Das Wohl der kleinen Schulkinder bleibt auf der Strecke Seit der Einschulung von Vierjährigen und einer verstärkten Integration aller Kinder in Regelklassen, ist die Situation für Lehrpersonen des Zyklus 1 (Kindergarten/ 1. und 2. Klasse) sehr schwierig geworden. Deshalb war die Forderung nach 150 Lehrpersonen-Stellenprozenten bei Klassen mit diesen kleinen, noch unselbständigen Kindern mehr als berechtigt. So würden beim Teamteaching (150% Anstellungen) weniger Fördermassnahmen wie zum Beispiel Heilpädagogik, Psychomotorik nötig. Diese Förderlehrpersonen, die stundenweise anwesend sind, kosten den Kanton/ die Gemeinden mehr; sie sind drei Lohnklassen höher eingestuft. Auch wenn die Kindergärtnerin zur Förderung eines Trisomie-21-Kindes zum Beispiel 6 Einzellektionen pro Woche zugesprochen erhält, welche eine Heilpädagogin gibt, ist die Entlastung bescheiden. Die meisten Bildungspolitiker/-innen waren immer der Meinung, dass möglichst wenige Lehrpersonen an einer Klasse unterrichten sollten. Denn dies wirkt sich erwiesenermassen positiv insbesondere auf die Kleinkinder aus. Auch würden für die Klassenlehrperson die vielen Absprachen und Koordinationsaufgaben mit diesen SOS-Lehrer/-innen, Heilpädagogen, etc. grösstenteils wegfallen. Da in den letzten Jahren in der Volksschule vor allem die Angebote für Minderheiten (Fremdsprachige, Migrantenkinder, leistungsschwache und verhaltensauffällige Kinder) ausgebaut wurden, sahen eine Mehrheit der Grossrätinnen und Grossräte eine Verbesserung der Situation mit 150 Lehrpersonen-Stellenprozenten für Klassen mit «Schulstartenden» als dringend nötig und stimmten diesem Vorstoss zu. Es ist nicht einsichtig und ärgerlich, dass die Bildungsdirektion diese vom Grossen Rat geforderte Verbesserungen nicht umsetzt, aber gleichzeitig die ausserschulische Kinderbetreuung in Tages-/ Ganztagesschulen in den Städten mit Millionen von Steuergeldern unterstützt. Bereits ab zehn Kinder wird eine zweite Betreuerperson angestellt, währenddem in einer Schulklasse bis 24 Vier- und Fünfjährige unterrichtet werden müssen. Die Ignoranz und die Macht der Bildungsdirektion ist grenzenlos: die vom Grossen Rat angenommenen Vorstösse werden nicht umgesetzt. Es ist zu hoffen, dass der Druck von Eltern und Lehrpersonen auf die Bildungsdirektion - zum Wohle unserer Kinder - seine Wirkung zeigen wird.
Beitrag von Sabina Geissbühler-Strupler
Relevantere Beiträge
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Viele Kindergärtner:innen stehen im Moment unter grossem Druck, weil sie mehrere Kinder in der Klasse haben, die ..grosse Mühe haben, sich in eine Gruppe einzufügen ..Anweisungen oder Anleitungen zu befolgen …mit den einfachsten Aufgaben überfordert sind ..eine geringe bis keine Selbstständigkeit haben …und deshalb ein Eins zu Eins brauchen und verweigern, wenn sie diese nicht bekommen. Neben Lehrpersonen, die alles versuchen, diese Lücken zu schliessen, springen oft Zivis oder Klassenassistenzen ein mit grossem Herz, viel Geduld, aber keiner sonderpädagogischen Ausbildung. Auf der anderen Seite kümmern sich Schulische Heilpädagoginnen, um diese Kinder, obwohl sie oftmals eigentlich wegen andern Kindern in der Klasse sind. Die zwar Hilfe bräuchten, aber weniger stören. Dieses Spannungsfeld macht auf lange Sicht ohnmächtig, lähmt und brennt aus. Es wird sich aber auch nicht so schnell ändern. Im Gegenteil. Daran können weder pseudo-deepe Kalendersprüche etwas ändern, noch die messianische Anpreisung der Förderklasse als Heiliger Gral der Regelschule und Wunderwaffe gegen die Herausforderungen der Inklusion. Es braucht agile Ressourcen, alternative Lernort und va eine Haltung die die Probleme aller Ernst nimmt. Die Sorgen und Ängste der Eltern und Kinder, sowie die Sorgen, Ängste und Gesundheit der Lehr- und Betreuungspersonen. So werden tragfähige Lösungen möglich. Im Dialog. Auf Augenhöhe und im Ernst nehmen der verschiedenen Sichtweisen und Standpunkte. Gelingt das nicht und Eltern sich zB gegen die IF, pädiatrische oder sonderschulische Abklärungen oder sonderpädagogische Massnahmen stellen, bleibt alles an den zwei „Schwächsten“ im System, bzw Schulzimmer hängen: Den Kindern und Lehrpersonen. Ein „Opfer“, das wir uns nicht leisten können. Und auch nicht dürfen.
