Beitrag von Karriere-Kick Darmstadt/Südhessen

--- Auflösung zum BYOD-Quiz --- Gestern habe ich einen Post zu extrem hohen Anforderungen für #byod-Laptops gemacht, welchen Lernende ausgesetzt sind. Dieser Post erreichte über 6'200 Impressionen und erhielt über 50 Kommentare. Es scheint ein relevantes Thema zu sein. Nun: Es handelt sich um eine Lehrtochter, die ab August 2024 als Detailfachhandelsassistentin ihre #EFZ-Lehre antreten darf. Darauf aufmerksam wurde ich, weil wir bei Wir lernen weiter viele Lehrlinge ausstatten, die selbst zu wenig Geld haben, um solche Geräte zu beschaffen. In meinen Augen hat es nichts mit fairer Bildungspolitik zu tun, wenn erste Hürden bereits vor Lehrantritt entstehen - nur durch die Beschaffungsnotwendigkeit eines Gerätes mit Features, die dann gar nicht notwendig sind. Ich will Euch aber auch ein gutes Beispiel zeigen anhand der BWZ Berufs- und Weiterbildungszentrum Lyss. Eine vorbildliche Abstaffelung nach Berufsbildern, die in der Erstellung wohl nur wenig länger gedauert hat, als das negative Beispiel - dessen Schule ich explizit nicht blossstellen möchte. Auf eine Antwort dieser Schule warte ich übrigens auch schon längere Zeit. Ich appelliere an alle Berufsschulen, die Anforderungen realitätsnahe zu gestalten. Ein #touchscreen ist an vielen Schulen immer noch ein Ausschlusskriterium für bestehende Geräte. In den seltensten Fällen bezahlt der Betrieb eine Neubeschaffung. Dies hat massive Folgen für die Familien. Wir können nur Mails mit Empfehlungen verfassen. Aber wenn nur ein Prozent der Leserinnen und Leser handelt, können wir viel bewirken – für die über 700'000 armutsbetroffenen Personen in der Schweiz, darunter viele Lehrlings-Familien. Danke, dass auch Ihr mit Taten statt Worten handelt! 💕 PS: Taggt doch Mitarbeitende/Entscheidungstragende von Berufsschulen und andere Bildungsverantwortliche hier rein. Mehr Reichweite hilft zu mehr Awareness. Dieser Post dient nicht der Selbstverherrlichung, sondern soll Bewusstsein schaffen, dass jetzt gehandelt werden muss. Alleine mit unserem Herzblut schaffen wir es nicht.

Ein Lehrer aus Schleswig-Holstein erklärte mir gerade in eigenen Worten, wie man sich Digitalisierung für seinen Berufsalltag so vorstellt. Konkret am Beispiel „Modul Fehlzeiten“, das in dieser Form in eine so genannte freiwillige Erprobungsphase starten soll. Der Flow geht so: ▶ Man meldet sich mit Username und Passwort (Passwortmanager sind offiziell verboten btw) plus 2-Faktor-Authentifizierung (z.B. über das private Smartphone) am Landesnetz-Account an. ▶ Man hat nun Zugriff auf den eigenen Account und freigeschaltete Module. ▶ Man startet das Modul, um Fehlzeiten zu erfassen. Dazu muss man sich mit separaten Userdaten erneut authentifizieren (Passwortmanager wie gesagt verboten). ▶ Man hat nun Zugriff auf eine Liste mit den eigenen, zugeordneten Schüler:innen. ▶ Man erfasst Fehlzeiten. Ende. Und: Das passiert wohlgemerkt zu jeder Stunde, die in der Schulwelt aus 45 Minuten besteht. Do the math. So weit, so (hoffentlich lediglich) Test-MVP. Zwei (wohl gar nicht mal so seltene) Use Cases wurden dabei offenbar gar nicht berücksichtigt: 1️⃣ Eltern melden ihr Kind erst nach Unterrichtsbeginn krank. Der komplette Workflow also noch mal von vorn. 2️⃣ Im Vertretungsfall hat Lehrer:in nicht etwa Zugriff auf die Klasse, die er oder sie unterrichtet, sondern lediglich auf die „eigenen“ Schüler:innen. In dem Fall wird also? Ein Zettel geschrieben und weitergereicht. OK, es ist ein Testrun. Nichtsdestotrotz schimmert durch diesen Workflow eine Systemarchitektur, die nichts Gutes vermuten lässt: So praxisfern, unflexibel, theoretisch-verkopft würde ich kein noch so „Minimum“ eingestuftes "Viable Product" auf eine Usergruppe loslassen. Was genau soll hier verprobt werden? Geduld? Belastbarkeit? Frustrationspotential? Ist es wirklich so schwierig, mit einem realistischen und einfachen Flow für Akzeptanz eines neuen Features zu werben? Und wenn ja: Wie kann das sein (siehe Systemarchitektur, die ein sinnvolles MVP dann ja offensichtlich nicht zulässt)? Es wundert wenig, dass diejenigen, die abhängig von öffentlichen Systemen sind, nur noch müde lächeln, wenn über „Digitalisierung“ gesprochen wird. Warum bitte gibt es kein „Teacher Experience Design“? Diese Frage kann man übrigens auch für (Fach-)Ärzt:innen und viele andere Berufsgruppen stellen, an denen Lösungen fleißig vorbeigebaut werden. Dies betrifft übrigens außerordentlich viele Berufsgruppen, die zu Pandemie-Zeiten mit einer bis dahin selten verwendeten Eigenschaft ausgezeichnet wurden: Systemrelevanz. Also. Bitte.

