Die Vereinigten Staaten von Amerika haben gewählt: Donald Trump hat sich knapp gegen Kamala Harris durchgesetzt und wird der 47. Präsident der USA. Trotz guter transatlantischer Beziehungen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten ist diese Wahl auch ein (sehr lauter) Weckruf. Die EU muss resilienter und unabhängiger werden statt sich auf den langjährigen Partner auf der anderen Seite des großen Teichs zu verlassen. Republikaner Donald Trump ist unberechenbar. So hat er bereits angedeutet die finanzielle Hilfe für die Ukraine einzustellen oder auch neue Zölle auf Importe aus Europa einzuführen. Es steht nicht nur die europäische Wettbewerbsfähigkeit auf dem Spiel, sondern im schlimmsten Fall auch unsere Sicherheit. Die Zusammenarbeit der 27 Mitgliedsstaaten ist nun mehr gefragt denn je. Nur gemeinsam können wir Trumps Politik in den nächsten vier Jahren entgegenwirken, um unsere Europäische Union auf allen Ebenen zu stärken und zu schützen. Ich bin Anfang September im Rahmen meines Vorsitzes der Hanns-Seidel-Stiftung zusammen mit bayerischen Journalisten nach Washington gereist, um wichtige Einblicke in die aktuelle und zukünftige amerikanische Politik zu erhalten. Diese Erkenntnisse werde ich bei meiner Arbeit im Europäischen Parlament einbringen, um Europa voranzubringen und die EU-US Beziehungen zu stabilisieren.
Es ist nun allerhöchste Zeit, der “Zeitenwende” endlich Taten folgen zu lassen. Europa muss in der Lage sein, sich eigenständig zu verteidigen – militärisch und wirtschaftlich. Es reicht nicht mehr, bloß Lippenbekenntnisse abzugeben, bis das Thema in Talkshows von ARD und ZDF zu Tode diskutiert ist und am Ende doch nichts passiert. Auch die ausufernde Ausgabenpolitik der EU muss ein Ende finden. Leider haben wir jedoch den falschen Kanzler und die falsche EU-Kommissionspräsidentin für diesen Kurswechsel. Sie wird vermutlich lediglich noch mehr Berater engagieren, und der Kanzler scheint ohnehin kaum etwas im Gedächtnis zu behalten.
Ich mag das Wort "Resilienz" immer weniger. "Widerstandsfähigkeit" gefällt mir besser... nur Unabhängigkeit von den USA werden wir in diesem Leben wohl nicht mehr verwirklichen können. Und ich weiß auch nicht, ob das wirklich gut für uns ist.
Ich gebe Ihnen zum Theme Resilienz, Unabhängigkeit und Zusammenhalt innerhalb der EU absolut recht. Allerdings war der Wahlsieg von DT dramatischerweise nicht knapp, Stichwort Popular Vote.
Wann hören wir endlich auf, die USA als alleinigen Heilsbringer zu sehen?
Wird die EU gefragt auf dem Weg zu einem Ukraine-Deal?
Knapp? 🙂
Herr Markus Ferber, MdEP das Aussenpolitische wird mit Sicherheit diplomatischer gelöst. Herrensache. 👍🏼
Hauptgeschäftsführer / Rechtsanwalt - privat
2 MonateEs wird jetzt darum gehen, dass in der EU der wirtschafts- und industriepolitische Kurs komplett geändert wird. Wir Europäer müssen unsere heimischen Betriebe jetzt maximal im internationalen Wettbewerb stärken. Bedeutet Regulierungen brutalstmöglich rückabwickeln. Ich denke da z.B. an die Taxonomie oder die Sorgfaltsrichtenrichtlinie aber auch viele kleinteiligere Regulierungen. Das EU-Beihilferecht wird im Rahmen des Green Deals völlig umgeschrieben werden müssen. Dies alles muss nun mit Geschwindigkeit von der neuen Kommission angepackt werden. Inzwischen scheint auch die amtietende Bundesregierung bereit, in der EU für Bürokratieabbau einzutreten. Leider hatten die Streitigkeiten der Ampel oft zur Folge, dass sich Deutschland im Ministerrat enthalten hat. Dies muss sich ändern, Deutschland sollte mit Frankreich, Polen, Italien und anderen Partnern ein Paket zur Stärkung des Industriestandortes Deutschland einfordern. Im EU-Parlament haben die Wähler die Zusammensetzung bei der Europawahl deutlich verändert, d.h. die Wirtschafts-, Handels- aber auch Migrationspolitik wird Priorität bekommen müssen. Der EVP haben die Wähler eine führende Rolle zugewiesen.