Vertrauen entsteht, wo Nähe ist.
Foto: Eigene Aufnahme. Die Fingerchen meines Sohnes Tillmann (heute 12), damals wenige Wochen alt

Vertrauen entsteht, wo Nähe ist.

Warum Informationen vom Arbeitgeber als besonders vertrauenswürdig eingestuft werden.

Als das Edelman Trust-Barometer 2019 vor nun fast zwei Jahren vorgestellt wurde, habe ich mir noch etwas ungläubig die Augen gerieben. Fundamentale Veränderungen kündigten sich im Hinblick darauf an, wem Menschen vertrauen. 75% der Befragten gaben an, Informationen zu trauen, wenn diese von ihrem Arbeitgeber stammen. Abgeschlagen hinten liegen die Regierung mit 48% und Medien mit 47%.

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Womit erklärt sich diese bemerkenswerte Vertrauensbeziehung zum Arbeitgeber? Die Edelman-Researcher haben darauf eine Antwort, jedenfalls eine gute Hypothese, die ich diese Kurzform bringen möchte: Vertrauen entsteht, wo Nähe ist. Das erklärte m.E. schon den kontinuierlichen Aufstieg des „Peers“, also die Person wie Du und ich, Kollegen, Nachbarn, Familie, den man in den Trust-Barometern der letzten Jahre ablesen konnte. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Arbeitgeber. Sender und Empfänger kennen sich, Zusammenarbeit ohne Vertrauen ist nicht denkbar. Die Ergebnisse aus dem Jahr 2019 waren kein Ausreißer, denn in der im März vorgestellten Sonderstudie zu „Trust and the Corona Virus“ finden sich die gleichen Muster. Auch hier schneiden Informationen, die vom Arbeitgeber kommen, vertrauenswürdiger ab, als etwa Informationen auf Webseiten der Regierung, von anderen Quellen ganz zu schweigen.

Nun sollten sich Arbeitgeber aber nicht der Illusion hingeben, dass die Beschäftigten ihnen blind vertrauen und folgen. Die gute Beziehung zwischen Mitarbeiter*innen und den Unternehmen unterliegt einem Spannungsverhältnis. Unternehmen sind gefordert, den Ansprüchen an umfassende, authentische sowie regelmäßige Kommunikation zu genügen. Wichtiger noch, Mitarbeiter*innen erwarten in Planungen einbezogen, also um ihre Meinung gefragt zu werden. Als Leiter des Corona-Krisenstabs bei Microsoft Deutschland über die vergangenen Monate hat sich das bestätigt. Wöchentliche Yammer-Announcement-Posts zum Impact der Pandemie auf das Unternehmen und vollständige Transparenz etwa über die Möglichkeit Meetings oder Kundenbesuche durchzuführen, Reisen zu buchen oder über Hilfsangebote des Unternehmens, erfuhren ein positives Feedback, wie ich es zuvor nur sehr selten erlebt hatte. Zugleich wurde von Mitarbeiter*innen die Möglichkeit intensiv genutzt, konkrete Rückmeldungen zu geben und Bedürfnisse zu artikulieren. Erst aus dem Dialog entstand die Nähe und das Vertrauen. Beide sind ein zartes Pflänzchen, das regelmäßiger Pflege bedarf. Das gilt auch über Corona hinaus. 

Quellen: Edelman Trust Barometer 2019, Edelman Trust Barometer 2020, Edelman Special Study Trust and Corona March 2020

Wilm Tennagel

I 💚 Comms! Corporate Communications | PR

4 Jahre

Schön in den aktuellen Kontext von Corona gesetzt. Gefällt mir, Thomas Mickeleit. 💪 Grundsätzlich helfen jedem Arbeitgeber die Grundlagen von Kommunikation: Interesse für den/die Gegenüber, Dialogorientierung, Transparenz und vor allem Authentizität. Leider ist das für viele Unternehmen sowohl in der internen wie externen Kommunikation noch "revolutionär".

Alex Schelbert

Passion for Photo- & Videography with positive energy! „Go the extra mile. It’s never crowded!“

4 Jahre

Thomas Mickeleit genauso gut und wichtig empfinde ich es, als Vendor regelmäßig über den aktuellen Stand der Corona Maßnahmen im Haus informiert zu werden. Das gibt eine gewisse Planungssicherheit und außerdem ist es eine Wertschätzung, die externen Partner mit einzubinden. Das habt ihr bei Microsoft hervorragend gemacht.

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