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PR & Kommunikation | Reserveoffizierin | Hamburg/Köln

Ein Kompromiss ist kein Konsens! Warum sprachliche Präzision einen Unterschied zwischen Erfolg und Frustration ausmachen kann.   "Ja super, dann haben wir ja einen Konsens!" Der Satz fiel gestern in privatem Kontext. Dem voraus ging eine zähe Diskussion um eine gemeinsam zu fällende Entscheidung, niemand wollte so richtig Zugeständnisse machen, geschweige denn auf andere zugehen. Wer's nicht kennt: Die "schönsten" Seiten eines Vereinslebens.   Das Ergebnis war eines, mit dem alle nur so semi-glücklich waren, jeder auf etwas verzichtete und am Ende niemand so richtig zufrieden war. Das ist kein #Konsens. Das ist ein #Kompromiss.   Mal abgesehen davon, dass mir solche sprachlichen Ungenauigkeiten wirklich auf den Keks gehen, macht es auch inhaltlich einen riesigen Unterschied. Klare und eindeutige Kommunikation heißt nämlich auch: sprachliche Präzision.   Die bewusste Wahl zwischen Konsens und Kompromiss kann am Ende den Unterschied zwischen Erfolg und Frustration ausmachen:   🟢 Gruppenharmonie: Ein Konsens stärkt den Zusammenhalt, weil jeder gehört wird. Ein Kompromiss kann zu Spannungen führen, wenn einige sich benachteiligt fühlen.   🟢 Tragfähigkeit: Konsens-Entscheidungen sind langfristig stabiler, während Kompromisse später oft wiederverhandelt werden müssen.   🟢 Effizienz vs. Zufriedenheit: Kompromisse sind schneller, Konsens bietet jedoch höhere Zufriedenheit und Akzeptanz.   🟢 Ergebnisqualität: Konsens führt oft zu besseren, durchdachten Lösungen. Kompromisse verwässern manchmal die besten Ideen.   🟢 Engagement: Konsens steigert das Engagement aller, Kompromiss kann dies reduzieren.   Bezeichne ich also einen (möglicherweise sogar faulen) Kompromiss als Konsens, suggeriere ich allen, die nicht am Entscheidungsprozess beteiligt waren, dass die gefällte Entscheidung von allen Beteiligten mitgetragen und unterstützt wird. Das wäre nicht nur ungenau, es wäre irreführend und böte umgehend Anlass für neue Konflikte.    #kommunikation #PR #konflikt #entscheidungsfindung #entscheidung #sprache

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Antonia Jennewein

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5 Monate

Mal Abseits der sprachlichen Präzision. Als Mediatorin hab ich ja ständig mit Kompromissen und Konsens zu zu tun. Konsens erkennt man daran, dass es für beide ein Win-Win ist und eben kein (fauler) Kompromiss. Einen Konsens erreicht man, wenn die Interessen aller mit der designierten Lösung bedient werden. Deswegen ist es so wichtig überhaupt erstmal auf die Interessenebene zu kommen, statt auf Positionen zu verharren. Die sind nämlich nicht vereinbar. Dieser Schritt braucht Offenheit. Ob im Verein, im Büro oder in der Familie… der Blick hinter die Positionen auf die Interessen bringt das Potenzial für einen Konsens.

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