Unsere Kinder benutzen zwar Computer, Handy & Co, trotzdem happerts oft an der IT Kompetenz. Warum? 🤔 Der ORF Artikel ( https://lnkd.in/dfQeDke4 ) geht auf mögliche Gründe ein. Neben einem engagierten Elternhaus, wo der Gebrauch digitaler Tools begleitet und angeleitet wird, braucht es auch mehr Integration digitaler Medien und Werkzeuge in den Schulunterricht: "Im Vergleich zur ICIL-Studie von 2013 (an der Österreich nicht teilgenommen hat, Anm.) hätten die Kompetenzen sogar tendenziell abgenommen. Oftmals würden Fähigkeiten wie etwa Powerpoint-Präsentationen oder Internetrecherche von den Schülerinnen und Schülern erwartet, ohne ihnen davor den richtigen Umgang damit beizubringen. Ein Hebel zur Verbesserung wäre für Hastedt die Aus- und Fortbildung des Lehrpersonals, das diese Themen wirklich gut unterrichten können müsse. Ein Problem sei in vielen Ländern außerdem, dass die digitalen Kompetenzen in den Lehrplänen vorkommen, aber nicht explizit abgeprüft würden. Das sei aber wichtig, damit die Schüler diese Inhalte auch wirklich lernen, so Hastedt." Ich erlebe das gerade auch bei meinem Sohn (10), der zwar einen - meiner Meinung nach - sehr guten IT Unterricht in der ersten Klasse Gymnasium besuchen darf, aber eben nur eine (!) Stunde in der Woche. Den Rest der Zeit bleibt der von der Schule bereitgestellte Laptop zuhause. Von einer Integration in alle Unterrichtsfächer oder gar fächerübergreifendem Unterricht noch keine Spur. Das ist zu wenig, liebes Schulsystem. Es bleibt die Hoffnung, dass hier noch massiv nachgelegt wird in den höheren Klassen... Gerade in Zeiten von Fakenews, Social Media Timetraps und Cyberkriminalität aber auch den unglaublichen neuen Möglichkeiten von KI ist es entscheidend für junge Menschen, diese Technologien kennen und richtig nutzen zu lernen. Das Internet geht nicht mehr weg. Sagt es den Eltern und sagt es den Schulen. Mit dem Cybersecurity Quiz durften wir ein Angebot zum Thema beisteuern. Für Schüler:innen, Lehrer:innen, Eltern und alle Interessierten zum kostenlosen Download: 👉 https://lnkd.in/duiz79wz

