Mit Mitte 40 war sie schon zum zweiten Mal Witwe geworden. Mag sein, dass sie deshalb entschied, keine weitere Ehe mehr einzugehen und sich lieber um ihr eigenes Leben zu kümmern. Und das hieß vor allem, sich beruflich einen Platz zu erobern. Den fand die Mutter zweier Jugendlicher kurz darauf in der Verlagsbranche, wo sie fortan beständig und erfolgreich agieren sollte. Literatur und Kunst hatten die Tochter aus reichem Elternhaus schon als Kind fasziniert, zudem war sie sehr sprachbegabt, hatte nach Auslandsaufenthalt und Studium als Journalistin debütiert. Aber dann begegnete sie dem Mann, den sie heiraten wollte, und stellte seiner Karriere zuliebe die eigenen Wünsche zurück. Dass er nebenher die eine oder andere Affäre hatte, ließ sie geschehen. Auch ihr Vater hatte ihre Mutter betrogen und die Familie verlassen, als sie elf Jahre alt war. Vielleicht gehörte dies zu ihrem Weltbild, und vielleicht war es auch gar nicht so wichtig für sie, weil sie ihren ersten Mann wirklich liebte und wusste, dass er sie gleichwohl an seiner Seite brauchte. Noch viele Jahrzehnte nach ihrer beider Tod begaben sich Autoren und Filmemacher auf die Spuren des Paares und konnten doch nur spekulieren, was für eine Persönlichkeit diese Frau wohl gewesen war, die alle Prüfungen des Lebens mit so viel Mut und Anmut gemeistert hatte. An ihrem Grab brachte es ein Redner so auf den Punkt: "Sie erteilte uns eine Lektion darin, wie man Dinge richtig macht." Wer war’s?
Sir Van Morrison, geb. 1945 als George Ivan Morrison in Belfast, ist Komponist, Singer-Songwriter und eine nach wie vor sehr aktive Musikerlegende. 2015 erhob ihn die Queen in den Adelsstand. Berühmt wurde er Mitte der Sechziger mit der Band Them und startete dann seine Solo-Karriere. Seit Astral Weeks (1968) und Moondance (1970) bringt er kontinuierlich neue Studio-Werke heraus, zuletzt 2022 mit What’s It Gonna Take. In Belfast kann man auf dem Trail Mystic of the East seine musikalischen Spuren erkunden