Christian Lindner ist ohne Zweifel ein großer Redner. Er kann scharf formulieren, ist schlagfertig, präsent. Als Bundesfinanzminister hat er auch meist etwas zu sagen. Zur Schuldenbremse, zum Haushalt, zur Gasversorgung. Aber wären diese Statements auch dann interessant, wenn er nicht Mitglied der Bundesregierung oder mindestens Chef der Bundestagsfraktion einer traditionellen Partei wäre?
Anders gefragt: Wäre der Karlsruher BBBank auch dann ein Vortrag von Christian Lindner bis zu 15.000 Euro wert gewesen? Wohl kaum.
Es ist immer problematisch, wenn gewählte Volksvertreter im Nebenjob als Vortragsreisende Geld von Unternehmen kassieren. Im Fall von Christian Lindner interessiert sich nun auch die Staatsanwaltschaft für dessen Nähe zu der Karlsruher Bank – und erfüllt damit ihre Aufgabe.