Rücktritt von Justin Trudeau: Sein unrühmliches Ende
Sein außenpolitisches Auftreten hat lange von Justin Trudeaus innenpolitischen Problemen abgelenkt. Nun holen sie den Premier ein. Profitieren dürften die Konservativen.
Der charismatische kanadische Premierminister Justin Trudeau kündigte überraschend seinen Rücktritt an, nachdem er von vielen Kanadiern kritisiert wurde und seine Partei die Unterstützung verlor. Sein Rücktritt wurde durch einen Bruch mit seiner Finanzministerin Chrystia Freeland beschleunigt, die seine populistische Haushaltspolitik kritisierte. Trudeau, der für seine bunte Sockendiplomatie bekannt war, sah sich mit wachsender Unzufriedenheit über hohe Lebenshaltungskosten und wirtschaftliche Probleme konfrontiert. Sein Nachfolger könnte die Conservative Party anführen, die gute Chancen auf einen Sieg hat.
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Er war der Mann, der mit Sockendiplomatie das sonst so nüchterne Tagesgeschäft von Gipfeltreffen belebte: Kanadas Premier Justin Trudeau trug bei G7- oder G20-Treffen gern bunte Socken zu den üblichen dezenten Anzügen und wählte gern Motive, die zu den jeweiligen Anlässen passten. Auch deshalb galt Trudeau auf der internationalen Bühne als einer der charismatischsten Staatschefs.
Während Donald Trumps erster Amtszeit galt er vielen in Europa als der Vertreter des "guten" Amerikas. Optimismus war sein Programm, zusammengefasst in der Wendung sunny ways, einer sonnigen Art, Politik zu machen. Das versprach Trudeau den Kanadiern gern. Und so kommt sein Rücktritt als Parteichef und Premierminister, den er an diesem Montag angekündigt hat, für viele im Ausland überraschend. In seiner Heimat ist allerdings von der Strahlkraft des 53-Jährigen schon lange nicht mehr viel übrig.