BeckaBeck: Mit Liebe zum Detail entsteht etwas Besonderes!
Hier gehts zum Interview mit Heinrich.
Tradition im Bäckerhandwerk
Die Lebensmittelindustrie erschafft die perfekten Brötchen, sie sehen immer gleich aus, sie schmecken stets gleich, und wenn etwas doch einmal abweichen sollte, dann handelt es sich um einen Produktionsfehler und das Produkt wird entsprechend beseitigt. Dies stellt sich bei näherer Betrachtung aber nicht nur als unnötige Lebensmittelverschwendung heraus, sondern zeigt auch, dass die einst hochwertigen Bäckereiprodukte immer mehr zur geschmackslosen Standardkost verkommen. Ganz anders geht es in der Traditionsbäckerei BeckaBeck zu, in der die Waren immer noch selbst hergestellt werden, mit regionalen Rohstoffen von der Schwäbischen Alb und der Zeit, die ein gutes Brot auch benötigt.
Mit Tradition im Markt bestehen bleiben
Auch Bäckereien stehen wie viele andere Branchen vor der enormen Herausforderung, sich gegen große Einkaufszentren, billige Discounter und Onlineshops behaupten zu müssen. Der Druck, immer schneller und günstiger Waren produzieren zu müssen, sorgt dadurch nicht nur für eine immer weiter sinkende Qualität der Produkte, sondern trägt auch einen großen Teil zum Sterben der Betriebe bei. Die Folge zeichnet sich nicht erst seit gestern ab: In den letzten 50 Jahren mussten mehrere 10.000 Bäckereien schließen! Ein Weg dem entgegenzutreten ist es, auf altbewährte Rezepte und Herstellungsmethoden zu vertrauen und damit eine weiterhin hohe Qualität zu garantieren.
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Was versteht man unter Tradition?
Der Begriff Tradition löst in jedem sofort etwas aus. Seien es bestimmte Bräuche, die von den eigenen Vorfahren übernommen wurden, eine spezielle Kultur, die fest in einer Gesellschaft verankert ist, religiöse Praktiken oder eben das Wissen und die Kunst, qualitativ hochwertige Produkte herzustellen. Neben dem Wissen um die genauen Abläufe bei der Herstellung wird auch vermittelt, welche Rohstoffe notwendig sind, um Geschmack und Qualität sicherzustellen. In der Industrie zählen meist nur der Preis und die Geschwindigkeit, das Produkt muss möglichst schnell produziert werden, um die Kosten zu minimieren und den Ertrag zu maximieren. Heinrich Beck hat uns dies im Interview am Beispiel des Dinkels veranschaulicht.
Traditioneller Dinkel und die Seele von Seelen
Als Heinrich Beck 1991 den Betrieb seines Vaters übernommen hatte, war der Dinkel bereits vielerorts verschwunden: zu langsam und zu viele Herausforderungen bei der Verarbeitung. Obwohl zu dieser Zeit von den meisten skeptisch gesehen, setzte man bei BeckaBeck das Vertrauen in den Dinkel und baute ihn auf der Schwäbisch Alb erneut an. Die Vorteile überwogen: ein frischeres Brot, da es durch den Dinkel mehr Wasser aufnehmen konnte, und ein ausgezeichneter Geschmack. Doch nicht nur dadurch konnte sich die Traditionsbäckerei der Konkurrenz behaupten. Wie sich das bei Seelen (dem Weizengebäck) von BeckaBeck gut erkennen lässt, hat jede einzelne davon eine ganz eigene Seele (sie unterscheiden sich). Das liegt daran, dass hinter jeder Seele ein Mensch mit einem eigenen Charakter steckt. Während der eine Mitarbeiter lieber kleine und dicke Seelen bevorzugt, mag sie der andere Mitarbeiter lieber länglicher und dünner, uns so wird aus einem Einheitsbrei ein wahres Unikat.
Die perfekte Balance zwischen Tradition und Aufbruch
Allerdings reicht es nicht, mit regionalen Rohstoffen in Handarbeit hochwertige Produkte zu produzieren. Dafür gibt es genügend Fälle, in denen der Standort oder ein unschönes Ambiente genügten, um eine Filiale in Deutschland den Garaus zu machen. Immer noch verschwinden jedes Jahr bis zu 4 % der Bäckerbetriebe in Deutschland. Wie aber fortbestehen, wenn Tradition in Herstellung und Geschmack nicht ausreichen? Hier ist es wichtig, am Altbewährten wie der Qualität festzuhalten und gleichzeitig mit der Zeit zu gehen. Für Bäckereibetriebe bedeutete das beispielsweise während der Coronazeit, in Onlineshops und in Automaten zur Selbstbedienung zu investieren. Aber auch ständig an neuen Ideen zu tüfteln und die Bereitschaft zu zeigen, Neues auszuprobieren und womöglich Fehler zu machen. Wie auch bei BeckaBeck an neuen Ideen getüftelt wird, hat uns Heinrich Beck im Interview verraten.