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Im September 2024 startet die nächste Runde der Ausbildung zur Facherzieher*in für Integration. Ich möchte aus mehreren Gründen darauf hinweisen: In der Arbeit in der Kita oder an Schule habe ich Kolleg*innen stets als extrem wichtige Berufsgruppe für die Teilhabe von Kindern erlebt. Diese Art von Anerkennung benötigen wir viel mehr, wenn es um Bildung für ALLE geht. Außerdem brauchen wir mehr Menschen, die für Kinder mit erschwerten Teilhabechancen einstehen! Also bildet euch fort und macht einen Unterschied. https://lnkd.in/dmSuRWkB
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https://lnkd.in/ebtsDtDJ..., Alles hat zwei Seiten! München... Stellt bitte doch noch die Bruttolohnentwicklung, der im Fachgebiet Beschäftigen (Kinderpfleger; Erzieherinnen und Erzieher) seit 2002 bis 2020, und den Inflationsausgleich bis 2024 im Beitrag online! Klarheit hilft verstehen. Im Fachgebiet (zukünftig) Interessierte,... Beschäftigte finden sich sicherlich so als wertgeschätzt bezahlt erkannt, kommunziert an alle Seiten Klarheit!
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Die Umsetzung des Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter stellt v. a. dort, wo er an der Schnittstelle zwischen dem SGB VIII und den Schulgesetzen der Bundesländer gestaltet werden soll eine große Herausforderung, für die Systeme Jugendhilfe und Schule dar. Daher fokussiert dieses Positionspapier genau darauf und nimmt keinen Bezug auf Angebote der Kindertagesbetreuung (Horte), die als betriebserlaubnispflichtige Einrichtungen (§ 45 SGB VIII) bereits strukturell und fachlich die Standards der Kinder- und Jugendhilfe erfüllen und unter einer länderrechtlich geregelten Fachaufsicht stehen. Schule wird im Zuge des weiteren Ausbaus von Ganztagsangeboten nach dem Ganztagsförderungsgesetz (Ga-FöG) zu einem wichtigen Lebensort und Mittelpunkt für Kinder im Sozialraum. Dies stellt einen Paradigmenwechsel v. a. für das Schulsystem dar: junge Menschen und ihre Familien müssen in ihren Lebensbedingungen mit ihren individuellen Bedarfen und Wünschen gesehen und im System beteiligt werden. Die ganztägige Bildung und Betreuung am Ort Schule kann sich so zu einem bedeutsamen Sensor für sozialpolitische Handlungs- und Entscheidungsprozesse entwickeln. Das Positionspapier zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 des Bündnisses aus Fachverbänden der Kinder- und Jugendhilfe und der Diakonie Deutschland zu gelingenden Rahmenbedingungen vom März 2023 auf Grundlage der KMK-Empfehlung (vom 12.10.2023) wurde gemeinsam weiterentwickelt. Das Positionspapier kann unter https://lnkd.in/eRDZE9Rx heruntergeladen werden.
