Dieter Hundts schwerer Schreibtisch thront in seinem Büro bei Allgaier, als wäre der 84-Jährige hier immer noch der Chef. Dabei hat Hundt den Autozulieferer aus Uhingen und damit einen wichtigen Teil seines Lebenswerks 2022 an Investoren verkauft, die das Unternehmen mit frischem Kapital stärkten. Es war eine Rettungstat: 2020 brauchte Allgaier nach zwei verlustreichen Jahren einen Sanierungskredit, um seine Liquidität zu sichern. Auch 2022 deutete sich früh an, dass es die Umsatzziele verfehlen würde, während zugleich die Energie und viele Rohstoffe teurer wurden. Was Hundt keiner nehmen kann, sind seine Verdienste: Er stand 17 Jahre an der Spitze der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), in Talkshows gehörte er zum Inventar. Nun soll er zeichnen, wie Glück und Geld während seines Lebens schwankten. Das behagt ihm nicht sofort. Also locken wir ihn mit einem Blick auf die Großlage, zu der er natürlich eine Meinung hat.