Neulich hab ich im Netz nen Post von einem ca. 45-Jährigen gesehen: "Wir sind die Generation, die Ihren Eltern bei PC-Problemen half - und nun die Generation, die auch den Kindern bei PC-Problemen helfen muss." Ich dachte das war nur als Scherz gemeint - aber scheinbar ist da doch mehr dran als gedacht: https://lnkd.in/evb6QQtc Das ist sehr schade: Einerseits leben wir im Zeitalter der Digitalisierung. Laptop, Smartphone, Google Maps, MS Office & Co. sind alltägliche Werkzeuge wie z.B. Mixer, Staubsauger und TV geworden. Und in der Wirtschaft zeigt sich, das nicht-digitalisierende Unternehmen es schwerer haben. Und andererseits schwindet das Interesse an IT bzw. MINT allgemein, obwohl gerade dort beste Berufsaussichten sind. Das nicht jeder Programmierer werden will ist verständlich, dass nun aber auch Basiskompetenzen schwinden ist für mich nicht nachvollziehbar. Mir fehlen leider gerade gute Ideen, wie sich dies sinnvoll lösen lässt. Vielleicht müsste man Insta, Tik Tok etc. von Touch & Swipe-Bedienung einfach auf Linux-Terminal umstellen, um die IT-Kompetenz wieder zu fördern? 😂 #digitalisierung #bildung

Nur weil eine Schule mit Tablets ausgestattet ist, heißt das nicht, dass dadurch der Unterricht hervorragend wird. Henning Beck erklärt: "Nicht die Technik entscheidet über den Erfolg der Digitalisierung. Sondern wie klug wir sind, neue Technik einzusetzen." Man fokussiere sich fälschlicherweise in der Bildung auf die Technik selbst. Nötig sei hingegen, dass man sich vorab über Einsatzmöglichkeiten Gedanken mache und dann die passende Technik dafür aussuche. 💡 Was denken Sie: Wie gelingt Digitalisierung in der Bildung? Diskutieren Sie mit.

Der einseitige Artikel zeigt die Angst und Verunsicherung im Schulsystem im Kontext von Digitalität. Es ist höchste Zeit, dass Schule sich eingesteht: Wir haben es bisher verpasst, mit den Zukunftstechnologien und ihren Anwendungen klar zu kommen. Und wir fallen mit jedem Tag weiter zurück. Dieses Eingeständnis ist der erste Schritt, der eine proaktive Auseinandersetzung mit diesen Technologien möglich macht: WIR haben ein Problem – und deswegen haben es die Lernenden. Der Graben zwischen Schule und dem Rest der Welt wird grösser – und durch Smartphone-Verbote im Lernkontext (!) wird er nicht zugeschüttet sondern breiter und tiefer. Brücken brechen immer häufiger ab. Es gibt noch zu wenig Protagonist:innen innnerhalb des Schulsytems, die kompetent und deshalb entspannt auf diese Technologien zu- und mit ihnen umgehen können, die einen professionellen Umgang mit ihnen pflegen können. Innerhalb von Schule, die vom eigenen Anspruch her junge Menschen auf ein Leben in deren (!) Zukunft vorbereitet, herrscht tiefe Verunsicherung bei allem, was mit Digitalen Technologien zu tun hat. Deshalb nimmt man jungen Leuten das Smartphone weg. Das System hat noch keine Strategie bei der Frage, wie ein nützlicher Umgang mit diesen Kulturwerkzeugen aussieht und wie der gelingt. Deshalb greift es zu Kontrolle, Regulierung und Verbot. Diese drei treten auf den Plan, wenn auf der kulturellen Ebene die Verunsicherung zu gross wird. Nächste Schritte: 1. Den Umgang mit digitalen Technologien dringend & schnell zu einem priorisierten Thema von Schulentwicklung machen. Die Antwort auf den um sich greifenden Verbotsreflex muss Aufklärung sein und Befähigung – und zwar auf Seiten der Schule und ihrer Mitarbeitenden. Dabei ist klar: Es geht nicht um eine Integration des Digitalen in die Schule - sondern umgekehrt! 2. Das Smartphone und seine Geschwister als das begreifen was sie sind und den Umgang mit ihnen LERNEN - und zwar dort, wo Kinder und Jugendliche ihre LERNZEIT verbringen: in der Schule. 3. Projekte lancieren, die in den Arbeitsalltag von Lehrenden hineinwirken und ihn entsprechend weiterentwickeln, denn die Funktionen & Aufgaben von Lehrpersonen haben sich durch Digitale Technologien & Anwendungen schon heute fundamental verändert. Es ist jetzt an der Zeit, die radikalen Veränderungen wahrzunehmen sie zu benennen und darauf zu reagieren mit entsprechenden Weiterbildungs-Aktivitäten und einem neuen Design von Schule – und zwar in ihrem Kerngeschäft. So schnell wie möglich. Was auf diesem Weg nicht hilft, sind tendenziöse journalistische Produkte, die Verbotslösungen unreflektiert durchreichen. Wir sind es Kindern und Jugendlichen schuldig, dass wir endlich uns selbst als ihre Bezugspersonen kompetent machen in einem Bereich, der unser Leben heute und in Zukunft völlig auf den Kopf stellt und der von uns fordert, dass wir uns als Gesellschaft neu erfinden. Wann begreifen wir das endlich? https://lnkd.in/erDYU5D7