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👧👦 Verschafft #Nachhilfe Kindern aus wohlhabenden Familien einen Bildungsvorsprung oder ist sie ein Weg zu mehr #Bildungsgerechtigkeit? Eine aktuelle Studie unter 2000 Eltern schulpflichtiger Kinder zeigt: ▶️Rund zwei Drittel aller Eltern geben an, dass ihre Kinder im laufenden Schuljahr eine Form der Unterstützung beim Lernen erhalten haben. Am häufigsten helfen die Eltern oder andere Familienmitglieder. ▶️Etwa genauso viele Eltern denken, dass Nachhilfe vor allem Kindern aus wohlhabenden Familien einen Vorsprung verschafft. ▶️In etwas mehr als der Hälfte der Fälle kommt es durch kostenpflichtige Nachhilfe zu einer Verbesserung der Noten. ▶️Fast 90 Prozent der befragten Eltern ist der Ansicht, dass professionelle Nachhilfe allen Schulkindern, unabhängig von dem Einkommen der Eltern, zur Verfügung stehen sollte. 💚 Immer wieder zeigen Studien, dass die soziale Herkunft in Deutschland eng mit dem Bildungserfolg zusammenhängt. Mit unserem Projekt der #Kinderstuben ermöglichen wir vor allem Kindern aus Familien in herausgeforderter Lage, ihre Basiskompetenzen zu verbessern. Diese sind entscheidend für faire Bildungschancen und -erfolg.
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Es ist 2026❗Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ist da. Und nun❓ Ab dem Schuljahr 2026/27 haben alle Familien einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule. Das stellt vor allem die Kommunen vor große Herausforderungen. 🔜 Es fehlt aber an verlässlichen Informationen, wie viele Familien in welchen Stadtteilen den Rechtsanspruch wahrnehmen werden. 🔜 Niemand weiß, welche pädagogisch wertvollen Inhalte sich die Familien wünschen. 🔜 Völlig unklar, welche Zeiten während der Schulzeit und in den Ferien die Familien buchen werden. Diese und viele andere Fragen werden die Kommunen rechtzeitig VOR 2026 klären müssen, um verlässlich planen und Ganztagsbetreuung anbieten können. Unsere Studie zu "ZUKUNFT GANZTAG 2026" unterstützt Kommunen dabei, diese und viele weitere wichtige Antworten für die Bildungsplanung frühzeitig zu erhalten. Denn schon sehr bald ist es 2026❗ Weitere Informationen und wie wir Sie unterstützen, finden Sie hier ⬇ 🌐 https://lnkd.in/eXVSQYCQ
Die Zukunftsstudie Ganztag 2026
dito-ev.de
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„Kitas 2. Klasse? – Mehrfachbelastungen von Kitas mit Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien“ ist der Titel einer Studie des Instituts für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit | Rheinland-Pfalz (IBEB) im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Studie wird im Rahmen einer Online-Veranstaltung am 03.07.24 vorgestellt. Heute habe ich die Ankündigung erhalten. Hier geht es zur Anmeldung ➡ https://lnkd.in/efRZhArR In der Ausschreibung ist zu lesen: "[Die Studie] kommt zu dem Ergebnis, dass systematische Mehrfachbelastungen und Ressourcennachteile die Situation gerade in den Kitas prägen, die einen höheren Anteil von Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien betreuen. Gerade dort also, wo sich Herausforderungen mit Blick auf Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit ballen, stehen hierfür vergleichsweise schlechtere Rahmenbedingungen zur Verfügung." Ich finde es wichtig, dass diese Aspekte wissenschaftlich untersucht und beschrieben werden. Auf die genauen Ergebnisse bin ich sehr gespannt.
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Leerstelle im Bildungsbericht 2024? In der letzten Woche erschien zum zehnten Mal der von Bund und Ländern geförderte Bericht „Bildung in Deutschland“. Auf rund 400 Seiten legen die Autorinnen und Autoren, sämtlich renommierte Bildungsforscherinnen und -forscher, ihrem Anspruch nach „eine umfassende empirische Bestandsaufnahme für das deutsche Bildungswesen“ vor. Das Themenspektrum reicht von der frühen zur beruflichen Bildung, von ökonomischen und strukturellen Rahmenbedingungen bis zu den Ergebnissen nationaler und internationaler Leistungsmessungen. Auch außerschulische Lernorte wie Vereine, Musikschulen und die Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit werden in einem kurzen Abschnitt thematisiert. Hier tut sich aus meiner Sicht aber eine Leerstelle auf: Warum werden die individuellen Leistungen, die im Rahmen der Jugendhilfe erbracht werden, um jungen Menschen eine Teilhabe an Bildung zu ermöglichen, nicht erwähnt? Zahlreiche Hilfen zur Erziehung (§ 27 SGB VIII) und auch die Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche mit (drohender) seelischer Behinderung (§ 35 a), über die Lerntherapien finanziert werden können, verfolgen genau dieses Ziel. Sicher kann man argumentieren, dass dieser Bereich im Gesamt des deutschen Bildungssystems mit seinen fast 18 Millionen Bildungsbeteiligten und einem Budget von mehr als 250 Mrd. Euro untergeordnete Bedeutung hat. Meiner Meinung nach würde er aber zu einem runden Gesamtbild dazu gehören. Was meinen Sie? (Übrigens: Auch der Nachhilfe-Bereich wird im Bildungsbericht praktisch nicht thematisiert. Drei Erwähnungen dieses Themas bleiben Randnotizen.)
