CC sollte verboten werden
E-Mails sind ein nützliches Werkzeug. Doch viele missbrauchen vor allem die CC-Funktion, um sich der Verantwortung zu entziehen. Zeit für Firmenchefs CC-Regeln aufzustellen.
Eine Bain-Studie ermittelte, dass Führungskräfte heute 30.000 E-Mails pro Jahr erhalten. In den 1970er-Jahren mussten sie sich mit gerade mal 1.000 Anfragen und Mitteilungen befassen. Das sollte die Alarmglocken in den Chefetagen klingeln lassen. Christine Walker, Management-Coach, schreibt in ihrem Buch "Freie Tage für die Chefetage" das allein die Filterung der E-Mails durch die Assistenz ein Fünftes der Arbeitszeit eingespart würde. Warum also lassen wir es soweit kommen und unseren Tag von E-Mail-Flut begleiten?
Nun ein großer Teil der Mails erhalten wird als CC auch an Führungskräfte versendet. Warum, sollten sich die Chefs fragen, glauben die Mitarbeiter, das tun zu müssen? Eine Mail sollte doch eigentlich dann an einen Empfänger gehen, wenn der darauf reagieren muss und man von dem Empfänger eine klare Anweisung, Antwort oder Aktion erwartet.
Ich unterstelle, hier geht es nicht um notwendige Informationen zu liefern, sondern um das Absichern der Mail-Verfasser. Würden die Bosse Ursachenforschung betreiben, kämen sie auf folgende Ergebnisse:
- Mitarbeiter arbeiten nicht selbstständig
- Mitarbeiter wollen zeigen, dass sie agieren
- Mitarbeiter glauben nicht, dass sie verantwortlich handeln müssen.
Ganz schlimm wird es, wenn der Dialog noch über an "Alle antworten" geführt wird und ganz nebenbei auch noch Angelegenheiten abgehandelt werden, die mit dem ursprünglichen Bezug der Mails nicht zu tun haben. Da freuen wir uns auf die ständig schlauer werdenden Algorithmen der zunehmenden Digitalisierung. Warum? Vielleicht sind diese so klug und filtern die Mails von vornherein, das es erst gar nicht zur unübersichtlichen E.-Mail-Flut kommt. Oder die Chefs schaffen klare Regeln und verbieten, dass Sie für irgendwas in Haftung - pardon - in CC genommen werden.
𝓥𝓮𝓻𝓽𝓻𝓲𝓮𝓫𝓼𝓽𝓾̈𝓯𝓽𝓵𝓮𝓻 𝓶𝓲𝓽 𝓑𝓪𝓾𝓬𝓱, 𝓗𝓮𝓻𝔃 𝓾𝓷𝓭 𝓚𝓸𝓹𝓯
7 JahreDie Mailflut macht definitiv nicht glücklich!!! Ich habe mit meinen Kollegen und Vertriebspartnern vereinbart, dass ich nur Mails lese, die an mich als Empfänger adressiert sind und bei denen ich in der Ansprache auftauche. Bin ich in CC - oder noch schlimmer in BC - lege ich diese Mails sofort ungelesen bei den jeweiligen Mitarbeiter oder Thema ab. Alle anderen Mails (direkter Adressat und direkte Ansprache) werden gelesen und bearbeitet. Diese Arbeitsweise wird klar an alle kommuniziert und danach konsequent umgesetzt. Im Ergebnis führt dies dazu, ... dass ich alle Mails kurz checken muss. ... ein Großteil ungelesen im Archiv verschwindet, ... ich im "Notfall" auf das Archiv zugreifen kann, falls mir einmal doch was Wichtiges durch die Lappen geht, ... ich nur die Mails bearbeite, die eine Aktion erfordern und ... ich die Leute noch einmal zur Seite nehme, die mich trotzdem weiterhin mit "Allem" überhäufen. Bin gespannt wie Andere mit der Mailflut umgehen. Freundliche Grüße Matthias Marius Möller