Ärztepräsident Klaus Reinhardt fordert wegen der hohen Verletzungsgefahr ein Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk. "Bleibt die Politik weiter untätig, trägt sie mit dazu bei, dass sich Jahr für Jahr tausende Menschen durch Silvester-Feuerwerk verletzen und mitunter Ärztinnen und Ärzte, Rettungs- und Ordnungskräfte mit Knallkörpern bedroht oder tätlich angegriffen werden", schreibt der Präsident der Bundesärztekammer in einer Mitteilung. Für dieses Jahr sei es zu spät, aber das Thema müsse auf der nächsten Innenministerkonferenz besprochen werden.

Ärztepräsident: Viele Kinder und Jugendliche betroffen

Reinhardt warnte, der falsche und fahrlässige Umgang mit Böllern und Raketen führe zu teils schweren Verletzungen und belaste die Notaufnahmen der Kliniken, die zu Silvester ohnehin voll seien. "Gerade Verletzungen an Augen und Ohren häufen sich in der Silvesternacht. Besonders erschreckend ist, dass viele Kinder und Jugendliche zu Opfern werden", fügte er hinzu.

Was ein Böllerverkaufsverbot bewirken kann, habe man während der Coronapandemie gesehen, schrieb Reinhardt weiter. Da habe ein solches 2020 gegolten – und die Zahl der Noteinsätze sei deutlich gesunken: in Hamburg auf ein Drittel, in Berlin auf gut die Hälfte des Vorjahres. Seit Samstag ist in Deutschland Silvesterfeuerwerk erhältlich.