Was bedeutet Ambidextrie eigentlich auf der individuellen Ebene in einer Organisation?
Vor wenigen Wochen waren Daniel Ullrich und Sven Echzeller auf dem 1. Big & Growing New Work Festival Ruhr in Essen und haben zum Thema #Ambidextrie eine inspirierende #keynote gehalten.
Hier eine kleine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse:
👉 Nur ungefähr 10 von insgesamt ca. 80 Teilnehmer*innen gaben dabei an, dass sie mit dem Begriff schonmal in Berührung gekommen sind. Das hat uns gezeigt, wie neu und unerfahren dieses Thema noch ist.
👉 Zum Einstieg durften die Teilnehmer:innen aber erst einmal an einer kleinen Übung selber hautnah erleben, wie schnell Missverständnisse und Konflikte aufkommen können, wenn Ambidextrie nicht transparent kommuniziert und gelebt wird. Du bist neugierig, wie diese Übung aussieht? Schreib uns gerne. 📨
👉 In der Keynote zu Ambidextrie haben die beiden das Thema dann kurz erklärt, um anschließend einen Überblick zu schaffen und anhand von Beispielen, Fragen, Aufgaben und Hacks deutlich gemacht, wie man das Ganze auf der persönlichen Ebene im Alltag integrieren kann.
👉 #Ambidextrie kann als Beidhändigkeit übersetzt werden, bei der sich der Aufgabenbereich eines Individuums in Exploit- (Optimierung und Exaktheit vom Bewährten) und Explore-Aufgaben (neue Wege und Unbekanntes entdecken) aufteilt.
👉 Dabei kann zwischen kontextueller und struktureller Ambidextrie unterschieden werden. Kontextuelle Ambidextrie steht für die Beidhändigkeit, bei der sich der Aufgabenbereich von Individuen und Teams je nach Kontext wechselnd in Exploit- und Explore-Aufgaben aufteilt. Strukturelle Ambidextrie bedeutet, dass sich Individuen und Teams jeweils fest an einem Modus - Exploit oder Explore - orientieren.
🗣️ Zu der Frage in die Runde, zu welcher Form der Ambidextrie sich die Zuhörer:innen mehr hingezogen fühlen, antwortete eine Person, dass sie die kontextuelle Ambidextrie bevorzuge, weil sie Routinen irgendwann langweilig finde. Eine weitere Person meinte: „Ich sterbe, wenn ich immer das gleiche machen müsste."
👉 Die beiden machten dabei deutlich, dass es natürlich ist, aufgrund der eigenen Persönlichkeit einen Modus zu bevorzugen. Jedoch ist es wichtig sich in den jeweils anderen Modus versetzen zu können. Denn, wer in einem der Modi verharrt, kann sonst Gefahr laufen, an festen Strukturen festzuhalten und Trends zu verpassen (reiner Exploit) oder sich im Chaos zu verlieren und keine effiziente Wirtschaftlichkeit zu erreichen (reiner Explore). Verschiedenste Beispiele von größeren Firmen, die moderne Trends verpasst haben, zeigen uns dabei, wie wichtig diese #Kompetenz ist.
🤔 Doch wie kann ich effektive Ambidextrie im Alltag auf individueller Ebene einführen?
👉 Dazu wurden zunächst im Exploit Modus mit den Teilnehmer:innen folgende Hacks gesammelt, die helfen können, das Thema im Alltag besser zu integrieren:
- Verschiedene Orte / Settings für Explore und Exploit schaffen
- Feedback / Kommunikation
- Gefühl als Kategorie einführen
- Toleranz entwickeln
Empfohlen von LinkedIn
- Beziehungspflege
- Rollen tauschen – andere Position einnehmen
Hättet ihr noch weitere Ideen, um Ambidextrie in den Alltag zu integrieren? 🤗
👉 Im Anschluss daran wurden im Exploit Modus erprobte Techniken geteilt, die dabei helfen können, Ambidextrie auf individueller Ebene wirksam einzuführen:
🧭 Ambidextrie-Kontext-Matrix: Finde heraus, welcher Modus vorrangig zu deinen jeweiligen Tätigkeiten passt: Exploit over Explore oder Explore over Exploit
📅 Plane deine Tätigkeiten entsprechend ein und bereite dich auf den entsprechenden Modus achtsam vor.
💡 Nutze Hacks auf unterschiedlichen Ebenen, um den Modus wirksam anzuwenden:
· Umgebung: Achte auf dein Arbeitsumfeld und finde Orte, die dich entweder kreativ & frei oder fokussiert & analytisch arbeiten lassen.
· Ressourcen: Finde die richtigen Ressourcen, die dich in den entsprechenden Modus versetzen können (Mindmap oder Prozessanalyse)
· Haltung: Bringe dich selbst in eine für den angestrebten Modus hilfreiche Haltung. Für Exploit sind Fragen hilfreich wie „Was reicht? Wie reicht es?“ und für Explore gilt „Was noch? Wie noch?“
👉 Zum Ende hin verwies Daniel noch auf die Macht von #Ritualen. Im Kontext von Achtsamkeit kennt zum Beispiel jeder eine Klangschale - und ob man sie jetzt mag oder nicht, es ist quasi jedem klar, dass es beim Ertönen darum geht, inne zu halten. Das integrieren von Ritualen in seinen Alltag kann helfen, sich durch antrainierte und verinnerlichte Abläufe im Gehirn, fast automatisch in einen beabsichtigten Modus zu begeben. Sehr kleine Rituale reichen manchmal schon aus. Ein Beispiel am Arbeitsplatz kann sein, sich jeden Freitag von 10-12 Uhr einen Zeitblocker zu setzen, an einen spezifischen Ort zu gehen und dort immer eine besondere Sorte Tee dabei zu haben, um Zeit, Raum und Fokus für etwas Neues zu schaffen.
👉 Das Feedback war großartig – rundum positives Feedback erreichte Daniel und Sven. ✨🚀 Viele Teilnehmer*innen meinten, dass sie sich unter dem Begriff nun mehr vorstellen können und Ambidextrie greifbarer geworden ist.
Wie erlebt ihr Ambidextrie? Hattet ihr bisher schon Berührungspunkte mit Ambidextrie? 🤲