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Interessanter Artikel über Chancen und Grenzen der integrativen Schule. Unbestritten ist wohl, dass es Kinder und Jugendliche gibt, für welche die #Sonderschule die beste Lösung ist, wenn in der Regelschule die optimale Unterstützung nicht mehr gewährleistet ist. Was die #Regelschule leisten kann, hängt von den Ressourcen ab. Integrative Schulung als kostengünstige Alternative zur Sonderschulung scheint nicht zu funktionieren. Das FDP-Projekt, das #Förderklassen für Kinder einführen will, welche den Regelunterricht stören, wirft Fragen auf. Es wird ausser Acht gelassen, dass die Schüler und Schülerinnen dieser Förderklassen keine homogene Gruppe sind. Sie haben absolut unterschiedliche Unterstützungsbedürfnisse. Wie in solch einer Förderklasse fokussiertes Lernen möglich sein soll, wird nicht beantwortet. Im Gegensatz dazu sind Sonderschulen auf ihre Zielgruppe hochspezialisiert und können ihre Schüler und Schülerinnen adäquat unterstützen. Islam Alijaj Yasmine Bourgeois-Strasser
Die integrative Schule ist unter Druck. Ein Streitgespräch per E-Mail.
nzz.ch
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Frage an die #PädagogINNEN in meinem Netzwerk zum sog. „Offenburger Modell“ für Kitas Der Fachkräftemangel macht vielerorts Ganztagsbetreuung unmöglich. Die Stadt Offenburg hat für 3- bis 6-Jährige das "Offenburger Modell" entwickelt, und das wird jetzt von anderen Städten nachgemacht. So funktioniert das Offenburger Modell an einem konkreten Beispiel: 7:30-13:30 Uhr Normale Kita-Zeit mit Fachkräften, top Pädagogik, und qualitativ hochwertiger Betreuung. Das bedeutet bessere Bildungs- und Erziehungsqualität durch stabile Beziehungen, einen guten Fachkräfte-Kind-Schlüssel und ausreichend Zeit für individuelle Arbeit mit den Kindern. 13:30 Uhr Fachkräfte gehen nach Hause. Jetzt kommt das neue Team der Spielzeitbetreuer (ohne Päd. Ausbildung) vom Malteser Hilfsdienst und übernimmt für zwei Stunden die Aufsicht. 13:30-15:30 Uhr Spiel- und Betreuungszeit z.B mit den Maltesern Hilfsdienst, die keine Fachkräfte sein müssen, aber persönlich und fachlich geeignet sind. Sie nennen sich Spielzeitbetreuer. Das Positive aus meiner Sicht: - Eltern können sich auf verlässliche Betreuungszeiten verlassen. - Erzieher*innen können sich wieder auf wertvolle pädagogische Arbeit konzentrieren und haben bessere Möglichkeiten, Familie und Beruf zu vereinbaren. Herausforderungen aus meiner Sicht: - Kaum Vernetzung zwischen beiden Teams. - Kinder müssen sich auf zwei unterschiedliche Situationen einstellen. - Kinder im Alter von 3-4 Jahren brauchen andere Betreuung als 5-6-Jährige. - Wie wird der Kinderschutz gewährleistet? - Bindungsorientierung kann schwierig sein. - Eltern haben unterschiedliche Ansprechpartner weil 2 Träger verantwortlich sind. Ich bin skeptisch, ob das die Lösung ist. Was denkt ihr, liebe Pädagogen? Könntet ihr euch mit diesem Konzept wohlfühlen? Wie wirkt sich das auf die Kinder aus? Ist es euch als Eltern egal wie die Kinder betreut werden, Hauptsache es wird betreut? Teilt gern eure Sicht in den Kommentaren, ich bin gespannt was ihr sagt 🤩 ⬇️ #Kindergarten #Erziehung #Betreuung #Bildung #FamilieundBeruf #Pädagogik
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