Nach den von Gewalt überschatteten Wahlen in Mosambik hat Oppositionsführer Venâncio Mondlane seine Rückkehr aus dem Exil angekündigt. Er werde am kommenden Donnerstag in der Hauptstadt Maputo landen, sagte der 50-Jährige in einem auf Facebook veröffentlichten Video. Nach der Ermordung seines Anwalts am 19. Oktober hatte Mondlane sein Heimatland verlassen.
Bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Oktober war die Regierungspartei Frelimo als Sieger hervorgegangen. Die Opposition hatte das Wahlergebnis angefochten, Mondlane rief zum Widerstand gegen den "manipulierten" Urnengang auf.
Bei anschließenden Protesten starben nach Angaben einer
Nichtregierungsorganisation rund 300 Menschen, die meisten von ihnen durch
Kugeln der Sicherheitskräfte. Nach UN-Angaben flohen Tausende Menschen vor der
Gewalt in die Nachbarländer, vor allem nach Malawi.
Gerichtsentscheid bestätigte Wahlsieg der Regierungspartei
Das oberste Gericht des Landes hat am 23. Dezember den umstrittenen Wahlsieg von Frelimo bestätigt. Demnach entfielen auf den Frelimo-Kandidaten Daniel Chapo gut 65 Prozent der Stimmen. Mondlane gewann rund 24 Prozent.
Der designierte Präsident Chapo soll am 15. Januar vereidigt werden. Er rief zum Gewaltverzicht auf und kündigte an, "der Präsident aller" Mosambikaner sein zu wollen.
In Mosambik leben rund 35 Millionen Menschen, von denen viele unter Armut und Misswirtschaft sowie den Auswirkungen des Klimawandels leiden. Die Partei Frelimo regiert seit 1975. Seit 1994 finden regelmäßige Wahlen in Mosambik statt.