studierende der Weimarer Hochschule für Musik spielen gemeinsam mit krimtatarischen Musikern
Schüler einer Erfurter Schule spielen ein krimtatarisches Lied
Höhepunkt des Fests war der gemeinsame Tanz Choran.

Die Krimtataren, das indigene Volk der Krim, sind Nachkommen vieler Völker, die dort lebten, u.a.: antike Griechen, Chasaren, Skythen, Kumanen, Krimgoten, Venezianer, Genueser und Tataren. Diese gründeten 1441 das Krim-Khanat, das bis zu dessen gewaltsamer Eingliederung 1783 in das russische Reich bestand. Durch kollektive Deportation 1944 unter Stalin wurden die rund 238.500 Krimtataren in Viehwaggons nach Zentralasien deportiert. Dabei starben 44 Prozent, die meisten Opfer waren Frauen und Kinder. Erst Ende der 1980er Jahre durften die Krimtataren und ihre Nachkommen allmählich zurückkehren. Doch schon 2014 verloren wieder zehntausende durch die erneute russische Besetzung der Krim ihre Heimat. - Sprache und Kultur der Krimtataren sind akut vom Aussterben bedroht. Am 18. Mai 2024 ist der 80. Jahrestag der Beginn der Deportation, die von die von Gesellschaft für bedrohte Völker als Völkermord eingestuft wird.


  

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