Beitrag von Finja Carolin Kütz

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Transformation, innovation, sustainable business build; Non-Executive Board Member, Advisory

#Bauwende, was ist das eigentlich?     In der Bauwende geht es darum, die Bau- und Wohnwirtschaft so weiterzuentwickeln, dass sie 1/ weniger CO2 emittiert (aktuell ~40% der gesamten Emissionen) 2/ weniger Müll produziert (aktuell über 50% des Abfallaufkommens) 3/ bezahlbaren Wohnraum für alle ermöglicht (es fehlen z.B. ca. 1 Mio. Sozialwohnungen in Deutschland) und 4/ weniger Flächen versiegelt (aktuell über 30ha pro Tag in Deutschland)   Geht das und sehen wir da Veränderungen? Vergangene Woche in der Aufsichtsratssitzung der currily AG haben wir die Dynamik im Immobilienmarkt diskutiert. Studien wie vom IfW https://lnkd.in/d864KVqJ zeigen, dass energetisch unsanierte Gebäude zu deutliche niedrigeren Preise verkauft oder vermietet werden. Und zunehmend sind solche Gebäude einfach gar nicht mehr verkäuflich. Sie werden zu „stranded assets“.   Wenn ich mit Risiko Managern verschiedener Banken spreche, erwarten sie dass wir immer mehr solche „stranded assets“ sehen werden. Im Grunde haben wir sie jetzt schon – nur wenn die Gebäude nicht neu vermietet oder verkauft werden sollen, fällt es nicht auf. Das ist ein Risiko für die Besitzer und die Finanzierer.   Wichtig ist, diesen Immobilien ein zweites Leben zu geben. Und das haben wir gestern in der Aufsichtsratssitzung diskutiert: wie durch energetische Sanierung, Umwandlung von Büro- in Wohnraum und die Einführung von Solar-Mieterstrom die Immobilien wieder nutzbar und verkäuflich werden. Damit wird viel graue Emission „erhalten“, statt bei Abriss und Neubau Neuemissionen und großen Mengen an Abfall zu generieren. Zudem werden die Verbrauchsemissionen gesenkt. Wenn man die Immobilien aufstocken kann, schaffen wir auch mehr Wohnraum ohne weitere Versiegelung.   Die Currily kann mit ihren Töchtern und Partnern die gesamte Wertschöpfungskette von Sanierung, Umbau und Mieterstrom abdecken und somit einen soliden Beitrag zur Bauwende leisten. Noch geschieht das nicht mit allen Gebäuden, doch zunehmend mehr.       Ich finde es ermutigend zu sehen, dass Ökonomie und Ökologie nicht nur keine Gegensätze mehr sind, sondern wir anfangen zu sehen, wie ökonomischer Erfolg ohne wichtige ökologische Schritte nicht mehr funktioniert. Der erste Schritt ist Sanierung statt Abriss/Neubau. Der zweite wird sein, wie diese Sanierung aussieht, also welche Materialien verwendet werden. Da gibt es viele spannende Start-ups, einige davon kürzlich von CIRCULAZE by CURAZE ausgezeichnet.   Das ist ein Schritt hin zur Bauwende. Es ist noch viel zu tun, aber es tut sich was und diese Dynamik wird noch stärker werden.

ifw-kiel.de

Natascha Zeljko

Co-Founder & Executive Partner at CIRCULAZE by CURAZE // Co-Founder F10 Fe:maleOneZero

5 Tage

Sehr spannende und valide Punkte, liebe Finja Carolin Kütz! Und eins der Themengebiete, auf die wir uns noch stärker fokussieren werden 2025. 🤞💚

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