Danke Für diesen Beitrag Henning Beck: "Ich kann den besten Unterricht der Welt mit einer Schiefertafel machen. Und den schlechtesten mit einem Tablet." WORD! "Sehr kurzer Schnellcheck einiger Top-Länder im PISA-Ranking: Japan - Smartphones verboten Korea - Smartphones verboten Singapur - Smartphones nicht generell verboten (aber die meisten Schulen tun es) China - Smartphones verboten Finnland - Smartphones ab Ende des Jahres verboten Irland - Verbot in Planung Kurzer Artikel hierzu: https://lnkd.in/eGxkhFfm Ich sage nicht, dass man keine digitalen Medien einsetzen sollte. Sondern, dass es keine privaten Smartphones braucht. Und dass man digitale Unterrichtseinheiten so konzipieren muss, dass sie kognitive Vorteile bringen. Man muss von der Unterrichtsaufgabe denken. Manchmal ist dann ein digitaler Ansatz am besten. Manchmal eine Schiefertafel."

Wenn wir über die Digitalisierung im Bildungsbereich sprechen, gibt es einen wichtigen Aspekt, den wir nicht aus den Augen verlieren dürfen: das richtige Verhältnis zwischen modernen Technologien und bewährten Lehrmethoden. Die Technik ist zwar wichtig, doch sollten wir nicht vergessen, dass traditionelle Ansätze nach wie vor wertvoll sind. Wir sollten darauf achten, dass wir Technologie gezielt und dosiert einsetzen, um die Lernziele zu unterstützen, ohne die Schüler abzulenken. Häufig sehen wir, dass Schüler durch die ständige Präsenz digitaler Medien schnell abgelenkt werden. Solche Ablenkungen können den Lernprozess stören und die Qualität des Unterrichts beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, auf erprobte Methoden zu setzen und Technologien nur dort einzusetzen, wo sie tatsächlich einen Mehrwert bieten, ohne das Lernen zu überlagern. Die richtige Balance zwischen bewährten Methoden und moderner Technik kann dazu beitragen, dass unsere Bildungsansätze sowohl effektiver als auch nachhaltiger werden. Lassen Sie uns darüber nachdenken, wie wir diese Balance in unseren Schulen und Bildungseinrichtungen besser umsetzen können. Ich sehe leider immer wieder, dass junge Menschen sich nicht wirklich auf ein Thema fokussieren können, da ihre Aufmerksamkeitsspanne recht kurz ist. #Bildung #Digitalisierung #Lernmethoden #Technologie

Grundsätzlich ein guter Gedankenansatz. Allerdings… Handys im Unterricht sind eine Ablenkung. Da gehe ich zu 100% mit. Dass man aber durch Tablets (meinetwegen mit E-Ink und mit gesperrtem WLAN) signifikant die Zahl der Bücher reduzieren kann die man durch die Gegend schleppen muss finde ich ein klares Plus für die Technologie. Wir müssen meiner Ansicht nach den Unterricht zeitgemäß und interessant gestalten. Dazu gehört, dass man bei Wikipedia nachschauen kann, oder sich zum Beispiel die genialen Videos von Daniel Jung gemeinsam anschaut. Technologie im Allgemeinen sollte nicht aus den Schulen verbannt werden, denn Kinder lernen sonst nicht, vernünftig damit umzugehen. Anders als in unserer Schulzeit sind sie heutzutage jeden Tag der Technologie ausgesetzt. Daheim, unterwegs und bei Freunden. Die Schulen und Lehrer sind in der Verantwortung gemeinsam mit den Eltern ein gangbares Konzept zu finden. Jammer finde ich nur dann akzeptabel, wenn sie zum Beispiel bei Amok Alarm sofort automatisch deaktiviert werden können. Das funktioniert bei den meisten solcher Geräte jedoch nicht. Meine These: Wie wäre es, wenn wir, statt unsere Kinder mit den Handys alleine zu lassen, Zeit investieren um ihnen verantwortungsvollen Umgang beizubringen?