Beitrag von Markus Rudolf

Profil von Markus Rudolf anzeigen, Grafik

Professor | Former Dean | WHU – Otto Beisheim School of Management

Heute war ich in der Sendung „Phoenix vor Ort“ beim Fernsehsender Phoenix (von ARD und ZDF) zu Gast, um über die aktuelle Sitzung des Stabilitätsrates und die #Schuldenbremse zu sprechen. Im Gespräch habe ich zwei zentrale Punkte betont: Die Rolle der Schuldenbremse und ihre verfassungsrechtlichen Grundlagen Die Schuldenbremse ist fest in unserer Verfassung verankert. Eine Änderung wäre nur mit einer Zweidrittelmehrheit möglich. In Deutschland können wir uns nicht wie die USA auf unbegrenzte Verschuldung stützen, da der US-Dollar eine globale Reservewährung ist, die durch die Gläubiger nicht so einfach ersetzt werden kann. Beim Euro ist das nicht so stark ausgeprägt der Fall. Investitionen und wirtschaftliche Dynamik Staatliche Investitionen in Infrastruktur oder Bildung schließen zwar kurzfristig Konsumlücken, können jedoch langfristig auch private Initiative und wirtschaftliche Entwicklung verdrängen. Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff haben im Jahr 2010 eine viel zitierte Studie veröffentlicht. Demnach wären Länder mit einer Staatsverschuldung von mehr als 90 % des BIP deutlich wachstumsärmer als Länder mit einem niedrigeren Schuldenstand. Zwar wurden die Ergebnisse dieser Studie in dieser plakativen Form zwischenzeitlich widerlegt, dennoch ist die Abwägung entscheidend: Welche Ausgaben sind notwendig, um unsere aktuelle wirtschaftliche Situation zu verbessern, ohne dabei auf lange Sicht die Bürden für die zukünftige Generation über Gebühr zu erhöhen. Das Thema bleibt komplex und vielschichtig, ohne klare richtig / falsch Antwort. Die Balance zwischen Handlungsfähigkeit und Investitionen wird in den kommenden Monaten entscheidend sein. Auf keinen Fall darf man an das Thema Schuldenbremse dogmatisch herangehen. https://lnkd.in/e-EZ5t64 #Interview #Germany #Stabilitätsrat #Staatsverschuldung

Winfried Hartwig

im Vorruhestand, ab 08'2022 Rentner 😁🌴

3 Wochen

Warum musste eigentlich die Ampelregierung innerhalb einer Legislaturperiode von 2021 bis 2025 die Schuldenquote von 69% wieder auf 60% reduzieren, was den Bundeshaushalt um 100Mrd pro Jahr vergrößert hätte und mehr Investitionen ermöglicht hätte, was nicht dazu geführt hätte, dass der Sparkurs die Wirtschaft abwürgt, wenn man anstatt dem Pfad zu 60% lediglich die Schuldenquote um 0,5% pro Jahr reduziert hätte. ***... siehe... BIP in Mrd: 2024: 4.185,6*0,98 (*0,675=2.769) 4.185,6*0,98 (*0,60 =2.460) + 309 (!) 2023: 4 185,6 (*0,680=2.846) 4.185,6 (*0,648=2.666) +180 (!) 2022: 3.953,9 (*0,685=2.708) 3.953,9 (*0,661=2.614) + 92 (!) 2021: 3.676,5 (*0,690=2.637) =1.548,9 **** Die deutschen Staatsschulden steigen 2023 um 62 Milliarden Euro auf 2,62 Billionen Euro, Schuldenquote sinkt von 66,1 auf 63,7 Prozent

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Themen ansehen